Karlsson: »Unser Kampf wurde belohnt«

Alle acht Spieler aus Flensburg im Einsatz

Thomas Bleicher
26. Januar 2016, 23:40 Uhr

Den danske landsholdsspiller Anders Eggert (i rød) tager et straffekast mod sin holdkammerat, den svenske målmand Mattias Andersson. Til venstre er det Tobias Karlsson, ligeledes fra SG. (Foto: EHF, Sascha Klahn)

Breslau. »Wir kämpfen, kämpfen und kämpfen. Heute hat man deutlich gesehen, dass sich das im Sport bezahlt macht und du damit sehr weit kommen kannst«.

Tobias Karlsson, Kapitän der schwedischen Handball-Nationalmannschaft, war geschafft aber stolz nach dem famosen 28:28 (13:15)-Remis seiner Schweden gegen die Favoriten aus Dänemark.
Dazu hatte der Abwehrchef der Schweden auch allen Grund. Die Schweden, die noch immer um ein Ticket für das Olympia-Qualifikationsturnier kämpfen und dafür am Mittwoch (16 Uhr) unbedingt Ungarn schlagen wollen, ließen sich selbst von einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand nicht foppen - sondern kamen zurück, und wurden letztlich mit dem Ausgleichstor kurz vor Schluss durch Mattias Zachrisson belohnt.

Leistungen der SG-Spieler sehr unterschiedlich

Insgesamt acht Spieler des Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt standen bei diesem spannenden Skandinavien-Duell in der Jahrhunderthalle von Breslau auf dem Platz.
Tobias Karlsson, Torwart Mattias Andersson und Linkshänder Johan Jakobsson bei den Schweden - Anders Eggert, Lasse Svan, Rasmus Lauge, Henrik Toft Hansen und Kevin Møller bei den Dänen - allesamt kamen auch zum Einsatz.
Bei den Schweden zeigte Abwehrchef Tobias Karlsson ein starkes Spiel. Bissig, leidenschaftlich, gewohnt vorbildlich. Auch Johan Jakobsson (»Wir haben bis zuletzt alles gegeben«) prägte das Schweden-Spiel, der Linkshänder warf bei acht Versuchen fünf Tore (Trefferquote 63 Prozent).
Keinen guten Tag dagegen hatte Torwart Mattias Andersson. Von 13 Würfen hielt der 37-Jährige gerade mal einen einzigen (8 Prozent). Die meiste Zeit hütete sein Torwart-Kollege Mikael Appelgren das schwedische Gehäuse.

Toft Hansen: »Nun zählt nur ein Sieg gegen Deutschland«

Und die SG-Dänen? Sechs der 28 dänischen Tore gingen auf das Konto von Spielern der SG (Anders Eggert 4, Henrik Toft Hansen und Lasse Svan je 1). Linksaußen Anders Eggert verwandelte seine vier Siebenmeter allesamt, der trickreiche SG-Linksaußen traf aus dem Spiel heraus aber überhaupt nicht. Weil der Gegner sehr offensiv deckte, und insbesondere Star-Spieler Mikkel Hansen an der kurzen Leine hielt, saß Eggert aus taktischen Gründen meist auf der Bank (nur 17:37 Min. Einsatzzeit).

Rechtsaußen Lasse Svan (1 Tor bei einem Versuch) spielte in Halbzeit eins, im zweiten Spielabschnitt machte er wie so oft Platz für Hans Lindberg, der zwei Tore zum Remis beisteuerte.
Henrik Toft Hansen traf einmal (in 32:44 Minuten Spielzeit). »Das Unentschieden ist Mist, das können wir besser«, haderte der Kreisläufer nach dem Spiel in der Mixed-Zone. »Nun zählt nur ein Sieg gegen Deutschland morgen«.
Um 18.15 Uhr steht am Mittwoch das Nachbarschaftsduell an -  der Kampf um ein Halbfinalticket.

Lauge geht leer aus - Einsatzzeit für Møller

Der in dieser Saison bei der SG Flensburg-Handewitt so starke Rasmus Lauge kam erneut kaum zum Einsatz, warf kein einziges Tor bei einem Versuch. Eine Einsatzzeit von 7:23 Minuten wurden für den 24-Jährigen errechnet. Sehr wenig. Das lag auch daran, dass Michael Damgaard ( 7 Tore in nur 21 Minuten) und Mads Mensah Larsen (4 Tore) ihre Sache gut machten.
18 Minuten lang durfte EM-Neuling Kevin Møller ran. Er parierte drei von 12 Würfen (25 Prozent), den Platz unter der Latte hatte ansonsten wie gewohnt Niklas Landin (27 Prozent gehaltene Bälle) inne.

Kurze Nacht

Weder die Dänen noch die Deutschen können sich indes lange von den Strapazen am Dienstagabend erholen. Am Mittwoch ist wieder voller Einsatz gefragt. Erst von Karlsson, Andersson und Jakobsson mit ihren Schweden gegen Ungarn (16 Uhr), danach sind Eggert, Svan, Lauge, Toft Hansen und Møller gegen Deutschland an der Reihe (Anwurf 18.15 Uhr). »Deutschland hat drei Tage zum regenerieren, wir nur etwas mehr als 20 Stunden - aber unser Team hält zusammen«, sagte Lasse Svan.