HSV: Dezimiert gegen den großen FC Bayern

Fußball Bundesliga

22. Januar 2016, 07:00 Uhr

Der Einsatz von Hamburgs Pierre-Michel Lasogga gegen die Bayern ist fraglich. (Foto: Thomas Eisenhuth/dpa)

Hamburg. Die alten Tugenden sollen es bei den Bundesliga-Fußballern des Hamburger SV richten. »In der Hinrunde hat uns ausgezeichnet, dass die Mannschaft an erster Stelle kommt und jeder alles investiert«, sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia vor dem Rückrundenauftakt am Freitag (20.30 Uhr/live Sky und ARD) gegen den Rekordmeister Bayern München.


Nach einem durchwachsenen Trainingslager im türkischen Belek mit vielen Verletzungsausfällen und drei Testspiel-Niederlagen weiß der HSV-Coach aber auch: »Wir müssen gegen Bayern top organisiert sein, gut gegen den Ball arbeiten und die Ordnung halten. Wir brauchen einen Sahnetag.« Dem 49 Jahre alten Fußballlehrer ist bewusst, dass die Mannschaft keine optimale Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte hatte: »Durch die vielen Ausfälle war der Konkurrenzdruck und das ganz hohe Niveau nicht vorhanden. Wir sind gefragt, Lösungen zu finden.« Lösungen benötigt Labbadia speziell im Hinblick auf die Verletzungsausfälle. Ausgerechnet gegen den Rekordmeister droht die komplette Innenverteidigung auszufallen. Emir Spahic wird aufgrund eines Einrisses in der Bauchmuskulatur definitiv fehlen. Zudem zog sich Kapitän Johan Djourou am Montag eine Trainingsverletzung am linken Knie zu. Mit dem Brasilianer Cléber steht nur ein weiterer fitter Innenverteidiger zur Verfügung. Auch der Einsatz von Angreifer Pierre-Michel Lasogga ist aufgrund seiner lädierten Schulter noch ungewiss. Als Ersatz würde Artjoms Rudnevs, der in der Hinrunde ohne Einsatz geblieben war, in Frage kommen. Die Bemühungen, sich in der Wintertransferperiode mit einem weiteren Stürmer zu verstärken, laufen zwar auf Hochtouren. »Aber wir sind in unseren Mitteln begrenzt«, bedauerte Labbadia.

Schlechte Erinnerungen

Der HSV hat keine guten Erinnerungen an den FC Bayern München. Der letzte Sieg gelang am 26. September 2009, als der HSV unter Labbadia mit 1:0 gewann. In den folgenden 14 Aufeinandertreffen gab es elf Niederlagen und drei Unentschieden. HSV-Legende Uwe Seeler hielt in der »Hamburger Morgenpost« (Dienstag) selbst eine Punkteteilung für illusorisch: »Diese Hoffnung besteht ganz bestimmt nicht. Ich hoffe nur, dass es einigermaßen über die Runden geht und der HSV zumindest ein bisschen dagegen halten kann.« Die Hanseaten stehen mit 22 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz der Bundesliga. Fünf Punkte trennen den Club von den internationalen Plätzen, sieben vom Relegationsplatz. Laut Dietmar Beiersdorfer wird die Rückrunde eine Herausforderung. »Mit 22 Punkten bilden wir uns nicht ein, dass uns eine ruhige Serie bevor steht. Wir wollen jeden Tag darum kämpfen, mehr Punkte als in der Vorrunde zu holen«, sagte der Vorstandsvorsitzende der »Bild«-Zeitung (Dienstag). Das dürfte mit der aktuellen Personaldecke schwierig genug werden. (dpa) Splitter: Zum Bundesliga-Rückrundenauftakt des Hamburger SV gegen den FC Bayern München wird es wieder verstärkte Sicherheitskontrollen geben. Wie der norddeutsche Fußball-Erstligist am Donnerstag mitteilte, wird das mit 57.000 Zuschauern ausverkaufte Volksparkstadion an diesem Freitag bereits um 18 Uhr und damit zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff geöffnet. Mit der um 30 Minuten vorgezogenen Öffnung will der Verein eine Spiel-Verzögerung durch die Kontrolle wie beim Dortmund-Spiel am 20. November verhindern. Auch die Verkehrssituation könnte wegen des Feierabendverkehrs und der parallel stattfindenden Heimpartie der Hamburg Freezers gegen die Adler Mannheim in der Barclaycard Arena (19.30 Uhr) schwierig werden. Für die Anreise zum Volksparkstadion gibt es einen zusätzlichen Shuttle-Bus von der U-Bahnstation Hagenbecks Tierpark.