Handball

Der Mut wurde belohnt

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18. Mai 2019, 06:45 Uhr

Rasmus Lauge (mit Ball) war von der Melsunger Abwehr nie richtig in den Griff zu bekommen. Foto: Sven Geißler

Flensburg. Das Strahlen auf dem Gesicht von Trainer Maik Machulla nach dem 30:24-Sieg der SG Flensburg-Handewitt erhellte ohne Probleme den Raum. Der SG-Trainer hatte aber auch allen Grund dazu. Die Derby-Niederlage, den Ausfall von Abwehrchef Tobias Karlsson und den vermeintlichen Druck von außen ließen die Flensburger Handballer vollkommen unbeeindruckt. Wie entfesselt agierte der SG-Express in den ersten 45 Minuten und nagelte die Gäste aus Hessen förmlich an die Wand. 

»Ich bin sehr, sehr zufrieden. Das war eine Sache des Charakters und der Einstellung nach dem Spiel in Kiel, das auch ein Schlag für uns war. Alles, was wir uns vorgenommen haben, hat funktioniert«, so Machulla stolz. Dabei hatte der Trainer mit seiner taktischen Ausrichtung und der gewählten 5:1-Abwehr einen nicht unbeträchtlichen Anteil am so sicheren Erfolg der Gastgeber. 


»Die Entscheidung für die 5:1-Abwehr ist gefallen, weil Melsungen die 6:0-Abwehr sehr gut löst und wir zudem mehr und mehr Sicherheit da rein bekommen haben. Lasse Mikkelsen ist ein schlauer Spielmacher, den wollten wir weiter weg vom Tor halten und anderen die Verantwortung zuschieben. Ich bin froh, dass ich die Entscheidung getroffen habe, manchmal muss man auch einfach mutig sein«, so der SG-Trainer grinsend. 

Neben der Defensive, war es auch das gefürchtete Flensburger Tempospiel, das von Beginn an Früchte trug. 

»Wir wussten, dass das Tempospiel ein wichtiger Teil für uns sein würde. Das sah dann auch richtig gut aus. Mit unserer 5:1-Abwehr können wir richtig zufrieden sein. Das kann noch eine richtige Waffe in den letzten drei Spielen werden«, wagte ein stark aufspielender Rasmus Lauge auch einen Blick nach vorn.

Ganz so einfach, wie es zum Teil von außen aussah, war es für den SG-Spielmacher dann aber auch nicht. Zudem wollte Lauge auch nicht den Mantel des Schweigens über die letzte Viertelstunde legen. 

»Es war wie immer ein hartes Spiel gegen Melsungen. Wir haben es richtig gut gemacht, nur die letzte Viertelstunde haben wir in der Abwehr die Intensität und Aggressivität etwas verloren. Das ist aber dann auch schwer, den Druck über 60 Minuten komplett zu halten. Wir haben dort zu viele Fehler gemacht, aber das ist dann auch wirklich das einzige Minus«, so Rasmus Lauge. 

Das sah auch Maik Machulla so, der SG-Trainer hatte aber auch ein Sonderlob bereit. »Johannes Golla hat da hinten drin als Abwehrchef einen super Job gemacht. Wir haben die 5:1-Abwehr in dieser Konstellation nur einmal trainiert. Das haben die Jungs ganz stark umgesetzt«, so Machulla über Golla, der nach dem Spiel einräumte, dass es kein ganz normales Spiel gegen die alten Weggefährten war. 

»Das war schon etwas anders. Wenn man so viele Jahre mit den meisten zusammengespielt hat, ich bin da ja groß geworden und zum Bundesligaspieler gereift«, so der bärenstarke Kreisläufer, der sich mit seinen Mannschaftskollegen über ein freies Wochenende freuen darf, bevor der Fokus auf das Spiel in Stuttgart am kommenden Donnerstag gerichtet wird.


Timo Fleth

Resume

SG-træner Maik Machulla var en modig mand i kampen mod MT Melsungen. Træneren satsede på et 5-1-forsvar uden en stadigvæk skadet anfører Tobias Karlsson. Planen holdt, og Flensborg styrede slagets gang med højt tempo fra første til sidste fløjt.