Die »Geccos« machen Spaß

Sportartencheck

Thomas Bleicher
06. Juli 2017, 09:40 Uhr

Die »Geccos« treten oft bei Handballspielen des DHK Flensborg auf. Dabei stehen sie Spalier, feuern an und bauen, wie hier, Pyramiden. (Foto: Tina Timm)

Tarp. »Als ich meinem Papa erzählt habe, dass ich auf neun Meter Höhe stand, hat er nur gelacht und gesagt: »Ja ja. Das ist ja so hoch wie eine Straßenlaterne«, erzählt Charlotta Pfaff von ihren ersten Trainingswochen und fährt fort: »Als Papa dann mal beim Training dabei war, hat er schon gestaunt, dass es wirklich so hoch war.« 

 Die Neunjährige ist seit über einem Jahr im Verein und eine der 30 Mädchen im Alter zwischen acht und 24, die zu den Chearleadern des TSV Tarp gehören. Seit etwa 15 Jahren gibt es die Sparte im Verein und hat sich seitdem immer weiterentwickelt. Die Geschicke der »Geccos« liegt seit Jahren in den Händen von Spartenleiter Johann Behrens, der über seine Tochter Nadine Behrens zum Verein kam. Nadine Behrens selbst ist inzwischen Teammanagerin und wird von drei Trainerinnen in der wöchentlichen Arbeit unterstützt.

Mehr als nur Puschel

Die Cheerleader trainieren jeden Montag und Samstag, teilweise bis zu drei Stunden. »Cheerleader sind nicht nur die hübschen Mädels mit den Puscheln. Wir haben natürlich auch Pom Poms, aber hauptsächlich tanzen wir und bauen verschiedenste Pyramiden, die bis zu 10 Meter hoch sind. Dafür müssen wir viel, konzentriert und hart trainieren«, erklärt Nadine Behrens. 

 Die Choreografien für ihre Tänze und Pyramiden findet die 24-Jährige im Internet, bei anderen Vereinen oder setzt eigene Ideen um. »Das was wir einüben, muss eigentlich überall funktionieren. Wir treten in Hallen, zu Festen, manchmal auch auf Pflastersteinen auf. Da muss jeder Griff sitzen und jeder jedem vertrauen können, egal in welcher Zusammensetzung«, sagt Nadine Behrens.

30 Auftritte

Nadine und Johann Behrens. (Foto: Tim Riediger)

Und im Laufe eines Jahres kommen für die »Geccos« viele Auftritte zusammen. »Unsere Saison geht von August bis Mai. Hauptsächlich treten wir bei den Handballern des DHK Flensborg auf. Bei ihnen fühlen wir uns immer wie ein Teil der Familie. Das Highlight für die Mädels ist der jährliche Auftritt bei der SG Flensburg-Handewitt«, fasst Johann Behrens das Jahr zusammen. 

Sowohl Teammanagerin als auch Spartenleiter sind sich einig: »Cheerleading gehört zu vielen Sportarten dazu. Wir bringen Stimmung in die Halle. Viele DHK-Spieler haben schon gesagt, dass sie uns Klasse finden. Das ist auch unser Lohn. Wir machen unseren Sport für den Applaus, den wir von den Zuschauern bekommen«, sagen Vater und Tochter unisono. 
Die Sportart ist in Deutschland noch sehr jung, in den 90er Jahren schwappte sie mit der Basketball-Euphorie aus den USA nach Europa und ist von vielen Sportveranstaltungen nicht mehr wegzudenken. Auch Wettkämpfe und Meisterschaften gibt es inzwischen. »Wir haben mal kurz überlegt, an Meisterschaften teilzunehmen, aber das ist uns zu stressig und der Spaß bleibt etwas auf der Strecke«, erklärt Nadine Behrens. Auch ohne Medaillen oder Rekorde bleiben die Mädchen dabei.

Jungs fehlen

Die Sparte ist inzwischen so groß, dass es einen Aufnahmestopp gibt. »Nur Jungs würden wir sofort nehmen«, schmunzelt Behrens und fährt fort: »Die trauen sich aber meist nicht«. 

Charlotta Pfaff steht übrigens am liebsten ganz oben und streckt Beine oder Arme zur Seite. »Wenn meine Partner meinen Fuß dolle einquetschen, dann stehe ich am besten«, grinst sie. Und genau das treibt Nadine Behrens an. »Wenn ich sehe, wie glücklich die Kinder sind und wir viel Lob für unsere Auftritte bekommen, dann brauche ich nicht lange nachzudenken, warum es auch mir viel Spaß macht. Alle passen aufeinander auf. Wir sind ein tolles Team.« Dem kann sich ihr Vater nur anschließen: »Uns geht es gut. Wir haben einen tollen Zusammenhalt. Wir werden vom Verein in Tarp, aber auch zum Beispiel vom DHK Flensborg super unterstützt. Die »Geccos« machen einfach Spaß.« Es muss nicht immer Fußball sein Sport bewegt. Den Körper, die Menschen, und das auf unterschiedlichste Art und Weise. 

Grit Jurack

Dansk resume

30 piger fra TSV Tarp er med i cheerleader-gruppen »Geccos« og mødes to gange om ugen for at træne. Pigerne har omkring 20 opvisninger om året, tit til håndboldkampene i DHK Flensborg. Johann Behrens er afdelingsleder, mens hans datter Nadine Behrens er teammanager. Sammen med tre trænere prøver de at finde på gode koreografier til cheerleadernes dans og pyramider. Det kræver meget disciplin af alle, som er med, men glæden er vigtigst. - Når jeg ser, hvor sjovt pigerne har det til træning og hvor glade de er efter vores opvisninger, ved jeg, hvorfor jeg elsker min sport, siger Nadine Behrens.