Handball

Hohe Pokalhürde und Möglichkeit zur Revanche

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02. Oktober 2019, 13:50 Uhr

Gøran Søgard Johannessen übernahm nach der Ligapleite gegen die TSV Hannover-Burgdorf in der Champions League viel Verantwortung. Im Pokal soll sich das fortsetzen. Foto: Swen Pförtner/dpa

Flensburg. Der Stachel der Enttäuschung saß bei den Spielern und Verantwortlichen tief nach der Niederlage in der Bundesliga gegen die TSV Hannover-Burgdorf vor einer Woche. Die Reise nach Ungarn zu Pick Szeged mit dem am Ende verdienten 24:24-Unentschieden in der Champions League hat den Deutschen Meister sichtbar vorangebracht und nun kommt am Donnerstag (17 Uhr) als erneuter Gegner die TSV Hannover-Burgdorf im Achtelfinale des DHB-Pokals. Ein Wettbewerb, in dem die SG in dieser Saison endlich wieder ins Final Four nach Hamburg möchte und zudem mit der Chance auf eine schnelle Revanche gegen die »Recken« aus Hannover. 

»Um Revanche geht es mir gegen Hannover eigentlich nicht. Vielmehr geht es darum, dass wir ein gutes Spiel machen und zeigen dass wir als Mannschaft reifer geworden sind. Die Motivation muss auch ohne Aussicht auf Revanche da sein, immerhin geht es um den Einzug in die nächste Runde im Pokal«, so SG-Trainer Maik Machulla, der einen Effekt der Niederlage in Hannover bei seiner Mannschaft ausgemacht hat. 

»Wir sind bei einem wirklich schweren Auswärtsspiel in Szeged cool geblieben. Die Bereitschaft und der Glaube waren einfach da. Die Mannschaft ist durch die Situation weiter gewachsen«, so Machulla, der insgesamt eine gute Stimmung innerhalb der Mannschaft ausgemacht hat. 

Schlüssel für ein Überstehen des Pokal-Achtelfinales hat der SG-Trainer auch ausgemacht. »Wir müssen im Vergleich zur Bundesliga gegen Hannover unsere Möglichkeiten einfach besser nutzen und klarer herausspielen. Wir dürfen nicht die Halbchancen nehmen und müssen dann auch cool sein, wenn es darum geht den Sack zuzumachen. Die Abwehr war grundsätzlich in Ordnung, wobei auch in der 5:1-Abwehr noch etwas mehr Bereitschaft geht. Wenn wir dann noch die Halle, und ich hoffe es kommen viele, im Rücken haben, dann haben wir eine gute Chance«, befand der Meister-Trainer. 

Bisher sind rund 4000 Tickets verkauft und entsprechend noch ausreichend Möglichkeit den Deutschen Meister auf seinem Weg ins DHB-Final-Four zu begleiten. Zu einem richtigen Pfund hat sich bei der SG zuletzt noch Gøran Søgard Johannessen entwickelt. 

»Ich bin froh, dass wir den Vertrag bereits vor einem halben Jahr verlängert haben. Die Aufgabe und Verantwortung haben ihm gut getan. Das Vertrauen zu bekommen und immer zu spielen hat ihn nochmal einen Sprung machen lassen. So passt er perfekt zu uns und unserem Spiel«, so Maik Machulla, der auch noch weitere große Leistungen vom Norweger erwartet. 

Gute Nachrichten gab es nach der Rückkehr aus Ungarn von Magnus Rød. Die eingehenden Untersuchungen brachten keine schlimmere Verletzung zum Vorschein, entsprechend steht einem Pokal-Einsatz des Norwegers nichts im Wege.

Neuzugang vor Premiere

Mit dabei sein wird voraussichtlich auch der kurzfristige Neuzugang aus der Schweiz Marvin Lier. Lier wurde für drei Monate von Pfadi Winterthur ausgeliehen und soll für die nötige Entlastung von Magnus Jøndal auf Linksaußen während der Ausfallzeit von Hampus Wanne sorgen. 


»Mit Marvin haben wir nun einen Spieler verpflichten können, der uns schnell helfen kann. Er ist mit 27 Jahren im besten Handballalter und hat im Euro Cup und mit der Nationalmannschaft internationale Erfahrung sammeln können«, zeigt sich Machulla zuversichtlich die richtige Wahl getroffen zu haben. 

Für Lier selbst geht mit dem, wenn auch kurzem, Engagement in Flensburg ein Traum in Erfüllung. 

»Ich bin topp-motiviert, die Mannschaft zu unterstützen und meine bisherigen Erfahrungen in eine echte Spitzenmannschaft einzubringen. Selbstverständlich profitiere auch ich von dieser Leihe sportlich extrem. In diesen Monaten werde ich alles für die SG reinhauen, was in mir steckt«, so Lier voller Tatendrang. 

Einen ersten Eindruck können sich die SG-Fans dann voraussichtlich schon am Donnerstag machen, wenn auf dem Weg zum Final Four im DHB-Pokal die nächste Hürde übersprungen werden muss. »Die Papiere sind raus und ich gehe davon aus, dass er spielen kann«, so Machulla.

Timo Fleth