Farbloser TSB Flensburg

Fußball Oberliga

23. September 2018, 18:10 Uhr

Lasse Sohrweide, Kapitän TSB Flensburg spielte den Pass zum 1:0- Schuss von Mats Möller. Foto: Tim Riediger

Flensburg. Ein doppelter Regenbogen über dem Eckener Platz war am Sonnabend Nachmittag beinahe das spektakulärste, was während der 90 Minuten zwischen dem TSB Flensburg und Inter Türkspor Kiel zu sehen war. 

Während sich am Himmel schwarze Regenwolken mit strahlendem Sonnenschein abwechselten, leuchtet unten auf der Erde nur der Rasen in satter grüner Farbe, der Rest war eher grau in grau. »Die Mannschaft muss 90 Minuten alles geben, nicht nur 45 Minuten lang«, bemängelte Jan Hellström. Der Trainer des TSB fügte nach dem 1:1 (0:1) seiner Elf gegen Inter weiter an: »In der ersten Halbzeit war das in Sachen Einsatz, Kampfgeist und Emotionen gar nichts.« Was dem TSB, immerhin im oberen Drittel der Tabelle angesiedelt, abging, machten die Gäste, die auf einem Abstiegsplatz stehen, vor. Ihre begrenzten Mittel setzen sie geschickt ein und zwangen den Hausherren eine von der Taktik geprägte Partie auf. Nach den ersten zehn Minuten in denen die Hausherren ein leichtes Übergewicht - meist über die rechte Seite - erspielen konnten, neutralisierten sich beide Mannschaften. Die Kieler kämpften sich sogar mehr und mehr rein, auf beiden Seiten gab es allerdings keine echte Torchance. Mehr als ein Schuss durch Denny Pawlowski (35.) war für den TSB nicht drin. Ganz im Gegenteil: Sechs Minuten später lag der Gastgeber 0:1 hinten. Zunächst leistete sich Lars-Ole Puttins nach einem Seitenwechsel der Gäste ein ungeschicktes Foul auf der linken Abwehrseite und nach dem anschließenden Freistoß aus dem Halbfeld pennte die gesamte Flensburger Defensive. Benjamin Petrick (41.) haute die Kugel in die Maschen. Kurz vor der Pause schwächte sein Teamkollege Shpend Meshekrani die eigenen Farben. Innerhalb von 120 Sekunden foulte er zwei Mal und flog mit der Ampelkarte vom Platz. Plötzlich war es eine farbenfrohe Angelegenheit.

Falsche Entscheidung

In der zweiten Hälfte kam Mats Möller beim TSB für Julian Thomsen. Nach einsem satten Distanzschuss von TSB-Kapitän Lasse Sohrweide war der Joker Möller (61.) zur Stelle und drückte den Ball über die Linie. In der 85. Spielminute hätte Möller zum Held werden können. Völlig frei vorm Inter-Tor traf er jedoch die falsche Entscheidung. Anstatt selber zum 2:1 einzuschieben wollte er den mitgelaufenen Jan Ole Butzeck bedienen, sein Pass flog allerdings zur Eckfahne. Butzeck (87.) verpasste kurz darauf erneut, und so blieb es bei Unentschieden, an diesem eher düsteren Tag für den TSB. Die Flensburger treten nach dem dritten Spiel ohne Sieg (zwei Remis in Folge) auf der Stelle. »Die Partie war ein Spiegelbild der vergangenen Wochen und es war heute zu wenig«, so Hellström, der weiterhin auf etliche Stammspieler wie Arne Ingwersen, Timo Carstensen und Sandro Holland verzichten musste. Es gibt jedoch auch ein wenig Licht am Ende des Tunnels, so war Nicholas Holtze immerhin wieder im Kader. Ein neuer Anstrich würde der TSB-Offensive am kommenden Wochenende gut tun.


Ruwen Möller rm@fla.de 

TSB: Hagge - Vosgerau, Brix, Sohrweide, Puttins (85. Nissen), Warncke, Hill, D. Thomsen, Pawlowski (78. Schloth), J. Thomsen (46. Möller), Butzeck 
Inter Türkspor: Kaack - Lawson-Body (72. Ali Kalma), Cumur, Ismail (60. Sentürk), Ar. Jasari (90. Al. Jasari), Kern, Meshekrani, Hodaj, von Randow, Yamak, Petrick
Schiedsrichter: Torben Nesch; 
Zuschauer: 45