Handball

Nord jetzt Spitzenreiter

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22. September 2019, 19:30 Uhr

Matilda Pleger (r.) gewann mit dem TSV auch das dritte Saisonspiel. Foto: Tim Riediger

Harrislee. Wieder eine volle Halle, wieder stehende Ovationen, wieder Tempo-Handball à la Nordfrauen: Die Fans des TSV Nord Harrislee dürften aus dem Feiern derzeit nicht mehr Herauskommen. Auch im dritten Liga-Spiel feierte das Team von Trainer Herluf Linde einen Sieg, steht an der Spitze der zweiten Bundesliga. 

Insgesamt ist es der vierte Sieg im vierten Pflichtspiel. Erneut war es nicht nur ein glücklicher Erfolg, im Gegenteil: das 28:19 (17:10) war ein überzeugender Erfolg gegen die HSG Freiburg, einen Aufsteiger, also einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. 

»Das habe ich den Spielerinnen auch vorher gesagt«, erklärte Linde nach dem Spiel: »Das war ein Vier-Punkte-Spiel zu einem frühen Zeitpunkt der Saison. Freiburg hat das Potenzial, die Klasse zu halten. Umso wichtiger, dass wir die zwei Punkte behalten haben«. Nach zähem Beginn auf Augenhöhe konnte ein Tempo-7:0-Tore-Lauf im ersten Durchgang von 8:8 (17.) auf 15:8 (26.) die Weichen früh in die richtige Richtung stellen. »Wir konnten die gesamte Breite des Kaders ausnutzen. Unsere Abwehr stand sicher, dahinter hielt Lea Tiedemann fantastisch«, lobte Linde. 15 Paraden gingen auf ihr Konto. Pendant Sophie Fasold saß diesmal auf der Bank, kam in der Schlussphase und hielt direkt einen Siebenmeter. Die Breite als entscheidender Faktor. »Alle spielen, alle bringen ihre Leistung. Das freut mich als Trainer umso mehr«, so Linde. Coach und Mannschaft kämpfen derzeit nicht nur gegen starke Teams, sondern auch gegen die Euphorie. 

»Da müssen wir ein bisschen auf die Bremse treten, wenn ich sehe, was alles von außen auf uns einprasselt«, mahnte Linde. So ist es derzeit ein schmaler Grat zwischen Freude und kühlem Kopf. »Nicht falsch verstehen: Wir freuen uns sehr und nehmen das gerne mit. Aber es sind auch erst drei Spiele gespielt, wir brauchen alle Punkte.« Es müsse jedem klar sein, dass schlicht die Weiterentwicklung der Mannschaft im Vordergrund stehe. Und die funktioniert mit 6:0-Punkten im Rücken noch ein bisschen besser.

Finn-Ole Martins

Statistik

TSV Nord: Tiedemann, Fasold - Natusch (1), Woch (8 - 2/3), Heider (4), Pleger (2), Frauenschuh (2), Carstensen (4), Lauf (1), Andresen (2); Peters, Rahn (1), Kautz, Jeß (3), Klingenberg. 

Freiburg: Fischer, D'Arca - Baum (1), Makelko, Schwaiger (2 - 0/1), Dürr (1), Spinner (4 - 3/3), Burgert (1), Czok (6 - 2/3), Hartl (2), Falk (1), Peter (1), Lipps. 
Zeitstrafen: 3 (Pleger, Lauf, Frauenschuh) - 3 (Spinner 2, Lipps). 
Schiedsrichter: Matthias Klinke, Sebastian Klinke (Bordesholm). 
Zuschauer: 429