Kein Sieger im Top-Spiel der Verfolger

Das war der 7. Spieltag

29. Oktober 2017, 10:11 Uhr

SH-Liga der Damen

Keinen Sieger im Verfolgerduell zwischen Mönkeberg und Alt Duvenstedt, dafür ein Ende mit viel Diskussionsstoff. Auch im Derby zwischen Lindewitt und Oeversee trennte man sich leistungsgerecht unentschieden. Treia nahm die Hürde gegen einen geschwächten Gegner von Dithmarschen-Süd mit mehr Mühe als erwartet. Lauenburg kann doch noch gewinnen und der Aufsteiger aus Neumünster muß ohne Punkte die lange Heimreise antreten. Im Kellerduell kann der Preetzer TSV zwei ganz wichtige Punkte im direkten Vergleich gegen die HSG Fockbek/Nübbel verbuchen. Heide gibt sich keine Blöße und besiegt im Derby die HSG Weddingstedt verdient. SIF im Rausch und siegt hochverdient gegen einen überforderten Gegner aus der Marmeladen-Stadt.

TSV Lindewitt - SG Oeversee/Ja-We 27:27 (12:13)

Maja Hansen (Lindewitt) erzielt eines ihrer 10 Tore (Foto: Stephan Treitler)

Ein Derby, was seinem Namen alle Ehre machte. Spannend bis zum Schluss und dazu ein 60-minütiger Fight um jedes Tor. »Ein Spiel, welches ständig hin und her wogte und am Ende mit einem gerechten Unentschieden ausging«, konnte Teammanager Eckhard Franzke (Lindewitt) gut mit dem Punkt leben. » Mehr als eine zwei Tore Führung ließ keine der beiden Mannschaften zu und es war in der ersten Halbzeit besonders Kaja Strubel, die uns mit tollen Paraden im Spiel hielt. Nach dem Spielverlauf ein gerechtes Unentschieden, welches uns weiterhin alle Möglichkeiten nach oben läßt.« Auch für Torsten Eggebrecht (Oeversee) ein Ergebnis, auf das man in den nächsten Spielen aufbauen kann.»Es war das erwartete enge Derby, in der sich keine Mannschaft mit mehr als 1-2 Tore absetzten konnte. Im Angriff konnten wir durch gute Kombination die Lindewitter Abwehr immer wieder auseinander ziehen, sodass Laura Petersen und Lara Oldsen die freien Räume effektiv nutzen konnten. Großes Lob auch an Annika Boldt im Tor, die trotz einer schmerzhaften Verletzung am Finger gute und wichtige Paraden zeigte.« Maja Hansen, mit zehn Treffer auf Lindewitter Seite und Laura Petersen, mit sieben Treffer bei Oeversee, waren an diesem Tag die treffsichersten Spielerinnen.

HC Treia/Jübek - SG Dithmarschen- Süd 29:23 (15:10)

Sarah Lena Börnsen auf dem Weg zu einem ihrer 11 Treffer (Foto:Sieg)

»So hatte ich mir den Verlauf des Spiel nicht vorgestellt«, war Thomas Bleicher (Treia) nach dem Abpfiff der beiden Unparteiischen etwas unzufrieden mit dem Spiel seiner Damen. » Wir hatten uns eigentlich einen Schlachtplan zurechtgelegt und auch das Torwartspiel explizit angeschaut. Leider habe wir es nur in den ersten Minuten geschafft, dieses umzusetzen. So konnten wir uns nie sicher sein und zurücklehnen, denn Dithmarschen kämpfte aufopferungsvoll und blieb, trotz eines dezimierten Kaders, ständig in Schlagweite.« Mit viel Tempo begannen die ersten Minuten dieser Partie und Treia drehte einen 1:2 Rückstand schnell in einen drei Tore Vorsprung. (5:2, 9. Min) Nutzte dabei immer wieder die Waffe erste Welle und traf durch Sarah Lena Börnsen (11 Tore) sicher. Doch schon zu diesem Zeitpunkt ließ man viele einfache Gelegenheiten im gebundenen Spiel ungenutzt, um etwas mehr für die Beruhigung der Bank und Zuschauer zu tun. »Wird die gegnerische Torfrau Sandra Pessehl mit einer Quote von 20 gehaltenen Bällen besonders erwähnt, so zeigt mir das, wo heute unsere Schwächen im Spiel waren«, sagte Thomas Bleicher.» Das wir das Erlernte aus dem Training noch nicht 1:1 im Spiel umsetzen bleibt unser großes Manko, aber auch das wird hoffentlich bald greifen und dann werden wir auch wieder andere Spiele von uns sehen.« Die Entscheidung in dieser Partie fiel praktisch in den letzten Minuten, als Treia beim Stande von 24:22 eine Auszeit nahm und danach nur noch ein Tor zum 25:23 zuließ. Auch die Variante mit einem 7-ten Feldspieler brachte Dithmarschen nicht mehr zurück, sondern vier schnelle Tore besiegelten die Niederlage der Gäste, die um einige Treffer zu hoch ausfiel.

