Der HSV plant die 2. Liga

Fußball

05. März 2018, 19:30 Uhr

Dem HSV geht endgültig die Luft aus. (Foto: Lars Salomonsen)

Hamburg. Der Hamburger SV kann für die 2. Bundesliga planen, weiß aber nicht, wer das übernehmen soll. Nach dem ernüchternden 0:0 im Abstiegs-Endspiel gegen den ebenfalls gefährdeten 1. FSV Mainz 05 gibt selbst die Führung des dienstältesten Fußball-Bundesligisten die Hoffnung auf den Klassenverbleib auf. 

Der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen appellierte, »nicht zu stark in die Resignation zu gehen«. Sein Rat: »Wir sollten uns ein weinig damit abfinden, wenn der Fall eintritt, dass es zum Sport gehört.« Er selbst wolle darauf einwirken, »dass das Ganze nicht zu chaotisch wird«. Es bestehe noch eine Restchance, betonte er, aber die Planungen für die 2. Liga liefen. Spielt der HSV zweitklassig, dürfte Bruchhagen wohl weg sein. Zwar wolle er sich nicht vor der Verantwortung drücken, wie der erfahrene Funktionär stets betont. Doch der Vorstandschef weiß, dass der Aufsichtsrat ihn mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr will. 

»Alles, was für den HSV gut ist, unterstütze ich«, meinte Bruchhagen und akzeptiert damit auch ein vorzeitiges Ende seines bis 2019 laufenden Vertrages. Das zumindest ist das Begehren des stellvertretenden Ratsvorsitzenden Bernd Hoffmann. Noch schneller möchte Hoffmann Sportchef Jens Todt loswerden. Doch über diese Position entscheidet nicht der Aufsichtsrat, sondern der Vorstand. Aber wer soll den erstmaligen Aufschlag des Dinos in der 2. Liga und vor allem die Rückkehr ins Oberhaus planen? Abschiedskandidat Todt im Verbund mit Wohl-bald-nicht-mehr-Trainer Bernd Hollerbach? Beim Hamburger SV herrscht Untergangsstimmung in allen Bereichen. Was zunächst eingetütet werden muss, ist bis zum 15. März der Lizenzantrag für die 2. Liga. Die sei laut Finanzchef Frank Wettstein kein Problem. Bruchhagen räumte jedoch ein, dass dafür Einnahmen aus Transfers notwendig sind. Die Offensivkräfte Filip Kostic und André Hahn, Mittelfeldspieler Albin Ekdal, Abwehrchef Kyriakos Papadopoulos sowie Riesentalent Jann-Fiete Arp muss der HSV versilbern. Bei anderen laufen Verträge aus und einige Spieler kann sich der HSV bei einem Abstieg nicht mehr leisten. Weitere Akteure wollen wg oder nicht mehr zurück, wie Leihgabe Pierre-Michel Lasogga (Leeds). Der HSV muss sein Gehaltsetat von 55 Millionen auf 30 bis 33 Millionen Euro verringern.


(dpa)