HSV im Herzschlag- Abstiegsfinale

Fußball-Bundesliga

Thomas Bleicher
19. Mai 2017, 17:30 Uhr

HSV-Trainer Markus Gisdol. (Foto: Ingo Wagner/dpa)

Hamburg/Wolfsburg. Die Arena ist ausverkauft, der Schwarzmarkt blüht, und in Glücksbringer Uwe Seeler kehrt der HSV-Erfolgsgarant auf die Tribüne zurück: Alle wollen dabei sein, wenn am Samstag (15.30 Uhr) der Hamburger SV und der VfL Wolfsburg im »Finale gegen die Relegation« aufeinandertreffen. »Ja, ich will mir das antun. Ich hoffe auf ein Wunder, aber es wird ein schweres Spiel«, sagte Fußball-Idol Seeler am Freitag.

Bei einem knappen HSV-Sieg könnte am Ende auch der FC Augsburg der Dumme sein, sofern die Gäste bei 1899 Hoffenheim deutlicher verlieren als der VfL in Hamburg. Dann müsste der FCA am 25. und 29. Mai gegen den Zweitliga-Dritten zum Kampf um den Klassenverbleib antreten. 

Ausverkauftes Volksparkstadion

Zentrale Bedeutung hat die Partie im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion. Und da ist »Uns Uwe«, der wegen einer Rücken- und einer Herz-Operation die jüngst erfolglosen Heimspiele gegen Darmstadt (1:2) und Mainz (0:0) verpasste, wieder dabei. »Ich kann ja nur die Daumen drücken«, meinte der 80-Jährige, der seinem Lieblingsclub in den von ihm besuchten Heimspielen davor meist Glück gebracht hat. Immerhin holte der HSV 25 seiner 35 Punkte daheim.

Markus Gisdol hofft auf das Comeback von Top-Scorer Nicolai Müller und probiert alles. Während HSV-Fans versuchten, an die bis zu 500 Euro teuren Schwarzmarkt-Tickets zu gelangen, bereitete der Coach sein Team zwei Tage im beschaulichen Rotenburg/Wümme auf das Finale vor. Folgen soll das Happy End einer Achterbahn-Saison: »Wir haben uns die Chance aus einer ausweglosen Situation erarbeitet und werden sehr klar und fokussiert sein.« 

Schiedsrichter-Ansetzung birgt Brisanz

In dem erwarteten Hexenkessel muss einer ganz cool bleiben: Manuel Gräfe. »Hätte man mich gefragt, welcher Schiedsrichter für dieses Spiel nicht in Frage kommt, wäre ich auf genau einen Namen gekommen«, sagte der frühere FIFA-Referee Markus Merk der »Hamburger Morgenpost« (Freitag). Und meinte Gräfe. Der Berliner hatte 2014/15 im zweiten Relegationsspiel des HSV beim Karlsruher SC in der Nachspielzeit einen umstrittenen Freistoß für den HSV gegeben, den Marcelo Diaz zum 1:1 nutzte. Die Hamburger blieben erstklassig, Gräfe verfolgt dieser Pfiff seither und setzt ihn am Samstag erneut unter Druck. Dennoch hält der DFB an der umstrittenen Schiedsrichteransetzung fest. Thomas Prüfer, Lars Reinefeld und Manuel Schwarz, dpa

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