Handball

»Ein Derby der ausgelassenen Chancen«

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13. Mai 2019, 08:50 Uhr

Der Trainer der SG Flensburg-Handewitt, Maik Machulla, zeigte sich zwar enttäuscht nach der Derby-Niederlage gegen den THW Kiel, machte jedoch auch deutlich, das des die SG die Meisterschaft weiter aus eigener Kraft gewinnen kann. Foto: Tim Riediger

Kiel. Das Ergebnis war am Ende bei der 18:20-Niederlage der SG Flensburg-Handewitt im Landesderby beim THW Kiel nicht wie gewünscht, an der Leistung der Flensburger hatte SG-Trainer Maik Machulla aber nichts auszusetzen. 

»Die Enttäuschung ist da und auch groß. Wir haben es in vielen Bereichen sehr, sehr gut gemacht. Leider sind wir aber in diesem Spiel zu oft an Niklas Landin gescheitert. Der Sieg geht dann am Ende auch in Ordnung. Eben ein Derby der ausgelassenen Chancen, aber mit viel Emotion und Leidenschaft. Die Bedeutung des Derbys war zu sehen. Zwei Mannschaften die stabil durch die Liga marschieren, das war beeindruckend«, nannte Machulla auch einen der Gründe, warum es in Kiel am Ende nicht zu mehr gereicht hat. 


»Wenn du 20 Tore gegen den THW bekommst, dann solltest du eigentlich das Spiel gewinnen. Wenn du aber nur 18 machst und in der zweiten Halbzeit nur sieben, dann ist das zu wenig«, so der SG-Trainer ausführend. 

Den zweiten, und vermeintlich härteren Schlag gab es in personeller Hinsicht. Abwehrchef Tobias Karlsson musste in der ersten Halbzeit nach einem Zweikampf mit Lukas Nilsson die Segel streichen und verließ nach einem kurzen Aufenthalt auf der Bank sogar die Halle. Der Rücken wollte nicht mehr. Nach dem Spiel fuhr der Schwede noch ins Krankenhaus. 

»Uns hat mit dem Ausfall von Tobias Karlsson schon ein harter Schlag getroffen. Es ist bekannt, was Tobias für uns bedeutet. Trotzdem haben wir es sehr stark kompensiert. In dem Bereich bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft«, so Maik Machulla, der mit Simon Hald, Johannes Golla und Anders Zachariassen auf drei echte Kämpfer bauen konnte. 

Für Spielmacher Jim Gottfridsson gab es kaum Kritikpunkte an der eigenen Mannschaft, außer, dass die Punkte nicht den Weg mit nach Flensburg gefunden hatten. 

»Wir sind natürlich enttäuscht, dass die Punkte in Kiel bleiben, aber alles war von unserer Seite da. Wir haben uns da nichts vorzuwerfen. Wir sind zufrieden mit dem Spiel, nur die Punkte fehlen am Ende«, so Gottfridsson. Der Schwede hatte den ständigen Fokus auf das gewinnen müssen am Ende etwas über und machte dies auch deutlich. 

»Wir haben immer noch alles in eigener Hand. Der Druck vom gewinnen müssen kommt von den Medien. Wir wollen weiter jedes Spiel gewinnen und deshalb liegt unser nächster Fokus auf Melsungen. Am Ende sehen wir dann, was dabei rausgekommen ist«, so Jim Gottfridsson. 

Bei Maik Machulla hingegen überwog das Positive der weiterhin guten Ausgangslage, auch wenn nun eine Entscheidung vermutlich erst zum Ende der Saison fällt. »Ich bin stolz, dass wir immer noch in der Situation sind, alles aus eigener Hand zu schaffen. Wir hätten gerne einen größeren Schritt gemacht, aber jetzt müssen wir eben bis zum Ende unseren Job machen«, so der SG-Trainer schmunzelnd. 

In die gleiche Kerbe schlug auch SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. »Wir haben immer gesagt, wenn wir weiter unsere Hausaufgaben machen, dann müssen wir nicht zwingend in Kiel gewinnen. Wir schauen weiter nach vorne«, so Schmäschke die Marschrichtung der SG vorgebend.

Timo Fleth