Kronshagen fegt überforderte »Diven« aus der Halle

Das war der 19. Spieltag

12. März 2017, 19:51 Uhr

SH-Liga der Damen

Das war deutlich beim Top-Duell der Verfolger. Kronshagen siegt und bleibt im Spitzenkampf dabei. Jübek kann doch noch gewinnen und die HSG Tarp/Wanderup behält die »rote Laterne«. Fockbek kommt bei aufgedrehten »Miezen« derbe unter die Räder und Heide nimmt zwei weitere Punkte in der Fremde mit. Diesmal geht SIF leer aus. Lindewitt stoppt den freien Fall und gewinnt beim Aufsteiger aus Duvenstedt in letzter Sekunde. Achtungserfolg für die Löwen. Bei bisher zu Hause ungeschlagenen Mönkeberger erkämpfen sich die Löwen einen mehr als verdienten Punkt. Der Tabellenführer tut sich gegen tapfer kämpfende »Zebras« schwer und siegt erst nach einer deutlichen Leistungssteigerung. 

Die Spiele im Detail:

HC Treia/Jübek - HSG Tarp/Wanderup 29:24 (16:13)

Inken Bartelsen (Treia), ein ständiger Unruheherd am Kreis (Foto:Sieg)

»40 Minuten war ich mit der Leistung meiner Mannschaft richtig zufrieden,« erklärte Thomas Bleicher (Treia), » obwohl wir bis dahin auch schon viel haben liegen lassen.« Einige technische Fehler, Unkonzentriertheiten und Fehlwürfe ließen in dieser Phase einen deutlicheren Vorsprung nicht zu. Als man beim 23:14 (40.Min) auf einen deutlichen Sieg zusteuerte, schlich sich aber der Schlendrian ein und Treia vergaß weiter Handball zu spielen.» Du spielst nach der Pause richtig stark, läßt Tarp keine Zeit zum Luft holen und belohnst dich mit einem 6:0 Lauf zur klaren Führung.Danach haben wir einfach aufgehört zu spielen und Tarp zurück geholt, ohne aber wirklich ernsthaft in Gefahr zu geraten, das Spiel zu verlieren. Deutliches Plus heute bei unseren beiden Torhüterinnen, die viele 100% der Tarper entschärft haben, u.a. drei Siebenmeter.« So ließ man den Tabellenletzten noch etwas Ergebnis-Kosmetik betreiben und gewann am Ende leistungsgerecht. »Unsere Einstellung zum Spiel hat einfach nicht gestimmt,« sagte Teammanager Gunnar Behrens (Tarp) nach der fünften Niederlage in Folge.»Du kannst in unserer Situation nicht so auftreten und dann muß man sich auch nicht wundern, dass du am Ende die rote Laterne nicht abgeben kannst und verdient verlierst«. In den verbleibenden Spielen benötigen die Tarper fast ein kleines Wunder, um dem Abstieg noch zu entgehen.

SG Oeversee/Ja-We - HSG Fockbek/Nübbel 33:19 (20:11)

»Voll zufrieden,« fällt das Resümee von Christian Carlsen (Oeversee) kurz und knapp aus. Nachdem zum Jahreswechsel wichtige Personalentscheidungen in Oeversee getroffen wurden, spielen die »Miezen« wie verwandelt. Seit sieben Spieltagen ungeschlagen rollt man langsam das Feld von hinten auf und hat mit dem Abstieg schon lange nichts mehr zu tun. ”Das war die richtige Antwort auf das schwache Hinspiel,« sagt Carlsen.» Aus einer sicheren Abwehr, gut organisiert von Wenke Matzen und mit einer starken Annika Boldt im Tor, spielten wir Tempohandball vom Feinsten. Auch nach der klaren Führung zur Halbzeit hat die Mannschaft mit Vollgas weiter gespielt.« Nach dem Sensation-Cup der vergangenen Woche waren die Fockbeker an diesem Tag nicht wieder zu erkennen.» Uns fehlte einfach die Bindung zum Spiel über 60 Minuten,« erklärte Jörg Becker (Fockbek). » Dazu kamen sehr unglückliche Entscheidungen der Schiedsrichtern aus Flensburg, die auf beiden Seiten unterschiedlich gepfiffen haben. So kommt dann eins zum anderen. Aber unter dem Strich müssen wir bei uns ansetzen und die Fehler suchen.« 

