Im Spitzenspiel geht es ums Prestige

Fußball

13. Mai 2017, 00:10 Uhr

Im Hinspiel unterlag René Guder (l.) mit Weiche gegen den VfB. (Archivfoto)

Lübeck/Flensburg. Wer ist die zweite Kraft hinter Holstein Kiel in Schleswig-Holstein? Seit Saisonbeginn haben der ETSV Weiche Flensburg und der VfB Lübeck um diesen inoffiziellen Titel gekämpft. Seit vergangenem Wochenende lautet die Antwort: ETSV Weiche. Die Eisenbahner haben sich die Vizemeisterschaft in der Regionalliga Nord gesichert und stehen uneinholbar einen Rang vor dem VfB in der Tabelle. 

Vor dem Liga-Spiel am Sonnabend (14 Uhr) auf der Lohmühle haben die Lübecker allerdings einen Punktsieg gegen Weiche gelandet und den Vertrag mit ihrem Kapitän Dennis Wehrendt um drei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2020 verlängert. Dies teilte der VfB am Freitag mit. Zuletzt hatte auch Weiche Interesse an dem Innenverteidiger gezeigt, bekam jetzt jedoch einen Korb. Der Ex-Weicher Marcello Meyer wird den VfB hingegen verlassen. Der Mittelfeldspieler geht zum NTSV Strand 08 in die Schleswig-Holstein-Liga. Beim ETSV soll unbestätigten Gerüchten zufolge Nico Empen vom FC St. Pauli ein Thema sein. Der gebürtige Husumer hat bei den Kiez-Kickern zwar einen Profi-Vertrag bis 2018, kommt in der 2. Liga allerdings kaum zum Zuge (2 Saisoneinsätze) und spielt fast nur in der U23. 

Ein anderer Kandidat könnte Torge Paetow sein. Vor der Saison wechselte der Verteidiger von Weiche zum VfR Aalen. Beim Drittligisten gibt es kaum Einsatzzeiten und die «SchwäbischePost« schreibt: »Trotz laufendem Vertrag (bis 2018/Red.) darf sich der 21-Jährige auch in der neuen Saison wenig Hoffnungen auf einen Stammplatz machen. Robert Müller und Thomas Geyer sind als Innenverteidiger gesetzt. Prognose: Will Paetow gehen, darf er das.«

Der Kontakt nach Weiche ist jedenfalls nie abgerissen, wie Paetow unserer Zeitung im Frühjahr beim Gastspiel bei Holstein Kiel erzählte. Und der Transfer würde Sinn machen, schließlich weiß Weiche nicht, wann Finn Wirlmann (Schambeinentzündung) wieder fit ist. Zudem dürfte sich Paetow mit bislang lediglich sieben Saisonspielen kaum für andere Drittliga-Teams empfohlen haben und könnte sich in Weiche die mangelnde Spielpraxis wiederholen. Ungeachtet der verschiedenen Personalien, steht zunächst das Landesderby an und dabei geht es wie immer ums Prestige. Doch auch sportlich ist es wichtig. Die Gastgeber benötigen den Dreier, da sie noch bis auf Platz sieben abrutschen könnten. Und die Weicher wollen sich für die 0:2-Hinspiel-Niederlage im heimischen Manfred-Werner-Stadion revanchieren. »Es ist immer noch ein Derby und die will man gewinnen«, so Weiche Co-Trainer Marc Peetz. »Auf der Lohmühle wäre ein Sieg schön«. Außerdem ist es für ETSV-Coach Daniel Jurgeleit und Mittelfeldmann Kevin Schulz ein Wiedersehen mit dem Ex-Klub und da ist die Motivation immer besonders hoch. Zudem würde ein Sieg die Position als Nummer zwei im hohen Norden stärken.

Ruwen Möller

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