Auswärtsbesuch bei der Schwester

Handball

21. September 2018, 17:00 Uhr

TSV Nord Harrislee. Foto: Lars Salomonsen

Flensburg. Wer eines oder mehrere Geschwister hat, weiß: Geschwisterliebe ist grenzenlos. Es gibt aber auch Momente, in denen man sie schnell außer Acht lässt. Unabsichtlich - oder ganz bewusst. Wie bei Johanna Andresen, 18, und ihrer Schwester Marie, 24. Johanna ist gerade mit dem TSV Nord Harrislee in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Am Sonnaben (19.30 Uhr) kämpft ihr Team in Bremen um Punkte. Ein besonderes Spiel: Beim Gegner SV Werder steht Schwester Marie im Tor. Da ist es für 60 Minuten dann vorbei mit der Liebe.

Auf der offiziellen Internetseite des SV Werder haben sich beide unter der Woche geäußert. Für Johanna ist es »besonders«, Marie hingegen schaut dem Aufeinandertreffen skeptisch entgegen: »Ehrlich gesagt freue ich mich ganz und gar nicht. Ich hoffe, das Spiel geht schnell vorbei.« Schließlich schlagen unter ihrem Trikot zwei Herzen: Seit Sommer das von Werder, doch weiterhin auch das von Harrislee, wo sie bis 2017 das Tor hütete. Anschließend führte sie ihr Weg über Dänemark (Frederica HK) an die Weser.

Freudig nach Bremen

Beide Mannschaften warten in der nach wie vor jungen Saison noch auf Punkte. Werder unterlag bei Bundesliga-Absteiger Rödertal 28:30, zu Hause gegen die SG 09 Kirchhof zum Auftakt 29:33. Gegen den Aufsteiger soll der erste Sieg her. Den aber will man aus Nord-Sicht nicht einfach verschenken: »Es wird eine starke Partie bei einem ambitionierten Gegner«, sagt TSV-Trainer Herluf Linde. Die Mannschaft habe gut trainiert, wolle sich weiter in der Liga etablieren. Trotz zweier Niederlagen konnte man sich bislang gut verkaufen: Gegen zwei gestandene Liga-Teams ließen die Nordfrauen immer wieder ihr Können aufblitzen. »Doch noch sind wir zu schwankend«, weiß auch Linde: »Daran arbeiten wir weiter. Wir fahren freudig und gespannt nach Bremen, haben Lust auf das Spiel«, so Linde. 


Finn-Ole Martins