Slesvig IF - MTV Heide 31:33 (16:14)

Heide nimmt beide Punkte aus Schleswig mit (foto;privat)

Wer weniger Fehler macht, gewinnt in der Regel ein Spiel.»Heute hat Heide zwei Fehler weniger gemacht,« sagt Marco Heßel (SIF) nach dem Spiel. »Sie waren nicht besser als wir und so entscheiden weniger Fehler die Partie.« Wer zu Hause 31 Tore erzielt, sollte eigentlich in der Lage sein, ein Spiel über die Zeit zu bringen und Punkte zu sammeln.» Wir müssen uns jetzt zusammenreißen. Wir haben unser ausgegebenes Saisonziel früh erreicht...das war offensichtlich schlecht für die Anspannung,« glaubt Heßel den Grund für die derzeitige Leistung gefunden zu haben. »Die Leistung in der Offensive war phasenweise gut. Wir hatten zwar etwas Pech im Abschluss (5x Innenpfosten und raus) und haben auch die ein oder andere falsche Entscheidung getroffen. Unser Plan war es, geduldig gegen die 3:2:1 von Heide auf die Chance zu warten. Aber immer wieder haben wir überhastet abgeschlossen und Heide den Ball quasi geschenkt. Darüber hinaus haben wir uns von der - teils übertriebenen - Härte der Heider Deckung beeindrucken lassen.« Ein Sonderlob bekam Anna Thede von ihrem Trainer, die neben ihren 11 Feldtoren eine tolle Leistung bot.

TSV Alt Duvenstedt - TSV Lindewitt 31:32 (15:16)

»Das war heute nichts,« äußerte sich Kerstin Müller (Duvenstedt) enttäuscht zur Leistung ihrer Mannschaft nach dem Spiel.»Die Mannschaft ist derzeit mit allen anderen Sachen beschäftigt, nur nicht mit sich selber. Und das hat man heute wieder mal gemerkt.« Konnte man im Angriff noch einige Akzente setzen und Lindewitt 31 Tore einschenken, so haperte es heute besonders in der Abwehr. »Die Abwehrarbeit haben wir heute einfach mal schlichtweg vergessen, oder noch besser gesagt, wir hatten heute gar keine Abwehr. So heißt es nun, unbedingt am nächsten Donnerstag gegen den THW nachzulegen, damit wir uns nach oben etwas absetzen können.« »Endlich wieder ein Spiel gewonnen und zwei Punkte auf der Habenseite«, freute sich Teammanager Eckhard Franzke( Lindewitt) über den Erfolg seiner Damen. Aber der Weg bis dahin war steinig und anstrengend. »Schließlich war es mal wieder Eike Petersen im Tor, die mit Glanzparaden den Weg zum Erfolg ebnete, dazu unsere gute Abwehr und endlich wurden auch vor dem gegnerischen Tor die Chancen konsequent genutzt.« 26 Sekunden vor Abpfiff dann der erlösende 32 Treffer der Lindewitter, den Alt Duvenstedt auch mit Hilfe des 7. Feldspielers nicht mehr egalisieren konnte.»Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung in der alle zeigten, daß sie heute das Spiel unbedingt gewinnen wollten,« so Trainer Dirk Friedrich (Lindewitt).

HSG Mönkeberg-Schönkirchen - HSG Tills Löwen 25:25 (13:16)

»Punkt gewonnen oder Punkt verloren?«, das ist hier die Frage und die stellte sich auch Co-Trainerin Claudia Winkel (Tills Löwen) nach dem Spiel. »Es war auf jeden Fall eine Steigerung zum letzten Spiel. Kämpferisch und auch wenige technische Fehler zeichneten unser Spiel aus, auch konnten sich unsere Torhüter auszeichnen. Wir haben das gesamte Spiel geführt und nur kurz vor Schluss konnte Mönkeberg mit dem Schlusspfiff den Ausgleich erzielen. Ein Lob auf jeden Fall an die jungen Schiedsrichter, die dieses Spiel gut leiteten und sich nicht aus der Ruhe bringen ließen.« Für Tills Löwen zeigt die Leistungskurve weiterhin nach oben, auch wenn es bis auf den rettenden 11.Platz noch fünf Punkte sind. Aber nach der Rückkehr von Laura Riehl und einem endlich immer (fast) vollen Kader zu den Punktspielen, schaut man im Lager von Trainer Pesic weiterhin mit voller Zuversicht auf die kommenden Aufgaben.

