Der Flensburger in Diensten von Ingolstadt, im Silberglanz des zweiten Platzes bei Olympia erstrahlend, hat es vorgemacht. Und so stand besonders das U15-Turnier am Samstag im Fokus der Aufmerksamkeit. »Es sind einige Scouts hier - unter anderem aus Frankfurt«, sagte der Vorsitzende des Ausrichters Flensburg 08, Manfred Klarmann, nicht ohne Stolz. Als Gesandter aus der Mainmetropole entpuppte sich ein großer Name: Sergio Pinto, Ex-Profi mit der Erfahrung aus fast 300 Spielen in der 1. und 2. Bundesliga, nahm mit seinem Notizblock auf den Rängen Platz und den Nachwuchs unter die Lupe. »Ein sehr schönes Turnier mit interessanten Spielern«, schwärmte Pinto. Er dürfte damit etwa die Offensivreihe des Geheimfavoriten VfL Bochum um Tolga Özdemir, Luis Hartwig und Henry Kree gemeint haben. Das Trio zauberte sich phasenweise in einen Rausch - trotzdem schied der Vierte der Regionalliga West überraschend aus. Werder, nur schleppend ins Turnier gekommen, schoss die Kicker aus dem »Pott« im letzten Gruppenspiel raus (2:1). Anders als im vergangenen Jahr musste auch »Nullacht« früh die Segel streichen, ebenso wie die dänischen Vertreter Esbjerg FB und AGF Aarhus. »Sie kommen nicht so in die Gänge«, so Mit-Organisator Olaf Reischke. Der Gastgeber war 2016 bis ins Halbfinale marschiert, Esbjerg gar ins Endspiel. Das bestritt diesmal der VfB Lübeck, der Titelverteidiger Werder bezwingen konnte (4:2 nach Neunmeterschießen). Regionaler, aber keineswegs »provinziell«, ging es am Freitag zu. Die inoffizielle Hallenmeisterschaft im Landesteil Schleswig des U19-Jahrgangs ging bei prächtiger Kulisse an die Lokalmatadoren von Flensburg 08. Enthusiastische Fans sorgten für knisternde Stimmung. »Das prägt so ein Turnier«, sagte Turnier-Organisator Gerwin Jannsen zufrieden. Abgeschlossen wurden die Spiele am Sonntag mit dem Turnier der U17-Mannschaften, das der Hamburger SV nach Belieben dominierte. Im Finale triumphierten die »Rothosen« über Vejle BK (4:1). Unter dem Strich fiel das Fazit einmal mehr rundum positiv aus. »Auch wenn es viel Arbeit ist, bringt es unheimlich Spaß«, so Jannsen. Und im kommenden Jahr? Klarmann machte seinem Namen Ehre, sorgte in einem Grußwort für Klarheit: Auch unter dem Banner des SC Weiche Flensburg von 1908 bleibt der »VW Cup« eine Konstante. Einer hat sich bereits angekündigt: Sergio Pinto. Er verriet: »Ich komme nächstes Jahr wieder.«