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SC war Lübecker-Spielverderber
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Ilidio Pastor Santos (l.) gehörte zu den Aktivposten des SC Weiche Flensburg 08. Foto: Martin Ziemer
SC-Trainer Daniel Jurgeleit setzte zum dritten Mal auf die gleiche Startelf und damit auch auf die sichere Variante im Mittelfeld, wo Torge Paetow und Patrick Thomsen für Stabilität sorgen sollten. Vielleicht auch schon ein Fingerzeig in Richtung des Landespokalfinales am 25. Mai auf der Lohmühle in Lübeck, denn die Maßgabe zuletzt war, dass die Mannschaft die verbliebenen Spiele in der Regionalliga dazu nutzen sollte, sich einzuspielen.
Die Gäste erwischten den besseren Start in die Partie und kontrollierten über lange Ballbesitzphasen das Geschehen. Dabei wirkten die Gastgeber aber stabil und in der Defensive gut organisiert. Allerdings zeigte sich zu Beginn auch, dass Lübeck jeden Fehler in der Vorwärtsbewegung zu Strafen gewillt war. Ein Ballverlust von Patrick Thomsen in der Gäste Hälfte wäre da fast nach hinten los gegangen (7.).
Aber auch der SC versuchte Duftmarken zu setzen und hatte durch Gökay Isitan (11.) seinen ersten Abschluss, der aber über das VfB-Gehäuse ging. Dennoch entwickelte sich ein Geduldsspiel, bei dem beide Mannschaften auf die Fehler des Gegners warteten.
Erst nach einer Viertelstunde lösten die Gastgeber kurzzeitig die Handbremse und und setzten den VfB unter Druck. Doch die letzte Konsequenz und damit Torgefahr fehlte in den Aktionen noch. Auf der anderen Seite lies SC-Außenverteidiger Florian Meyer die Heimfans einen kleinen Herzstillstand erleiden, als er ein Laufduell am Strafraum gegen Florian Riedel verlor. Kapitän Christian Jürgensen war jedoch zur Stelle und bereinigte die Situation.
Beim Distanzschuss von Dominic Hartmann (22.) hingegen hatten die Fans den Jubelschrei auf den Lippen. Doch das Geschoss strich knapp über den Querbalken. Der größte Aktivposten im Offensiv-Spiel der Heimmannschaft war bis dahin aber eindeutig Ilidio Pastor Santos. Der Brasilianer konnte mit seinen dynamischen Vorstößen immer wieder Gefahr entfachen. Die nächste Einschussmöglichkeit hatten aber die Gäste, doch der Schuss aus 15 Metern von Sven Mende (32.) ging weit über das Tor.
Die Gastgeber bauten auch weiterhin auf ihre Defensive und wären fast mit einem Konter erfolgreich gewesen. Hartmann steckte auf Ibekwe durch, doch dessen Pass fand im Zentrum keinen Abnehmer (40.).
Die größte Möglichkeiten hatten aber die Gäste mit der letzten Aktion der taktisch geprägten ersten Halbzeit. Nach einem Eckball tauchte Daniel Halke am langen Pfosten vollkommen frei auf, vergab aber kläglich aus zwei Metern. Somit ging es chancenarm und torlos in die Pause.
Die Gäste erwischten auch den besseren Start im zweiten Durchgang. Dem SC Weiche Flensburg 08 unterliefen viele kleine Stockfehler, die ein geordnetes Aufbauspiel zunächst schwer machten. Auch nach einer guten Stunde waren Torchance Mangelware. Das Spiel allerdings wogte mehr und mehr hin und her, da die Gastgeber versuchten ihr Spiel einige Meter nach vorne zu verschieben.
Das eröffnete den Lübeckern aber Räume und die Spitzen der Grün-Weißen deuteten ihre Torgefährlichkeit an. Florian Riedel setzte (68.) dabei einen Volleyschuss von der Strafraumkante in die Arme von SC-Keeper Florian Kirschke. Der VfB blieb in der Folge aber am Drücker, insbesondere weil die Gastgeber den Ball immer wieder zu schnell hergaben. Häufig fanden die Pässe nicht den Adressaten. Die Einschläge kamen näher und die Führung des VFB Lübeck lag in der Luft.
Man merkte dem VfB an, dass nur ein Sieg die Möglichkeit auf die Meisterschaft noch aufrecht erhalten würde. Die Gäste wurden immer offensiver und die Heimmannschaft versuchte sich im Kontern. Dabei hatten Marvin Ibekwe, Kevin Schulz und Dominic Hartmann zehn Minuten vor dem Ende eine dreifach Chance, bekamen den Ball an Kevin Tittel im Gäste-Tor nicht vorbei.
Einen Rückschlag musste die Heimmannschaft zwei Minuten vor dem Ende noch verkraften. Kapitän Christina Jürgensen blieb nach einem Zweikampf mit großen Schmerzen liegen und musste vom Feld getragen werden.
Am Ende blieb es bei einem verdienten torlosen Unentschieden, mit dem die Gastgeber deutlich besser leben können als die Gäste, die ihren Traum von der Meisterschaft damit im Manfred-Werner-Stadion begraben haben. Für den SC Weiche Flensburg 08 eine gute Standortbestimmung vor dem Landespokalfinale. Mit ein paar Prozent mehr, ist auch die Pokalverteidigung kein Hirngespinst mehr.
Eine letzte Bewerbungsmöglichkeit für die Akteuere des SC Weiche Flensburg 08 für einen Platz im Landespokalfinal-Kader haben die Flensburger-Kicker am kommenden Spieltag, wenn am 19. Mai das letzte Saisonspiel beim VfB Oldenburg ansteht.
Timo Fleth