UPDATE: Gold vor Augen

DFB-Auswahl/Max Christiansen

Thomas Bleicher
18. August 2016, 23:30 Uhr

Max Christiansen hat Gold vor Augen. (Foto: DFB)

São Paulo/Rio de Janeiro. Horst Hrubesch riss begeistert die Arme hoch, die Spieler tanzten ausgelassen auf dem Rasen: Zwei Jahre nach dem WM-Triumph der Nationalmannschaft greift der DFB-Nachwuchs um den gebürtigen Flensburger Max Christiansen im legendären Maracanã-Stadion erstmals nach Olympia-Gold. Dank eines 2:0 (1:0)-Sieges im Halbfinale gegen Nigeria zogen die deutschen Fußballer wie die DFB-Frauen (Finale am Freitag, 22.30 Uhr MESZ gegen Schweden/live ZDF) ins Endspiel der Olympischen Spiele in Rio ein und haben schon vor dem Traumduell mit Gastgeber Brasilien (Sonnabend, 22.30 Uhr MESZ/live ARD) mindestens Silber sicher. 

Vor 41.000 Zuschauern in São Paulo erzielten Lukas Klostermann in der 9. Minute und Nils Petersen (89.) die Tore für das Hrubesch-Team. Der Trainer, der nach dem zweiten Treffer ein paar Freudentränen vergoss, erklärte: »Ich kann der Truppe nur gratulieren. Das ist eine der tollsten Geschichten.« 

Nie zuvor stand eine DFB-Auswahl im olympischen Finale. Das hatte bisher nur die DDR geschafft, die 1976 in Montreal Olympiasieger wurde und 1980 bei den Boykott-Spielen in Moskau Silber holte. 1988 gab es in Seoul mit Bronze die bisher einzige Medaille für ein DFB-Team. Dieses Ergebnis wurde nun von der auf den letzten Drücker zusammengewürfelten Hrubesch-Truppe getoppt. »Die Mentalität ist - um es mit den Worten der Spieler zu sagen - einfach geil«, hatte der nach Rio aus dem Amt scheidende Hrubesch seine Schützlinge schon vor dem Anstoß gelobt. Nun wollen sich die deutschen Nachwuchskicker am Sonnabend (22.30 Uhr MESZ/live ARD) gegen Brasilien mit Gold dekorieren. Der Olympia-Gastgeber um Superstar Neymar erreichte durch ein lockeres 6:0 gegen Honduras das Finale. Hrubesch sieht diesem Erlebnis gelassen entgegen: »Ich habe schon als Kind Olympia geguckt und davon geträumt. Jetzt habe ich in meinem Alter schon Silber sicher. Was kann denn da noch passieren.« Zu den Finalspielen der Frauen am Freitag (22.30 Uhr/MESZ) gegen Schweden und der Männer einen Tag später werden DFB-Präsident Reinhard Grindel und Generalsekretär Friedrich Curtius nach Rio fliegen.


dpa/rm