Der kleine Bruder war der Stern des IF Stjernen

Fußball Kreispokal

12. September 2018, 19:10 Uhr

IF Stjernen jubelt nach Elfmeter-Sieg gegen SG Nordau im Viertelfinale des Kreispokals. Foto: Lars Salomonsen

Schafflund. Rico Nommensen ging langsam zum Ball, sammelte ihn auf und machte sich für den entscheidenden Elfmeter bereit. Der Kapitän und Torwart der Fußballer des IF Stjernen Flensborg sollte den siebten Elfmeter des SdU-Klubs schießen. 


Kurz zuvor hatte er mit einer Parade gegen den SG Nordau-Kapitän Lukas Hackbarth sich selbst die Möglichkeit erarbeitet das Viertelfinale des Kreispokals Schleswig-Flensburg zu entscheiden. Auf vielerlei Arten ein spezieller Schuss für Rico Nommensen. Im Tor der SG Nordau stand Jascha Nommensen - kein geringerer als der größere Bruder von Rico Nommensen. Jascha Nommensen drehte seinem Bruder demonstrativ den Rücken zu und konnte, als er sich kurz vor der Ausführung umdrehte, die Augen kaum vom Gras heben. Er wollte seinem Bruder nicht in den Augen sehen. »Ich wollte ihm auch nicht in die Augen sehen«, so Rico Nommensen, über den Moment kurz vor dem entscheidenden Strafstoß. Der Stjernen-Kapitän behielt aber die Nerven und traf. Nur Momente später war der kleine Bruder unter einer jubelnden Traube seiner Mitspieler verschwunden. Der kleine Bruder war der Stern des IF Stjernen. 

»Ich dachte mir vor dem Schuss, dass ich links schießen würde. Er sprang zur anderen Seite und deshalb hat es geklappt. Ich bin natürlich sehr glücklich«, war die erste Reaktion des kleinen Nommensen-Bruders kurz nach dem nervenaufreibenden Ende des Spiels. Der Stimmung der Brüder, die vor den Augen der Familie bis an ihre Grenzen gegangen waren, war nach dem dramatischen Ende nicht getrübt. Immerhin ist die Nommensen-Familie eine richtige Fußballfamilie, wo alle vier Kinder dem runden Leder nachjagen. »Anspannung! Entweder er gewinnt, oder ich. Ich habe alles richtig gemacht und meinen Elfmeter bei ihm versenkt. Dann ist es am Ende natürlich ärgerlich«, so der Verlierer Jascha Nommensen. Neben dem Ärger über die Niederlage, war Jascha Nommensen auch stolz über die gezeigte Leistung im Viertelfinale. »Wir spielen zwei Klassen niedriger (als IF Stjernen red.) und haben gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Wir wollen aus der Kreisliga aufsteigen«. Die SG Nordau war auch auf gutem Wege gegen den Landesligisten. Ein Tor von Niklas Carl nach nur vier Minuten war bis kurz vor Schluss der Einzige. Dabei hatte Stjernens Jonas Heider die große Möglichkeit in der ersten Halbzeit per Strafstoß auszugleichen, verpasste die Möglichkeit aber. Bis in die Nachspielzeit hinein dauerte es, bevor der SdU-Verein einen weiteren Strafstoß zugesprochen bekam und die Gunst des Augenblicks zum Ausgleich durch Jannik Arnold nutzte. Nach einer Verlängerung ohne Tore, musste schlussendlich das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Mit dem besseren Ende für den jüngeren der Nommensen-Brüder. Nächstes Spiel der Landesliga-Fußballer des IF Stjernen ist am kommenden Sonntag ab 15 Uhr in Rantrum.

Jonas Løytved jol@fla.de

SG Nordau: Nommensen – Struve, Prang, Hackbarth, Neumann, Carl, Christensen (Brodal 70.), Langrzik, Meier (Nielsen 74.), Gefke (Soerensen 80.), Hansen
IF Stjernen: Nommensen – Nehrenst, Falke, Kaak (Hems 66.), Lund (Bahr 66.), Grefe (Treitz 66.), Sibenschuh, Wirth, Liebmann, Arnold, Pirk Schiedsrichter: Jerrick Christiansen

RESUME:

Fodboldspillerne fra IF Stjernen er videre til semifinalen ved Kreispokal Schleswig-Flensburg efter 6-5-sejr i et straffesparksdrama mod SG Nordau. Stjernen-målmand og -anfører Rico Nommensen blev helten, da han først reddede Nordaus syvende spark og derfor selv sparkede det afgørende straffespark i kassen. Ind bagved sin bror Jascha Nommensen, der stod på mål for Nordau. Hele Nommensen-familien med mor, far, søster og tredje bror var på plads på tribunen i Skovlund, hvor mørket nåede at falde på, inden kvartfinalens afgørelse faldt. Den ordinære kamp endte 1-1, efter Stjernen scorede på straffespark fem minutter inde i tillægstiden.