Kreative SG stürmte zum Sieg

Handball-Bundesliga

Thomas Bleicher
23. Oktober 2017, 09:50 Uhr

Kentin Mahé (in weiß) und seine SG Flensburg-Handewitt feierten einen Auswärtssieg in Gummersbach. (Foto: Jan Kirschner)

Gummersbach. Die SG Flensburg-Handewitt geht mit einem Erfolgserlebnis in die mehrtägige Bundesliga-Pause. Beim VfL Gummersbach gewann die Mannschaft von Cheftrainer Maik Machulla hochverdient mit 29:25 (15:12) und wahrt mit nunmehr 15:5 Punkten Anschluss zur Tabellenspitze.

Für diesen Sieg bewiesen die SG und ihr Coach auch Kreativität. Denn die Flensburger, die kurzfristig auf den erkrankten Rechtsaußen Lasse Svan (blieb mit Grippe im Mannschaftshotel) verzichten musste und mit Marius Steinhauser auf Rechtsaußen spielte, agierten phasenweise mit dem siebten Feldspieler oder mit einem zweiten Kreisläufer. Obwohl der SG - wie auch ihrem Gegner - viele Fehler unterliefen, zeigte sich die Mannschaft von Beginn weg hoch motiviert nach dem enttäuschenden Pokalauftritt unter der Woche gegen die Füchse Berlin. 
 Angeführt von Spielmacher Kentin Mahé (Thomas Mogensen blieb aufgrund von Wadenproblemen zunächst auf der Bank) setzten sich die Flensburger in der ersten Halbzeit über 6:4 bis auf vier Tore ab und gingen mit einer beruhigenden Drei-Tore-Führung in die Halbzeitpause

Lauge und Mogensen kamen ins Spiel

Nach dem Seitenwechsel bauten die Machulla-Schützlinge ihre Führung kontinuierlich aus. Als Kreisläufer Henrik Toft Hansen das 21:14 gelang durfte dann auch Rasmus Lauge wieder mitspielen, der sich - wie berichtet - im Pokal-Achtelfinale gegen die Füchse vor der Halbzeit an der Schulter verletzt hatte und überraschend schnell wieder zum Einsatz kam. 

Die SG Flensburg-Handewitt, bei der dann auch Thomas Mogensen auf dem Parkett mitwirkte, ließ dann in der Offensive etwas die Zügel schleifen. Die Hausherren kamen zu Toren und schlossen bis auf drei Tore Rückstand auf (21:24). Die Gäste überstanden die Schwächephase aber und allerspätestens mit den beiden Toren von Marius Steinhauser zum 28:22 und 29:23 war der Auswärtssieg unter Dach und Fach. 
»Wir mussten für diese zwei Punkte hart kämpfen«, sagte Torwart Mattias Andersson nach dem Spiel am Sky-Mikrofon. Der schwedische Routinier lobte die starke Phase nach dem Seitenwechsel, als seine Mannschaft den Vorsprung ausbaute, wies aber auf die vielen »einfachen Fehler« in der Folgezeit hin. »Daraus müssen wir lernen«, so Andersson. 
Teamkollege Simon Jeppsson bezeichnete die beiden Punkte als »sehr wichtig« und betonte, dass in jedem Spiel 100 Prozent Einsatz wichtig sind, um zu gewinnen. »Wir hatten heute viele Verletzte und haben es trotzdem geschafft, beide Punkte mit nach Flensburg zu nehmen«, so der wurfgewaltige Rückraumspieler. Zufrieden gab sich bei Sky auch Machulla. »Jeder hat heute Verantwortung übernommen«, sagte der 40-Jährige.

Marc Reese 
mr@fla.de

Gummersbach: Lichtlein, Puhle - Schröter 1, Jäger 2, Baumgärtner 6, Matic, Pujol, Köpp 6, Zhukov 3, von Gruchalla 1, Becker 3, Preuss 2, Feuchtmann 1.
SG Flensburg-Handewitt:Andersson, Lind - Karlsson, Glandorf 4, Mogensen, Wanne 4, Jeppsson 4/1, Steinhauser 5, Heinl, Zachariassen, Toft Hansen 4, Lauge 1, Mahé 7/2, Rød.
Zeitstrafen:2:3
Siebenmeter:1/1:4/3