Holstein punktet auch in Nürnberg

Handball

19. November 2017, 18:10 Uhr

Aaron Seydel jubelt mit Johannes van den Bergh (r.). (Foto: dpa)

Nürnberg. Zwei Tore beim Einstand in der U21-Nationalmannschaft und dazu das Debüt-Tor in der 2. Fußball-Bundesliga: Holstein Kiels Angreifer Aaron Seydel hätte nach einer für ihn tollen Woche Freudentänze aufführen können. Tat er aber nicht. »Die Leistung heute war nicht optimal, aber es spricht für uns, dass wir auch dann, wenn wir keinen Sahnetag haben, trotzdem auswärts punkten können«, sagte der vom Bundesligisten FSV Mainz ausgeliehene Stürmer nach dem 2:2 (0:0) im Spitzenspiel beim 1. FC Nürnberg. 

Die Lobeshymnen für das 21 Jahre alte Sturmtalent, das den Holsteinern unmittelbar nach seiner Einwechslung mit seinem Treffer in der 70. Minute wieder Hoffnung machte, sangen dafür andere. »Aaron kämpft Woche für Woche, um seine Einsatzzeiten zu bekommen. Er hat jetzt bei der U21 zwei richtig gute Spiele gemacht und uns heute auf den Weg zurückgebracht, dass wir den Punkt gemacht haben«, befand Trainer Markus Anfang. »Für Aaron freut es mich besonders, dass ihm sein erstes Tor im Holstein-Trikot gelungen ist. Der Junge trainiert seit Wochen überragend«, sagte Alexander Mühling. Mittelfeldspieler Mühling sorgte mit seinem Ausgleich zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit für einen Punktgewinn, an den selbst er nach einer guten Stunde und dem 0:2-Rückstand nach Treffern von Hanno Behrens (53. Minute) und Mikael Ishak (62.) kaum noch geglaubt hatte. 

»Beim 0:2 habe ich auch kurz gedacht: Okay, vielleicht war das die Entscheidung«, gestand der 25-Jährige. War es aber nicht. Die Protagonisten wussten warum. »Was die Mannschaft an Moral gezeigt hat, war wieder unfassbar. Nach dem 0:2 hat keiner mehr mit uns gerechnet. Aber wir nehmen den Punkt mit«, sagte Kapitän Rafael Czichos. »Ich muss meinen Jungs ein Kompliment machen. Sie haben wahnsinnig viel Moral gezeigt, immer wieder dran geglaubt und sich am Ende dafür belohnt«, sagte Trainer Anfang. Sieben ungeschlagene Spiele in Serie, darunter fünf Siege, und der direkte Aufstiegsrang mit gehörigem Abstand auf die Verfolger sind verdienter Lohn nach einem tollen Herbst, denn an der Förde niemand für möglich gehalten hätte. Auch Nürnbergs Sportdirektor Andreas Bornemann, der den Kieler Höhenflug vor Jahren in der vierten Liga in gleichem Amt selbst einleitete, wohl nicht. Aber er kann sich durchaus vorstellen, wohin die Reise noch führen kann: »Solche Erlebnisse beflügeln.« »Störche« allemal.


(dpa)

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