Grün-Weiße-Endstation der Pokalreise

Fußball

31. Oktober 2018, 20:15 Uhr

SC-Keeper Florian Kirschke hatte wie erwartet alle Hände voll zu tun. Foto:Daniel Reinhardt/dpa

Lübeck. Der Pokal hat im Volksmund immer wieder seine eigenen Gesetze, aber manches Mal greifen die Gesetzmäßigkeiten der Ligazugehörigkeit dann doch. Die Regionalliga-Kicker des SC Weiche Flensburg 08 haben in der zweiten Runde des DFB-Pokals in ihrem Heimspiel fern der Heimat und unter Flutlicht vor begeisternder Kulisse auf der Lübecker Lohmühle einen bravourösen Kampf geliefert. Die Bundesliga-Übermacht vom SV Werder Bremen konnte sich schlussendlich gegen wacker wehrende Fördestädter durchgesetzt, wobei die 1:5-Niederlage am Ende zu hoch war. 

Die Gastgeber begannen überraschend mit den Ostermann Brüdern Jannick und Hendrik und in einem Defensiv anmutenden 5-4-1. Doch in Ballbesitz versuchte es der SC nicht nur mit dem weiten Ball, sondern suchte auch spielerisch seine Möglichkeiten.
An dem gleich von Beginn an deutlichen Übergewicht der favorisierten Gäste änderte dies aber nichts. Den ersten sich bietenden Raum nutzten die Werderaner dann auch gleich konsequent. Gebre Selassie setzte seinen Schuss noch an den Pfosten, aber der Torjäger im Bremer-Trikot schlechthin, Claudio Pizarro (8.) drückte den Ball endgültig über die Linie.
Ein Beginn, der nicht schlechter hätte sein können für die Fördestädter. Es dauerte einige Minuten, bevor der SC sich wieder fing. Dann aber richtig. Die Heimmannschaft wurde gegen den Favoriten immer mutiger und lauerte auf seine Chance.
Eine solche gab es nach einer abgewehrten Ecke des SC. Der Flankenball von Ilidio Pastor Santos (27.) rauschte an Freund und Feind vorbei und am verdutzten Pavlenka zum viel umjubelten 1:1-Ausgleich ins Netz.
Die Gäste waren jetzt aber angepiekst und erhöhten wieder die Schlagzahl in Richtung des SC-Tores. Eine der Chancen nutzte dann Florian Kainz (38.) zur 2:1-Führung. 

Die Fördstädter versuchten aber weiter Fußball zu spielen und setzten immer wieder kleine Akzente nach vorne. Die dadurch in der Defensive entstehenden Räume nutzten die Gäste. Einen Ballverlust von Finn Wirlmann im Mittelfeld nutzte Johannes Eggestein. Der Bremer wurde von Hendrik Ostermann im Strafraum regelwidrig gestoppt und den fälligen Strafstoß setzte Davy Klaassen (44.) humorlos zum 3:1-Pausenstand unter die Latte. 
Eine nicht unverdiente Führung der Gäste bei der sich der SC Weiche Flensburg 08 keineswegs versteckt hat, aber die hohe individuelle Klasse des SV Werder Bremen einfach anerkennen musste.



SC-Kampfgeist

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte versteckte sich der Underdog aus Flensburg nicht. Die Bremer Defensive stand aber sicher und war sichtbar auf die Standardsituationen des SC vorbereitet. So blieben zwei kleine Halbchancen nach Eckbällen die gefährlichsten Möglichkeiten. Die Gäste beckleckerten sich dabei auch nicht unbedingt mit Ruhm im Spiel nach vorne, kontrollierten aber dennoch das Geschehen.

Der SC Weiche Flensburg 08 steckte aber nicht auf und versuchte weiterhin auch nach vorne Akzente zu setzen, allerdings ließen sichtbar die Kräfte nach. So kam es wie es kommen musste und der eingewechselte Martin Harnik (76.) behielt vor SC-Keeper Florian Kirschke die Nerven und erhöhte auf 4:1.
Die Gastgeber sendeten aber noch Lebenszeichen. So musste Pavlenka einen Jürgensen-Kopfball mit Mühe und Not von der Linie kratzen. 
Werders Harnik hatte aber noch nicht genug und erhöhte im direkten Gegenzug auf 5:1 (80.). 
Am Ende reichte es für den SC Weiche Flensburg 08 nicht, um den großen Pokal-Traum   weiter zu Träumen. Der Favorit aus Bremen ist seiner Rolle gerecht geworden und ist unter dem Strich verdient eine Runde weiter gekommen. Die Heimmannschaft kann aber mit der Leistung zufrieden sein und erhobenen Hauptes die Kilometer zurück nach Flensburg antreten.

Timo Fleth

Mehr am Donnerstag in der Flensborg Avis

Statistik

SC Weiche Flensburg 08: Kirscke – Jürgensen, Paetow, Schulz, Wirlmann (61. Keller), H. Ostermann (74. Wulff), J. Ostermann, Meyer, Thomsen, Pastor Santos, Ibekwe (81. Pläschke).
SV Werder Bremen: Pavlenka – Pizarro (66. Harnik), Augustinsson, Kainz, Veljkovic, Sahin, Gebre Selassie, J. Eggestein (77. Rashica), Klaassen, Friedl, M. Eggestein (79. Möhwald).
Schiedsrichter: Tobias Reichel.
Zuschauer: 8.637 (ausverkauft)

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