Ein Platzverweis als Dosenöffner

Verbandsliga Nord-West

25. April 2016, 06:50 Uhr

Flensburg. Der Klassenerhalt ist so gut wie durch, der einstellige Tabellenplatz erklommen. Für IF Stjernen Flensborg war der 30. Spieltag der Fußball-Verbandsliga Nord-West ein erfolgreicher - doch der 4:3 (1:1)-Heimsieg gegen den Heider SV II war ein hartes Stück Arbeit und ausgerechnet einer Leistungssteigerung nach eigenem Platzverweis zu verdanken. 


In der 47. Minute sah Daniel Sekowski die Rote Karte, nachdem er sich einen verbalen Aussetzer gegenüber Referee Christopher Heyn geleistet hatte. Grund war eine Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns, das ein Sekowski-Zuspiel auf den durchstartenden und schließlich versenkenden Finn Müller als Abseits wertete. »Das war ein klares Tor«, betonte auch Co-Trainer Thomas Knuth. Zu diesen Zeitpunkt des Spiels stand es 1:1. Oliver Liebmann für Stjernen (22.) und Manuel Bockhorn für die Gäste (26.) erzielten die Tore in einem insgesamt schwachen ersten Durchgang. 

Die Hausherren stellten in der Pause um und befreiten sich spätestens zu zehnt aus ihrer Lethargie. »Das war wie ein Weckruf, wir haben super dagegengehalten und auch fußballerisch etwas versucht«, so Knuth. Doch das Tor machte zunächst Heide durch Tawfik Al-Salehi (60.). Die Antwort der nun immer stärker werdenden Flensburger folgte aber prompt durch den starken Einwechselspieler Müller, der auf links nach Belieben wirbelte und das Leder nach perfekt getimetem Zuspiel von Lasse Hadsund-Andersen ins rechte Eck zirkelte (63.). Der Vorlagengeber selbst traf kurz darauf aus der Drehung zur 3:2-Führung für Stjernen (65.). Eine knappe Viertelstunde vor Schluss schien der Sack dann endgültig zu, Hadsund-Andersen schnürte nach Liebmann-Vorarbeit seinen Doppelpack (77.). Die SdU-Kicker drängten danach auch auf das fünfte Tor, doch Martin Kock ließ per Flachschuss mit dem Anschlusstreffer noch einmal gehörig Spannung aufkommen (85.). 

 Dass die Aufregung nicht allen Beteiligten gut bekam, entlud sich in der Nachspielzeit, als sich ein Heider Akteur zu einem Frustfoul mit beiden Beinen voran hinreißen ließ. Zwar gab es dafür nur Gelb, doch am Resultat änderte das nichts mehr: Heide II verliert als Vorletzter das rettende Ufer aus dem Visier, während Stjernen nun bei 39 Punkten steht. Knuth: »Ich gehe davon aus, das wir durch sind, aber wir wollen noch ein paar Punkte sammeln.« 

Marco Nehmer 
nehmer@fla.de

IF Stjernen Flensborg: Momsen - Falke, Grefe, Liebmann, Bahr, Münchow (46. Müller), von Diczelski, Ghose, Hadsund-Andersen (85. Pascu), Sica (46. Nielsen), Sekowski.


Schiedsrichter: Christopher Heyn

Zuschauer: 25

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