Handball

Charaktertest bestanden

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20. Januar 2020, 21:47 Uhr

Johannes Golla (l.) rückte früh für Patrick Wiencek in die deutsche Abwehr. Foto: Robert Michael/dpa

Wien. Die deutschen Handballer brauchten eine Viertelstunde Anlauf, ehe die Betriebstemperatur erreicht war. Danach gab es aber kaum noch ein Halten und der 34:22-Sieg war auch in der Höhe verdient. Flensburgs Johannes Golla spielte eine starke Abwehr und hatte mit dem eingewechselten Johannes Bitter einen unglaublichen Rückhalt hinter sich. Den Charaktertest hat Deutschland nach dem Frust über das verpasste Halbfinale damit eindrucksvoll bestanden. Damit spielt Deutschland um Platz fünf.

Den Beginn setzten die deutschen Handballer gegen den Gastgeber aus Österreich in den Sand. Die zuvor gestellte Charakterfrage drohte in  der Wiener Stadthalle früh beantwortet zu werden. Doch die Handballer aus Deutschland konnten nicht aus ihrer Haut. Mit zunehmender Stimmung in der Halle stieg auch die Betriebstemperatur der Mannen um den Flensburger Johannes Golla, der früh für Patrick Wiencek in die Abwehr rückte, und Torhüter Johannes Bitter, der den glücklosen Andreas Wolff ablöste, und Deutschland war zur Mitte der ersten Halbzeit wieder dabei.


In der Folge übernahm Deutschland immer mehr das Kommando und wechselte den kleinen Rückstand zu Beginn bis zur Pause in eine verdiente 16:13-Führung, die mit etwas mehr Konsequenz durchaus noch hätte höher ausfallen können.

Johannes Golla durfte zu Beginn der zweiten Halbzeit auch im Angriff ran und nutzte gleich seine erste Möglichkeit und schenkte Österreich auch noch weitere Bälle ein. So konnte Deutschland auch eine Unterzahlsituation unbeschadet überstehen. Österreich fand kaum ein Mittel gegen die Defensive der Deutschen und auch die eigene Abwehr hatte wenig Zugriff. So erspielte  sich Deutschland nach zehn Minuten der zweiten Halbzeit eine 23:16-Führung.

Österreich versuchte sich auch im Spiel sieben gegen sechs, doch immer wieder schlichen sich Ballverluste ein, die Deutschland gnadenlos nutzte. Zehn Minuten vor dem Ende war so die erste Zehn-Tore-Führung Fakt.

In der Schlussphase war die Luft dann raus und Deutschland steuerte ohne Probleme dem 34:22-Sieg entgegen.

Zum Abschluss der Hauptrunde wartet am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr) noch die Partie gegen Tschechien, ehe es für das Spiel um Platz fünf noch nach Stockholm geht.

Timo Fleth