Handball

Austragung der SG-Heimspiele weiter unklar

Thomas Bleicher
10. März 2020, 16:53 Uhr

Die SG steht in der Champions League möglicherweise vor einem Geisterspiel. Archivfoto

Flensburg. Nachdem die Landesregierung Schleswig-Holstein am Dienstag alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern bis einschließlich 10. April per Anordnung untersagt hat, teilte Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt am Nachmittag in einer Presseerklärung mit: »Auch die SG Flensburg-Handewitt ist mit ihren kommenden Heimspielen im Achtelfinale der Champions-League gegen Montpellier HB (18. März/Red.) und den Heimspielen in der gegen die TSV Hannover-Burgdorf (22. März/Red.) und den TBV Lemgo-Lippe (9. April/Red.) betroffen. In welcher Form diese Spiele ausgetragen werden können, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Tickets behalten bis auf Weiteres ihre Gültigkeit. Nähere Informationen dazu folgen in den nächsten Tagen.«

Wie bereits am Montag mitgeteilt, arbeitet die SG mit allen Beteiligten Parteien an einer Lösung. Laut Vereinsmitteilung gilt: »Oberste Priorität hat die Gesundheit der Bevölkerung.«

»Die wirtschaftlichen Folgen dieser Entscheidung der Landesregierung sind derzeit für die SG nicht vollumfänglich absehbar“, sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. »Es wäre sehr wünschenswert gewesen, wenn man seitens der Landesregierung und des Gesundheitsministeriums vorher mit uns als Sportveranstaltern zu dieser Entscheidung Kontakt aufgenommen hätte. Oberstes Ziel sollte es sein, die laufende Saison in der HBL und in der Champions League möglichst so zu beenden, dass ein Überleben aller teilnehmenden Vereine gewährleistet werden kann. Dazu bedarf es Besonnenheit, ein hohes Maß an Solidarität und klare Kommunikation auf allen Ebenen. Auch der Staat seitens des Bundes und der Länder muss hierbei seiner Verantwortung nachkommen, die wirtschaftliche Lage der Vereine abzusichern.«
Schmäschke sagte außerdem: »Angesichts des Coronaviruses ist so eine Entscheidung sicherlich unumgänglich, trotzdem hat das für uns als Verein erhebliche wirtschaftliche Folgen. Aber auch Folgen in der Kommunikation. Wir werden unsere Fans jetzt mitnehmen. Ob die Spiele verschoben werden oder als Geisterspiele stattfinden können wir derzeit noch nicht sagen und müssen uns auch erst mit den anderen Bundesliga-Vereinen abstimmen. Die Entwicklung für uns Handballvereine ist jedenfalls sehr dramatisch.«

Am Montag tagt die Handball-Bundesliga zu diesem Thema. Fakt ist: mit mehr als 1000 Besuchern dürfen die drei erwähnten SG-Heimspiele nach heutigem Stand nicht stattfinden.
SG-Cheftrainer Maik Machulla meinte zu der Corona-Thematik: »Wir als Mannschaft brennen für unsere Fans. Die Emotionen auf dem Spielfeld entstehen durch die Emotionen auf den Rängen. Die Fans sind unser Herzstück und machen die Flens-Arena zur Hölle-Nord, nur mit ihnen kann man einen Heimvorteil für sich nutzen. Ich als Trainer bin natürlich enttäuscht, verstehe aber auch, dass die Gesundheit der Bevölkerung über allem steht.«
Abschließend teilte die SG in der Erklärung mit: »Basierend auf den Empfehlungen der Landesregierung Schleswig-Holstein, des Robert-Koch-Institutes und des Medical Teams der SG Flensburg-Handewitt, werden Spieler und Trainerteam derzeit nicht für Autogramme, Fotos oder Selfies zur Verfügung stehen. Wir bitten unsere Fans hier um Verständnis und appellieren an alle, sensibel mit diesem Thema umzugehen.«

Ruwen Möller