Fußball

Durchwachsenes Finale einer starken Rückrunde

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20. Mai 2019, 08:35 Uhr

In seinem letzten Spiel für den TSB Flensburg erzielte Kapitän Lasse Sohrweide den 1:0-Siegtreffer gegen den VfR Neumünster. Foto: Martin Ziemer

Flensburg. Vizemeisterschaft für den TSB Flensburg in der Flens-Oberliga, Abstieg für den VfR Neumünster: die Resultate nach dem 1:0-Sieg des TSB am Sonnabend waren bereits vor dem Spiel abzusehen. Der TSB legte die beste Rückrunde hin und setzte sich neun Punkte hinter NTSV Strand in der Tabelle fest. Das freute den Flensburger Trainer Jan Hellström. Besonders, da mit Julian »Raute« Thomsen und Kapitän Lasse Sohrweide, der nächste Saison zum 1. FC Phönix Lübeck wechselt, zwei langjährige Spieler das Team verlassen. 

»Wir haben wirklich eine riesige Rückrunde gespielt, da gibt es nichts zu meckern. Im Endeffekt klarer Vizemeister«, so Hellström. Der VfR war mit einem großen Fanpulk aus Neumünster angereist, die den Abstieg ihrer Mannschaft mit Pyrotechnik, Konfetti, Sprechchören und der Ankündigung »Oberliga - Wir kommen wieder« feierten.


Auf Seiten der Flensburger Fans hingegen trotz Vizemeisterschaft und relativ früher Führung allgemeine Lethargie, bewegt wurde sich nur, wenn das Bier alle war. »Und schon wieder keine Stimmung, Flensburg«, kommentierten die in uniformem Lila gekleideten VfR-Fans die Situation auf den Rängen. 

Auf dem Spielfeld unterdes viel Getummel und überraschend wenig Pfiffe von Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer. Die Neumünsteraner verstopften teilweise mit neun Mann den Strafraum, für den TSB war wenig Durchkommen. Hinzu kam eine gute Leistung des gegnerischen Torwartes Christopher Newe. 

In der 29. Minute dann schoss der scheidende Kapitän Sohrweide seine Mannschaft dann doch in Führung. Dafür legten sogar einige Zuschauer ihre Bratwurst kurz aus der Hand, um zu klatschen. Die Chance, die Führung auf 2:0 auszubauen, verschenkte der Kapitän, als er einen Elfmeter an den rechten Außenpfosten semmelte. 

Eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff wurde es zwar spielerischer nicht spannender, dafür allerdings hitziger. Zwischenzeitlich kam es sogar zu kleineren Handgemengen zwischen den Spielern. Nach wiederholtem Foul-Spiel wurde Neumünsters Fiete Blunck mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt. 

»Fiete spielt nun mal einen körperlichen Fußball und hält auch mal den Fuß dazwischen, wo andere ihn zurückziehen würden. Da kann das schon mal passieren. Er ist durch seinen Körpereinsatz, für den er einfach prädestiniert ist und den wir auch wollen, einfach Gelb-Rot-gefährdet«, kommentierte VfR-Trainer Jörg Zenker das Ausscheiden seines Stürmers. 

Auf die Tagesleistung ging TSB-Coach Jan Hellström nach dem Spiel gar nicht wirklich ein. Abhaken, Vizemeisterschaft feiern. Und so wurde die beste Performance des Tages von »Terror«, dem schwarzen Labradormischling eines Punker-Pärchens auf Seiten der TSB-Fans hingelegt, der gelegentlich freudig bellte und ansonsten tat, was man ihm sagte. Guter Junge. 

Lennart Adam

Statistik

TSB Flensburg: Hagge - D. Thomsen, J. Thomsen, Warncke, Vosgerau, Holtze, Lass (67. Spoth), Butzek (75. Pawlowski), Sohrweide, Moeller, Puttins (83. Eglseder). 

VfR Neumünster: Newe - Vollstedt (46. Weidemann), Lututala, Kumbier (62. Amoako), Tietgen, Alioua, Khemiri, Nasri, Möller (73. Cakir), Blunck, Busali. 
Schiedsrichterin: Franziska Wildfeuer