HC Treia/Jübek und der nächste »Last Minute« Sieg

Teammanagerbericht: HC Treia/Jübek

21. Oktober 2018, 20:18 Uhr

SH-Liga Damen

Es war der Spieltag der kleinen und großen Überraschungen. Wellingdorf schickt den Oberliga-Absteiger von der HG OKT II überraschend mit einer dicken Packung nach Hause. Dithmarschen-Süd stoppt nicht unerwartet den Höhenflug des SV Sülfeld und gewinnt auch in der Höhe verdient. Mönkeberg macht es zum 2. Mal und schlägt Herzhorn nach dem Pokal nun auch in der Liga. Duvenstedt besiegt SIF und Treia macht es spannend gegen Oeversee.

Wellingdorfer TV - HG OKT 2 31:20 (12:10)

Nun klappt es auch zu Hause mit einem doppelten Punktgewinn für die Aufsteiger aus Wellingdorf. Durch den Sieg schiebt man sich langsam aber sicher in ruhigeres Fahrwasser, während die Fahrt für die HSG OKT II weiter nach unten geht. Für Trainer Jörg Becker (HG OKT II) aber kein Grund unruhig zu werden. »Wir sind halt jung und zahlen gerade Lehrgeld dieses Jahr. Wir entwickeln für die weitere Zukunft,« heißt es aus seinem Munde. In Wellingdorf entwickelte sich in den ersten Minuten eine ausgeglichene Partie, bevor sich praktisch mit dem Pausenpfiff die Heimmannschaft auf 12:10 und unmittelbar nach Anpfiff auf 13:10 absetzen konnte. Diese Führung baute man kontinuierlich aus und ging relativ souverän mit einem 11 Tore Vorsprung über die Ziellinie.»Die Niederlage hört sich schlimmer an als es war,« ergänzt Becker.»Wir hatten heute ein Kraftproblem und ein Schiedsrichter Problem, die keine Linie hatten, was natürlich sehr schade für uns war. Aber genug der Flucherei, wir haben Aufgaben zu erledigen und wir sind eine junge Truppe, bei der in dieser Saison noch der Knoten platzen wird. Wir sind auf dem richtigen Weg.« Aber auch im nächsten Spiel muß der Coach vermutlich auf Unterstützung einiger Leitspielerinnen aus der 3.Liga verzichten. So heißt es dann erneut für die jungen Wilden, den Kampf gegen die Gäste aus Mönkeberg anzunehmen.

SG Dithmarschen-Süd - SV Sülfeld 21:14 (11:9)

Ein Spiel nach dem Geschmack von Trainer Nils Möller.» Zu Hause ist es doch am Schönsten,« freute sich der Coach nach der Partie gegen den Tabellenführer. »Garant für die Sieg war natürlich die heute sehr starke 6:0 Abwehr, die wenig zugelassen hat. Die auf Grund der Ausfälle reaktivierte Kirsten Böge hat über 60 Minuten eine sehr starke Leistung im Mittelblock gezeigt, sodass wir auch torlose Phasen im Angriff beruhigt überstehen konnten. Vorne glänzte Jessica Rehder mit sechs Tore aus sieben Versuchen von Rechtsaußen.« »Kollektiver Mannschaftsausfall, keiner hat annähernd seine Normalform gehabt, unzählige Ballverluste, Fehlpässe und verworfene Bälle,« so fasst Nicole Behm (Sülfeld) das Spiel ihrer Mannschaft in kurzen Schlagworten zusammen. »Ganz böse für einige war anscheinend das komplette Harz Verbot in der Halle. Das sind viele bei uns gar nicht gewohnt und eine kaum vorhandene Stimmung mit sehr verhaltenen Zuschauern. Nun ja, unter dem Aspekt, daß wir unsere bisher schlechteste Saisonleistung abgeliefert haben, hat Dithmarschen wohl verdient gewonnen. Mehr gibt es kaum darüber zu sagen, außer: abhaken und weitermachen, es gibt ja noch ein Rückspiel.«
Trotz der Niederlage bleibt der Aufsteiger aus Sülfeld Tabellenführer. Grund ist eine noch nicht bereinigte Tabelle, da viele Mannschaften weniger Spiele aufweisen.

HSG Mönkeberg-Schönkirchen - MTV Herzhorn 36:29 (17:12)

Für Herzhorn erneut eine Reise ohne positiven Abschluss. So wie im Pokal vor Wochen, so fanden sie auch im Punktspiel gegen die Heimmannschaft von der HSG Mönkeberg-Schönkirchen kein Rezept und mussten die Heimreise ohne Punkte antreten. »Wir gewinnen in einem Spiel, bei dem der Sieg nie gefährdet war,« analysierte Farina Lehmann( Mönkeberg) die 60 Minuten kurz und knapp. »Gegen die Herzhornerinnen erzielten wir unsere Tore in den unterschiedlichsten Variationen und fast alle unserer Spielerinnen konnte sich in die Torschützenliste eintragen. Verkürzten unsere Gegnerinnen den Spielstand, so hielt uns unsere Türhüterin mit einigen gehaltenen Bällen im Spiel, durch die wir unseren Vorsprung wieder ausbauen konnten.« Die HSG hält durch den Sieg Kontakt zum Führungsduo und bleibt Alt Duvenstedt und dem noch unbesiegtem Preetzer TSV auf den Fersen. 