Lauenburger SV - SG WIFT 18:14 (7:6)

Alina Stapelfeldt (Lauenburg) beim Wurfversuch. (Foto: Fl-LO Movies)

»Arbeitssieg und gut für das Selbstbewusstsein«, resümierte Trainer Carsten Mahnecke (Lauenburg) am Tag nach dem Sieg seiner Diven über den Aufsteiger aus Neumünster. »Das erfreulichste ist der Sieg und das wir am Ende in einem zähen und von beiden Seiten sehr nervös geführtem Spiel, die Nase vorne hatten.« Es ist noch nicht alles Gold was im Lauenburger Angriff glänzt, aber auf seine Abwehr, um Torhüterin Lena Gansor-Kaatz, kann sich der Coach verlassen.»Heute war ich gezwungen, bereits nach 17 Minuten die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch zu legen, denn was wir bis dahin spielten, bedurfte einer kleinen Korrektur« sagte Mahnecke. Und plötzlich besannen sich die »Diven« auf das, was sie in der Vorbereitung auszeichnete. Aus einem 3:1 Rückstand wurde im Laufe des Spiels eine beruhigendes 15:9 (46 Min).»Noch ist Luft nach oben«, weiß Mahnecke, »aber ich bin froh, endlich wieder einen Sieg zu verbuchen, der aufgrund der angespannten Personaldecke sehr wichtig war.« Weiterhin auf den ersten Sieg müssen die Damen von Uwe Janzen (WIFT) warten.» Wir kamen sehr gut ins Spiel. Die Abwehr stand und die Würfe von Lauenburg wurden gut geblockt«, sagte der Coach.» Leider merkte man aber schon in der Anfangsphase, dass wir im Angriff nicht die nötige Konzentration hatten, um die gegnerische Torfrau häufiger zu überwinden. Mit einem Tor Rückstand, aus unserer Sicht, gingen wir in die Pause. Nach Wiederanpfiff konnte Lauenburg zwei weitere Tore drauflegen. Wir verwandelten nicht und die gegnerischen Konter stachen. 18 Gegentore sind nicht zu viel, aber nur 14 selbst zu erzielen, reicht eben nicht aus, um Punkte zu gewinnen«, ist der Grund der Niederlage schnell gefunden. »Wir greifen nächste Woche wieder an,« gibt es eine klare Kampfansage von Janzen Richtung Lindewitt, wenn man bei einem der Top-Clubs gastiert.

HSG Mönkeberg-Schönkirchen - TSV Alt Duvenstedt 23:23 (12:13)

» Das fühlt sich heute wie ein Punktverlust an«, trauerte Torben Kutschke (Alt Duvenstedt) den vielen Möglichkeiten, besonders in den Schlussminuten, nach.» Kurioser kann ein Spiel nicht enden«, sagt Kutschke und spielt auf die wohl spielentscheidende Situation Sekunden vor Schluß an. »Wir werfen quasi mit der Schlusssekunde das Sieg Tor. Ein Schiedsrichter gibt das Tor, der andere pfiff etwas früher und entschied auf Freiwurf für uns. Nach Rücksprache der beiden Schiedsrichter stand die Entscheidung: Freiwurf. Der finale Wurf fand den Weg nichts ins Tor. Nach dem Spiel gaben die beiden Schiedsrichter den Fehler zu. Ist aber eine Tatsachenentscheidung. Die Entscheidung ist natürlich ärgerlich, vor allem müssen wir uns aber an die eigene Nase fassen, auf Grund der ausgelassenen Chancen. Die Schiedsrichter haben für mich viel Courage gezeigt, in dem sie ihren Fehler zugaben. Sportlich sehr fair!« Es war in den Anfangsminuten ein Spiel auf Augenhöhe, bevor sich Mönkeberg besser in Szene setzen und auf die Paraden ihrer Torhüterin zählen konnte. »Mit einer couragierten Abwehrleistung konnten wir bald den Rückstand in eine Führung umwandeln und überstanden die letzten Minuten der 1. Halbzeit fast unbeschadet. Alleine vier Zeitstrafen zwischen der 23. und 28. Minute stoppten unseren Lauf und so ginge wir nur mit einem knappen Vorsprung in die Pause«, sagte Kutschke. »Nach der Pause konnten die Gastgeber zunächst die Führung übernehmen. In dieser Phase hatten wir im Anschluss Pech und trafen mehrmals Pfosten oder Latte. Das änderte sich anschließend. Folgerichtig gingen wir wieder in Führung. Die Schlussphase war packend. In der Abwehr standen wir kompakt und hatten mehrmals die Chance die Führung auszubauen. Leider blieb uns das Glück verwehrt und dann kam die Schlusssekunde des Spiels.« 

