Update: Flensburg wirft Balingen in Liga 2

Handball

04. Juni 2017, 20:20 Uhr

Die SG Flensburg-Handewitt hat ihr letztes Auswärtsspiel der Saison gewonnen. (Foto: SG Flensburg-Handewitt)

Frankfurt/Main. Für den HBW Balingen-Weilstetten ist das Abenteuer in der Handball-Bundesliga nach elf Jahren beendet. Die 24:26 (13:17)-Niederlage gegen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt besiegelte am vorletzten Spieltag den Abstieg des Tabellenvorletzten. 


Balingen folgt damit Schlusslicht HSC Coburg in die Zweitklassigkeit. »Ich bin sehr froh über die kämpferische Leistung meiner Jungs«, sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes gegenüber der vereinseigenen Internetseite. »Das war jetzt gewiss keine überragende Leistung von uns, aber heute zählte nur der Sieg.« Auf der anderen Seite herrschte große Enttäuschung. »Das ist ein sehr, sehr bitterer Tag«, sagte Nationalspieler Martin Strobel vom HBW. Der Europameister und Olympia-Dritte, der am Montag seinen 31. Geburtstag feierte, gab jedoch umgehend die Marschroute für die kommende Saison aus: »Unser klares Ziel ist der sofortige Aufstieg.« 

Balingen hätte einen Sieg benötigt, um sich eine Minimalchance auf den Klassenverbleib zu erhalten. Entsprechend engagiert gingen die Schwaben zu Werke, doch gegen die nach der verpassten Meisterschaft angeschlagenen Gäste vergaben sie zu viele Chancen. Doch auch bei Flensburg ist der Frust nach dem verlorenen Titelrennen gegen die Rhein-Neckar Löwen groß. »Die Enttäuschung ist enorm«, sagte Vranjes einmal mehr. »Das wird uns in Zukunft verfolgen.« Der Schwede verabschiedet sich in einer Woche ohne den erhofften Titel nach Ungarn, wo er künftig die Nationalmannschaft und den Spitzenclub Telekom Veszprem trainiert. In der oberen Tabellenhälfte sind die Entscheidungen weitgehend gefallen. Hinter dem Meister aus Mannheim und Vize Flensburg festigte der THW Kiel durch ein 30:22 gegen den HC Erlangen Platz drei, der über eine Wildcard die Teilnahme an der Champions League bringt. Der SC Magdeburg und die Füchse Berlin, die als Starter im EHF-Cup feststehen, könnten nur bei einem Patzer der Kieler am letzten Spieltag in Balingen noch vorbeiziehen. Spannend bleibt die Frage nach dem dritten Absteiger, die erst im Saisonfinale am kommenden Samstag entschieden wird. Neben dem am Wochenende spielfreien TBV Lemgo (19:45 Punkte) muss vor allem der Bergische HC (20:46) bangen, der in Magdeburg mit 29:41 unterging. Einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machte dagegen der TVB Stuttgart (22:44) durch einen 26:20-Sieg gegen Coburg. Sollte Lemgo am Mittwoch sein vorletztes Saisonspiel in Hannover verlieren, wären die Schwaben vorzeitig gerettet. 


Ruwen Möller/(dpa) 

Statistik

HBW Balingen-Weilstetten: Saldatsenka (bei einem 7m) - Hens 1, König 6, Foth 1, Wagner, Flohr, Hausmann, Nothdurft 2/1, Strobel 3, Kunkel 1, Krieg 2, Ilitsch, Predragovic 8/1
SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller n.e. – Karlsson, Eggert 4/2, Mogensen, Svan 7, Jakobsson 8, Heinl 1, Toft Hansen 2, Gottfridsson 1, Lauge 3/1, Bult, Mahé
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf)

Zeitstrafen: 3:2 (Foth, Wagner, Flohr  – Karlsson 2)
Siebenmeter: 4/2:4/3 (Nothdurft trifft Pfosten, Andersson hält gegen Predragovic – Lauge scheitert an Johannesson)
Zuschauer: 2247