SV Preußen Reinfeld - THW Kiel 27:23 (12:14)

Siegerkreis in Reinfeld (foto:privat)

»Es war das erwartet schwere Spiel für uns,« musste Detfred Dörling (Reinfeld) lange um den Sieg seiner Damen zittern.»Der THW Kiel mit neuem Trainer, viel Mut und Selbstvertrauen. Wir dagegen zu Beginn mit viel Nervosität und daher vielen Fehlern, vorne und hinten. Die Halbzeit rettet uns.« Nach der Pause anscheinend die richtige Lösung gegen das engagierte Spiel der Kieler, die im weiteren Verlauf Reinfeld auf die Siegerstrasse bringt. Um es mal mit den Worten von Detfred Dörling zu sagen:» Sina haut alle 7m rein. Mimi jetzt mit Tempo, Heinsi, Rika mit Wums, Jil endlich von Außen und wir sind auf der Siegerstraße.« So einfach geht das, meine Damen! »Eine Überraschung gegen den Tabellenführer blieb uns zwar leider verwehrt, aber mit dem 27:23 Endergebnis können wir trotzdem sehr zufrieden sein.« Das THW Trainer-Duo Thorsten Tüx und Antje Thormann entschied sich vor Spielbeginn für eine defensive Abwehrformation und der Plan schien aufzugehen. Den 9:7 Rückstand (19.) drehten die Zebras und gingen nicht ganz unverdient mit einer 14:12 Führung in die Halbzeitpause. Obwohl die Reinfelderinnen den bessere Start in den zweiten Durchgang erwischten und beim Stand von 17:15 ( 37.) Minute erneut mit zwei Toren führten, steckten die THW Damen nicht auf und konnten das Spiel bis zum 20:19 (45.) völlig offen gestalten. »Knackpunkt der Partie war sicherlich die Phase von der 46. bis zur 52. Minute. Beim Stand von 22:19 kaufte uns die immer stärkere werde Reinfelder Torhüterin nicht nur einige freie Würfe, sondern auch noch drei 7m in Folge ab und avancierte damit am Ende zum Matchwinner . Wer weiß was passiert wäre, wenn wir es noch mal geschafft hätten den Ausgleich zu erzielen. So geht der Sieg von Reinfeld in einer von beiden Seiten fair geführten Partie am Ende dann auch völlig in Ordnung.«

HSG Kiel/Kronshagen - Lauenburger SV 34:21 (13:13)

Grenzenloser Jubel in der Kronshagener Sporthalle. Soeben besiegten die »Krabben« überraschend deutlich den Gast von der Elbe und avancieren zum härtesten Verfolger des Tabellenführers. »In der ersten Halbzeit waren wir teilweise noch zu ungeduldig und liessen den Ball nicht richtig laufen,« fand Constanze Lüdtke (Kiel/Kronshagen) schnell die Begründung für das ausgeglichene Halbzeit Ergebnis.»Nach der Halbzeitpause hat unser Tempospiel dann voll eingeschlagen und auch in derAbwehr standen wir jetzt wie eine Mauer. Wir hatten eine bärenstarke Mareike Grenke zwischen den Pfosten, die jeden Ball auf den Punkt zur Gegenstoß laufenden Spielerin brachte. Das hat am Ende den Ausschlag gegeben und Lauenburg das Genick gebrochen. Wir bleiben also weiterhin zuhause ungeschlagen.« Enttäuscht, aber nicht unzufrieden ein Lauenburger Teammanager Arne Bahde. »Dass das heute nicht gut gehen konnte, habe ich schon kommen sehen. Wir spielen zur Zeit mit verletzten und kranken Spielerinnen am Limit und sind somit Opfer unseres Personals. Aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat sich nie aufgegeben in diesem Spiel und immer weiter gekämpft, aber schließlich haben uns die Gegenstöße der »Krabben« den Todesstoß gegeben.« Basierend auf einer guten und sehr beweglichen Abwehr bestrafte Kiel jeden Fehler der Lauenburger und spielte sich in den zweiten 30 Minuten in einen wahren Rausch.