Aufsteiger mit Verschleißerscheinungen

Fußball Landesliga

05. Dezember 2018, 18:30 Uhr

Lars Meyer und die IF Stjernen-Fußballer haben bewegte Monate hinter sich gebracht. Foto: Lars Salomonsen

Flensburg. »Fair wäre gewesen, wenn wir beide hätten gehen müssen«, sagt IF Stjernen Flensborgs Trainer Lars Meyer über die Entlassung seines Trainerkollegen Ingo Lüthje nach der Hälfte der Hinrunde in der Fußball-Landesliga. 

Aber Meyer glaubt, dass er bleiben durften, weil er eben schon 18 Jahre im Verein gewesen ist und man hier eben nicht vergessen hat, was er alles für Stjernen geleistet hat. Sportlich gesehen lief es für den Aufsteiger in der laufenden Saison noch nicht so richtig rund. Stjernen liegt vor der Winterpause mit 21 Zählern auf dem 13. Platz. Nach einem guten Start häuften sich Verletzungen und Absagen aus privaten Gründen, deshalb fiel auch die Trainingsbeteiligung. »Es ist zwar Jammern auf hohem Niveau, denn wir sind immer noch etwa 18 Leute, aber ständig muss man sich mit anderen Sachen beschäftigen«, sagt Meyer. Sein Wunsch wäre, dass seine Fußballer, die im Schnitt 20 Jahre alt sind, ein bisschen so wären, wie er es aus seiner Jugend kennt. »Ich glaube, das ist ein Generationsproblem. Wenn man mal etwas lauter wird, fangen die fast an zu weinen, wollen aber alles mitbestimmen«, sagt er. Das war in der letzten Saison ähnlich, da gab es aber nicht so viel Diskussionsbedarf, da über 80 Prozent der Spiele gewonnen wurden. »Manchmal glaube ich, dass es für uns besser wäre, wenn wir wieder in der Verbandsliga spielen würden. Mehr als jetzt ist sowieso nicht drin«, sagt Meyer und verteidigt damit auch die Politik des Vereins, Spielern kein Geld zu zahlen.Ganz andere Liga

Ziel soll weiterhin der Klassenerhalt bleiben, nichts anderes käme infrage. Dazu reichen laut Trainer fünf oder sechs gewonnene Spiele. Leicht wird das aber nicht, denn der Leistungsunterschied zwischen Verbands- und Landesliga ist groß. »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die hinterm Kanal alle was anderes zu essen bekommen. Das sind alles Riesen«, sagt er und spielt lieber gegen die Dorfmannschaften in der nördlichen Region. Alles geben werden Meyer und seine Jungs wieder ab Januar, dann sollen die nötigen Punkte eingefahren werden. Nun aber freut sich der Trainer auf sechs Wochen Pause und gönnt diese vor allem seinen Fußballern. »Die Sommerpause war eigentlich viel zu kurz, dafür dauert es jetzt ewig bis zum 9. März«, so Meyer. 


Grit Jurack 
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