Polo

Elitärer Sport zum Anfassen

Polo

03. August 2019, 08:10 Uhr
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Tommy Winter ist der derzeit beste deutsche Polospieler und lieferte schon am Eröffnungstag Kostproben seines Könnens. Fotos: Tim Riediger

Keitum. Zum 21. Mal hat sich die Nordseeinsel Sylt, genauer gesagt Keitum, als Mekka des Polosports herausgeputzt. Polo das seine Anfänge im Iran, in Afghanistan, Kashmir und Nordpakistan hat – und das schon 600 Jahre vor unserer Zeitrechnung, hat sich auf Sylt etabliert. Den elitären Rahmen konnte auch die volksnahe Veranstaltung in Keitum nicht ablegen. Dennoch zeigte sich die illustre Welt des Pferdesports zuschauernah und greifbar. Neben dem Champagner war so auch Platz für die Currywurst, die aus Mangel an Tischen mancherorts vom Kofferraumdeckel eines neuen Maseratis zu sich genommen wurde. Oder auch der entspannte Plausch mit den Reitern nach dem Spiel. An der Freude von Veranstalterin Kiki Schneider hat der tolle Rahmen ganz sicher nichts geändert.

Sportlich attraktiv

»Sechs Teams kämpfen um den begehrten Titelgewinn der 21. Berenberg German Polo Masters und wir sind uns sicher: Es wird spannender denn je, denn in Sachen Strategie, Schnelligkeit und Siegeswille haben sich die Teams bestens vorbereitet. Wer schon mal ein Polospiel live gesehen hat, den lässt die rasante Performance, bei der man neben Kondition auch Köpfchen haben muss, nicht mehr los. Das Line-up liest sich wie das »Who is Who« der Szene und Spieler wie Pferde können es kaum erwarten ihr Können auf dem Platz zu demonstrieren«, strahlte Organisatorin Kiki Schneider vor Glück. 


 Am Sonntag wird dann endgültig feststehen ob der Vorjahressieger vom Team König Immobilien seinen Titel verteidigen konnte oder ob das Team Berenberg Bank, Team Maserati, Team Poloclub Sylt & Transgourmet, Team Gogärtchen oder das Team Lanserhof & Dunkelziffer dem Primus den Rang ablaufen konnte. 

Für Tommy Winter keine Frage, mit seinem Team Lanserhof & Dunkelziffer will der beste deutsche Polospieler mindestens auf das Treppchen.

Typischer Polospieler

Die Auftaktniederlage gegen den Vorjahressieger vom Team König Immobilien konnte das unbändige Selbstvertrauen von Winter auch nicht erschüttern. Der 50 Jahre alte Profi ist allerdings ein wandelndes Klischee. 


Attraktiv, amüsant, abenteuerlustig. Ein sattelfester Akademiker mit abgeschlossener Elektrikerlehre. In Tansania, Zentralafrika, als Sohn einer Dänin, Lena, und eines Deutschen, Klaus, geboren und in Sambia aufgewachsen, mit fünf der Pferdeleidenschaft der Eltern gefolgt und mit zehn ins kalte Deutschland gekommen, hat sich der groß gewachsene Sportler mit dem Polo-Spiel ein Stück Heimat bewahrt, das ihn seit Jahrzehnten fasziniert. »Polo ist spannend: Reiten, Ballsport, Mannschaftsspiel. Es fordert eine Einheit zwischen Mensch und Tier. Das ist Mega.« 

 Als Ziehsohn des Hamburger Kaffeekönigs und begeisterten Pferde- und Polofans Albert Darboven, bei dem er während der Lehre im Stall half und mit dem er schließlich 15 Jahre lang zusammen spielte, schaffte Winter es bis an die deutsche Polospitze. Dort war der Pferdezüchter, Galopp- und Springsport begeisterte Darboven schon angekommen. Mit einem Handicap von +3 in seinen besten Zeiten konnte er Winter einiges beibringen. 

»Das beste Handicap, das je ein Deutscher erreicht hat, lag bei +5«, erzählt Winter, der bis 2013 diese Bewertung inne hatte. Neben seines Engagements als Beirat des Landesverbandes der Reit- und Fahrvereine e. V. tätig und Mitglied als Züchter beim Pferdestammbuch Schleswig-Holstein und Hamburg e.V., bei dem die Zucht des Deutschen Polopferdes geführt wird, betreibt Winter auch eine eigene Polo-Schule.

Sylter Lifestyle

Das Turnier auf Sylt hat für den erfahrenen Polospieler entsprechend einiges zu bieten. Gerade die Verbindung von Sport und Lifestyle spricht Tommy Winter, der auch seine beiden Brüder Oliver »Nolly« Winter und Christopher »Niffy« Winter mit auf der Insel dabei hat, besonders beim Kräftemessen in Keitum an. 


 »Das Turnier auf Sylt eines der absoluten Highlights der gesamten deutschen Saison. Ohne Einschränkung! Das Turnier ist super organisiert und auch der Platz ist inzwischen sehr gut. Wenn dann auch noch das Wetter so mitspielt wie derzeit, dann ist das fantastisch und es bleiben keine Wünsche mehr übrig«, so Winter, der sich auch für das Strandleben begeistert: »Man kann auf Sylt alles machen. Vom Strandleben über das Polo spielen am Tag zum Bierchen in gemütlicher Lage am Abend. Da ist alles dabei und das ist echter Lifestyle. Das Lebensgefühl kommt dabei überhaupt nicht zu kurz«, so Winter mit seinem typischen Lächeln. 

Wer am Ende seine Ziele tatsächlich erreicht bleibt abzuwarten, nach dem Finale am Sonntag Nachmittag auf dem guten Geläuf des Keitumer Spielfeldes ist man in jedem Fall schlauer. 

Eine kleine Regelkunde findest du hier!

Timo Fleth

Resume

Der var sol og god underholdning da de 21. Berenberg German Polo Masters lagde fra land i Kejtum sidste onsdag. Sammespillet mellem Polo som sport og livsstilen, der gør sig gældende på ferieøen Sild, gør det attraktivt for spillerne at komme til turneringen, selv fra Argentina og Brasilien. For Tysklands bedste spiller Tommy Winter er det klart det mest attraktive sted at spille i Tyskland og han kommer gerne med hele familien. Optakten tabte Winter godt nok med sit hold Lanserhof & Dunkelziffer, men målet er stadigvæk en plads på podiet efter finalekampene på søndag.

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