Fußball

Zwei Flensburger Pokal-Niederlagen

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Thomas Bleicher
31. Oktober 2019, 18:20 Uhr

Jubel beim VfB, Enttäuschung bei Nicholas Holtze und dem TSB. Foto: Tim Riediger

Flensburg. Der VfB Lübeck steht nach dem 3:1-(2:0)-Erfolg beim TSB Flensburg im Finale des Landespokals. Dort trifft er auf den Oberligisten SV Todesfelde, der im anderen Halbfinale den SC Weiche Flensburg 08 mit 1:0 besiegte. Auch in Flensburg schnupperte der klassentiefere Verein an der Pokalüberraschung. Der TSB spielte eine grandiose zweite Hälfte, scheiterte aber am fehlenden Glück im Abschluss. 

»Das war heute richtig gut«, sagte TSB-Coach Jan Hellström. Bei aller Enttäuschung über das nicht nur aus seiner Sicht »ungerechte Ergebnis« war er richtig stolz auf sein Team. Was dem Erfolg über den Regionalliga-Spitzenreiter auch im Wege stand, war der anfängliche Respekt. So kam der VfB auch ohne zu glänzen durch zwei in der Entstehung unglückliche Tore zu einer 2:0-Pausenführung. Beide Male spielte die tiefstehende Sonne eine mitentscheidende Rolle. Beim 0:1 (11.) verunglückte dem aufgerückten Nicolai Vosgerau am Mittelkreis ein Kopfball. Der Ball rutschte über den Scheitel Richtung eigenem Tor, wo Ahmet Metin Arslan per Heber über TSB-Keeper Ole Rathmann die Führung erzielte. Beim 0:2 (37.) wurde eine Ecke zu kurz abgewehrt. Beim hohen Ball zurück in den Strafraum zögerte Rathmann beim Herauslaufen, sodass Yannick Deichmann per Kopf erfolgreich war. 

Die Pausenansprache von Hellström fruchtete. Nun nahm der TSB den Pokalfight richtig an. Mit viel Einsatz und spielerisch überzeugend, übernahmen die Gastgeber die Initiative. Hatte der TSB schon kurz vor der Pause durch Nicholas Holtze (38.) und Björn Lass (39.) gute Chancen zum 1:2-Anschlusstreffer, gelang dieser Timo Carstensen per Kopfball (56.). Er nutzte dabei einen Lattentreffer von Tarek Pannholzer, den er problemlos einnickte. Der TSB drängte nun auf den Ausgleich und ließ den VfB insgesamt schlecht aussehen. Doch das 2:2 wollte nicht fallen. Lars-Ole Puttins (63.) und Jan Ole Butzek (81.) scheiterten aussichtsreich an Torhüter Lukas Raeder. Arne Ingwersen Schuss im Anschluss an einen Eckball wurde abermals zur Ecke geklärt (83.). Diese wurde per Kopf so verlängert, dass der VfBer Sören Torge Lippert auf der Linie klären musste (84.). Pannholzer hatte auch bei der nächsten Chance kein Glück (84.). Bei einem der wenigen Angriffe des VfB gelang Nicolas Hebisch per Hacke das schmeichelhafte 3:1 (88.). Die Entscheidung. Für VfB-Coach Rolf Landerl war am Ende »nur das Ergebnis wichtig«. Als dann noch das andere Halbfinal-Resultat durchgegeben wurde, hatten er und der VfB-Anhang sogar zweimal Grund zum Jubeln. 


Am Sonnabend (14 Uhr) geht es für den TSB mit dem Auswärtsspiel in der Oberliga beim TSV Bordesholm weiter.

Andreas Haumann

TSB Flensburg: Rathmann – Thomsen, Vosgerau (89. Pawlowski), Ingwersen, Puttins – Warncke, Butzek, Lass, Carstensen, Pannholzer - Holtze. 
VfB Lübeck: Gommert (26. Raeder) – Weißmann, Halke, Kim - Mende, Hoins , Deichmann (69. Lippert), Bock (83. Malone), Riedel – Arslan, Hebisch. 
Schiedsrichter: André Röpke (TSV Altenholz). 
Zuschauer: 600.

Überraschungs-Coup in Todesfelde

Das große Ziel war das Landespokalfinale und dort der Sieg, um sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Doch diesen Traum musste der SC Weiche Flensburg 08 am Donnerstag überraschend begraben. Der Regionalligist schied mit 0:1 (0:0) im Halbfinale beim klassentieferen SV Todesfelde aus. 

»Das ist unglaublich enttäuschend und ärgerlich«, so Daniel Jurgeleit. Der SC-Coach weiter: »Wir wollten ins Finale, doch müssen heute respektieren und anerkennen, dass Todesfelde es verdient geschafft hat. Wir haben zu wenig dafür getan.« Dem Oberliga-Team des SV gelang es, die zuletzt bestens aufgelegte SC-Offensive auszuschalten und die Hausherren jubelten in der Nachspielzeit über den Last-Minute-Siegtreffer. Florian Petzold (90.+2) gelang das Tor des Tages. Damit steht der SV Todesfelde im Endspiel um den SHFV-Landespokal und trifft dort auf den VfB Lübeck, der sich im zweiten Halbfinale gegen den TSB Flensburg durchsetzte. 

Der SC steht am Sonntag (14 Uhr) vor einem schweren Auswärtsspiel bei Holstein Kiel II in der Regionalliga Nord.

Ruwen Möller 

SC: Kirschke - Paetow, Olesen, Graudenz (65. Wulff), Thomsen, Andersen (78. Ibekwe), Nije, Pastor Santos, Vidovic, Hartmann, Argyris