TSV Alt Duvenstedt - Slesvig IF 27:22 (15:9)

Ein Derby vor einer guten Zuschauerkulisse in der engen Duvenstedter Dorfsporthalle. Hier hängen normalerweise für die Gästemannschaften die Trauben sehr hoch und schon mancher Traum zerplatzte wie eine Seifenblase. Auch für die Slesviger IF an diesem Wochenende eine Reise ohne Happyend. »Wir gewinnen mit einem Start-Ziel Sieg ohne dabei zu glänzen,« resümierte Torben Kutschke (Alt Duvenstedt). »Insbesondere die Geschwindigkeit war mir heute in fast allen Bereichen zu gering. Dennoch schaffen wir es von Anfang an unsere Führung zu halten und punktuell auf bis zu sieben Toren auszubauen. Danach leisteten wir uns aber auch schwächere Phasen, in denen quirlige Gäste den Abstand verkürzen konnten. Betrachtet man aber die gesamten 60 Minuten der Partie ein verdienter Erfolg für uns, da wir sehr effektiv waren.« Auch für Gästetrainer Melf Carstensen (SIF) gibt es am Heimsieg nichts zu rütteln. »Es war kein Spiel auf gutem Niveau von beiden Mannschaften. Darüber waren Torben Kutsche und ich uns einig. Aber der Sieg für Duvenstedt geht voll in Ordnung und war bis auf kurz nach der Pause, wo wir von minus sechs auf drei Tore verkürzen konnten, nie wirklich in Gefahr. Wir hatten unglaublich viele technische Fehler. Leider auch, wie schon fast in allen Spielen bisher, eine ungenügende Abschlussquote. Duvenstedt war aus dem Rückraum deutlich torgefährlicher und das war spielentscheidend. Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, Abwehr und Torhüter auch in vielen Phasen ok. Aber der Knackpunkt war der Angriff, was bei uns eigentlich sehr selten ist.« Alt Duvenstedt bleibt weiterhin ungeschlagen und kann am nächsten Sonntag im Spitzenspiel bei dem SV Sülfeld die Tabellenführung übernehmen. 

HC Treia/Jübek - SG Oeversee/Ja-We 37:36 (17:20)

Nun hat es die HC Treia/Jübek erneut getan. Nach dem last Minute Sieg gegen Lauenburg, 29 Sekunden vor Abpfiff, legte man noch eine Schippe drauf und nahm beide Punkte gegen Oeversee mit, nachdem Madlen Huwe 12 Sekunden vor Schluß zum viel umjubelten 37:36 einwarf. Davor war es ein »Wechselbad der Gefühle Spiel« für alle Beteiligten. »Bis zur 21. Minute ein Spiel auf Augenhöhe,« erinnerte sich Trainer Thomas Bleicher (HC Treia/Jübek) am Tage danach. »Dann konnte sich plötzlich Oeversee absetzen, weil wir den Rückraum der Gäste einfach nicht in den Griff bekamen. Zu passiv in der Abwehr und teilweise ein Abwehrspiel ohne jeglichen Körperkontakt. So liefen wir einem vier Tore Rückstand hinterher.« Was die Zuschauer dann in den zweiten 30 Minuten erlebten, war ein typisches Treia-Spiel. Innerhalb weniger Minuten drehte sich das Spiel zu Gunsten der Heimmannschaft. »Unsere nun praktizierte 5:1 Abwehr schmeckte Oeversee überhaupt nicht. Wir liessen in den ersten 15 Minuten nur noch ganze 4 Tore zu und legten damit den Grundstein zum späteren Sieg,« freute sich der Coach über eine wie verwandelt aufspielende Mannschaft auf der Platte.»Das es am Ende nochmal eng wurde, haben wir uns selber zuzuschreiben. Wir führen mit fünf Toren und haben viermal die Chance, frei vor dem Tor, uns auf neun Tore abzusetzen. Leider vergeben wir diese Möglichkeit und so holen wir Oeversee wieder ins Boot zurück. Aber am Ende werden wir für unsere couragierte Leistung belohnt und freuen uns natürlich über diesen wichtigen Derbysieg.« Für Torsten Eggebrecht (Oeversee) ein schmerzliches Ende der Partie.» In der ersten Halbzeit spielen wir richtig gut und Vorne ist vieles erfolgreich. Nur zum Ende der 30 Minuten bekommen wir schon gar kein Zugriff mehr auf die Angreifer. Die zweite Hälfte verpennen wir und spielen richtig schlecht gegen die 5:1 und unsere Abwehrarbeit findet gar nicht mehr statt. Am Ende kämpfen wir uns zwar noch ran, haben noch eine Chance Sekunden vor Schluß und kriegen den Ball nicht mal mehr aufs Tor geworfen.«