Preetzer TSV - HSG Fockbek/Nübbel

Eine Lone Kurbjuhn (22,Fockbek) reichte den Gästen heute nicht (Foto:Busekow)

Das war nicht nötig, Fockbek. » Ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten, welches wir am Ende mit einem völlig verdienten Sieg beendeten«, stellte Dennis Olbert (Preetz) fest. »Hatten wir in der ersten Halbzeit noch keinen Zugriff auf den Fockbeker Angriff um die sehr stark aufspielende Lone Kurbjuhn, so änderte sich das Bild in den zweiten 30 Minuten. Mit einer kurzen Deckung nahmen wir den Gästen den Dreh – und Angelpunkt im Angriff, dazu eine sehr bewegliche Abwehr und schon konnten wir das Tempo mit in den Angriff nehmen und das Spiel drehen«, freute sich Olbert. »Stark begonnen und dann sich selber um den Lohn der Arbeit gebracht«, sagt Ronny Fockbek (Fockbek). »Nach dem wir frühzeitig in Rückstand geraten sind, konnten wir aufgrund einer konzentrierten Leistung das Spiel drehen und mit einer kleinen Führung in die Pause gehen.« Wer aber dachte, dass die Gäste auch in der 2. Halbzeit an die guten Leistungen der ersten 30 Minuten anknüpfen, sah sich getäuscht. »Leider mussten wir auf Grund zahlreicher technischer Fehler im Angriff die »Pandas« wieder in Führung gehen lassen. Am Ende ist der Sieg um ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen. Jetzt müssen wir den Blick nach vorne richten und in den nächsten Spielen an die guten Phasen dieser Partie anknüpfen«, erhofft sich Hohnsbehn.

MTV Heide - HSG Weddingstedt/H./D.

Dithmarscher Derby vor gut 200 Zuschauern in der Hemmnigstedter Sporthalle mit einem erwarteten Ausgang. Hier der kurze Bericht zum Spiel einer Weddingstedter Spielerin, den ich gerne ungekürzt übernommen habe. 
»Eigentlich ist eine Niederlage nie schön«, sagt Birge Von Engelhardt (Weddingstedt), » aber heute hatte sogar Trainer Ulli Mohr ein kleines Lächeln im Gesicht und war sichtlich zufrieden damit, was wir hier heute gezeigt haben. Das Spiel startete ausgeglichen auf beiden Seiten, bis die Heiderinnen ihre Abwehr auf ein sehr offene 3-2-1 umstellte. Überrascht waren wir davon nicht und Ulli Mohr hatte uns vorher auf diese eingeschworen. Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten schafften wir es nach kurzer Zeit auch immer wieder die Abwehr zu knacken und die Lücken auszunutzen. Mit 4 Toren Rückstand gingen wir in die Pause. In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Die Heiderinnen schafften es zu keinem Zeitpunkt bedeutsam wegzuziehen, ihr Sieg war jedoch auch nie in Gefahr. Alles in allem eine zufriedenstellende und geschlossene Mannschaftsleistung von uns.«

Slesvig IF - VfL Bad Schwartau

Szene aus der einseitigen Partie in der SDU-Halle zu Schleswig (Foto:Privat)

Pflichtaufgabe souverän gemeistert und überforderte Gäste mit einem »Rucksack« auf die lange Heimreise geschickt. » Schon beim Aufwärmen hatten wir festgestellt, dass unsere Mannschaft heiß auf dieses Spiel war«, stellte Marco Hessel (SIF) frühzeitig fest.» Und sie haben voll durchgezogen und zwar volle 60 Minuten lang ohne nachzulassen. Damit sind wir im Trainerteam sehr zufrieden.« Über eine schnelle erste Welle setzte SIF immer wieder entscheidende Nadelstiche und ließ Schwartau nicht den Hauch einer Chance. »Ohne ihre Torhüterin hätte es heute eine noch höhere Niederlage werden können,« sagte Hessel. Damit behält Schwartau die »Rote Laterne«, während sich SIF im oberen Tabellendrittel etabliert. »Das war schon katastrophal heute«, sagt Lisa Matzke (Schwartau) und versucht das Geschehene in Worte zu fassen.» Gut zu sehen heute, dass wir es auch schafften, mal einige Tore aus dem Gegenstoß zu erzielen. Aber das wars dann auch heute mit dem Positiven. Ohne Körperspannung, Wille und Biss kannst du im gebundenen Spiel keine Abwehr knacken. Die Laufwege passten nicht und technische Fehler waren dann die Folge. So rollte eine Welle nach der anderen auf unser Tor und wir mussten am Ende eine bittere Niederlage einstecken.« Es bleibt abzuwarten, wie schnell sich der ehemalige Oberligist fängt, um nicht frühzeitig den Kontakt zu den rettenden Plätzen zu verlieren. Noch haben sie 19 Spieltage Zeit!