Der schöne Teil kam nach dem Spiel

Handball

06. September 2018, 19:30 Uhr

Jacob Heinl (r.) und Michael Knudsen in einem ihrer viele Duellen. Foto: Ingrid Anderson-Jensen

Esbjerg. Beide lächeln. Als die zwei ehemaligen Kreisläufer der SG Flensburg-Handewitt Jacob Heinl und Michael Knudsen nach dem Spiel miteinander sprechen, ist die Freude über das Wiedersehen auf beiden Seiten groß. Dabei hat sportlich nur Knudsen Grund zur Freude. Sein BSV Bjerringbro-Silkeborg (BSV) hat mit 32:31 bei Ribe-Esbjerg, dem neuen Club von Heinl gewonnen und dem Neuzugang somit das Heimdebüt vermiest. Während Knudsen bereits in seine fünfte Saison in Dänemark nach dem Wechsel von der SG Flensburg-Handewitt zu BSV spielt, ist es für Heinl die Erste. Das Wiedersehen mit Knudsen nach dem Spiel war noch das Beste an dem Abend für Heinl, der auch das direkte Kreisläuferduell gegen Knudsen verlor. 

Er dreht sich um, als Flensborg Avis zum Doppelinterview mit den beiden fragt, wer der Bessere war. »Ich muss zugeben, dass der alte Mann gewonnen hat«, antwortete der 31-Jährige Heinl mit Blick auf Knudsen, der am Dienstag 40 Jahre alt wurde. Es war das erstes Mal, dass Heinl und Knudsen gegeneinander gespielt haben. Von 2008 bis 2014 waren sie sechs Jahre lang Teamkollegen bei der SG. Ihre Freundschaft hatten sie daher auch nur für die 60 Minuten am Mittwoch aufgeschoben. Während des Spiels standen sie sich mehrfach in direkten Duellen gegenüber. 
»Im Spiel geht es nur darum, dass man den Ball kriegt. Da spielt Freundschaft keine Rolle. Aber nach dem Spiel ist alles gut, und da kann man miteinander sprechen«, erzählte Heinl. Knudsen stimmt ihm zu: »Es ist immer schön, gegen ehemalige Teamkammeraden zu spielen. Ich kenne Heinl sehr gut, und wir hatten viele gute Erlebnisse zusammen. Das eine ist das Spiel, das andere ist die Vorfreude darauf, dass man hinterher trotzdem gemeinsam Spaß haben kann«. 
Nur 1362 Zuschauer sahen Ribe-Esbjergs erstes Liga-Heimspiel der Saison. Die Gastgeber lagen von Beginn an hinten und zur Pause stand es 14:17. Ribe-Esbjerg spielte nach der Pause besser und glich beim 22:22 aus. Aber in der Schlussphase zeigte sich, dass BSV eingespielter als Ribe-Esbjerg ist, die neben Heinl zehn weitere Neuzugänge haben. Der Deutsche gewöhnt sich langsam an die Unterschiede zwischen deutschem und dänischem Handball. 
»Das ist eine Umstellung, aber es macht Spaß neue Erfahrungen zu sammeln. In Deutschland ist es natürlich härter, hier geht es nicht so schnell und die Spieler sind nicht so schwer wie in Deutschland«.
Knudsen auch nicht? 
»Knudsen ist okay, aber ich meine die Rückraumspieler. Da bin ich etwas anderes in Deutschland gewohnt«, so Heinl.
 Und dann ist die große Herausforderung natürlich die dänische Sprache. Aber es geht schon ziemlich gut. So antwortet er am Ende auf Dänisch: »Mit dansk er okay, men jeg prøver at blive bedre, og jeg skal blive bedre. Det går okay, men det er svært at forstå alt«.
Jonas Løytved

Ribe-Esbjerg HH: Winkler, Haagen - Søndenå, Karason 9, Karlsson 5, Schønningsen, Tau, Jørgensen, Vildalen 4, Boysen 1, Pedersen 6, Zvizej 2, Schiling 3, Jonsson, Heinl, Kvist 1 (1)

BSV: Larsen, Rezar - Pedersen, Thomsen, N. Øris 8, M. Øris, Lassen 3, Hansen 5 (2), Skube 3, Nøddesbo 2, Dolberg, Markussen 8, Hundstrup 1, Jensen, Knudsen 2
Schiedrichter: Michael Søegaard og Thomas Kalisz Nielsen
Zuschauer:1362
Zeitstrafen:1:1 (Tau - Hundstrup)