Kurz an der Überraschung geschnuppert

Fußball

02. November 2018, 06:40 Uhr

Die Freude nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich des SC Weiche Flensburg 08 gegen den SV Werder Bremen war ausgesprochen groß. Foto: Daniel Reinhardt, dpa

Lübeck. Der DFB-Pokal hatte in der zweiten Runde für den Regionalligisten des SC Weiche Flensburg 08 am Ende leider nicht seine eigenen Gesetze. Gegen die Bundesliga-Kicker des SV Werder Bremen war unter dem Strich kein Kraut gewachsen und so mussten die Fördestädter beim Heimspiel fern der Heimat auf der Lübecker Lohmühle am Ende nach der 1:5-Niederlage dem Favoriten den Vortritt lassen und zum Einzug in die nächste Runde des Pokals gratulieren. 

Gäste-Trainer Florian Kohfeldt sparte trotz des sicheren Weiterkommens im Anschluss auch nicht mit Lob für den Regionalligisten, wenngleich die Freude über den Einzug in die nächste Runde durchaus überwog. 

»Für uns ein erfreulicher Abend. Wir haben sehr souverän die dritte Runde im DFB-Pokal erreicht. Dabei haben wir gegen einen sehr, sehr, gut organisierten Gegner, der uns das wirklich sehr schwer gemacht hat, immer das Tempo hoch gehalten. Aus meiner Sicht hat sich Weiche sehr gut verkauft und ihre Sache auch sehr gut gemacht. Deshalb bin ich froh, dass wir diese Aufgabe so gut gelöst haben«, so Kohfeldt. 

Dabei gab es an diesem Fußballabend unter Flutlicht durchaus einen Moment in dem das mit 8637 Zuschauern ausverkaufte Stadion an eine Überraschung und anderen Ausgang glauben konnten. Die frühe Führung von Oldie Claudio Pizarro (8.) konnten sich immer mehr befreiende Gastgeber zum großen Jubel der deutlich in Unterzahl seienden SC-Anhänger durch Ilidio Pastor Santos (27.) ausgleichen. Doch der Favorit schlug zurück und konnte durch einen wuchtigen Distanzschuss von Florian Kainz (37.) wieder in Führung gehen. 

Ein Umstand, der SC-Trainer Daniel Jurgeleit gar nicht schmeckte: »Für uns war der Ausgleich schön, aber das 1:2 haben wir dann einfach nicht gut verteidigt. Da kann es nicht sein, dass Werder Bremen aus 18 Metern zentral vor dem Tor frei zum Schuss kommt.« 

Jurgeleit und der SC Weiche Flensburg 08 mussten noch vor der Pause den nächsten Nackenschlag hinnehmen, einen Nackenschlag, der für den SC-Trainer vorentscheidend war. 

»Unglücklich war dann der Strafstoß kurz vor der Pause, wo wir kurz davor die Möglichkeit haben einen Strafstoß zu erzwingen. Im Gegenzug fällt der entscheidende Treffer und dann ist man aus dem Pokal raus«, so Jurgeleit, den Treffer von Davy Klaasen (44.) kommentierend. Die Luft war bei den keineswegs schlecht spielenden Gastgebern danach raus. Die Heimmannschaft versuchte zwar weiterhin alles, war aber gegen kontrollierende Bremer ohne wirkliche Chance. Der Doppelpack von Martin Harnik (76.+80.) machte schlussendlich den Deckel auf die Partie. 

Unter dem Strich hat sich der SC gegen den hohen Favoriten gut verkauft und gezeigt, dass auch in der Regionalliga guter Fußball gespielt wird, aber der Ligenunterschied war schlussendlich nicht zu leugnen und eben so wenig die individuelle Klasse der Gäste.

 »Es gab im Spiel im Grunde nur eine Möglichkeit, nach dem 1:1 am Ende für die Überraschung zu sorgen. Wenn wir mit diesem positiven Ergebnis in die Halbzeit gegangen wären, wäre etwas möglich gewesen. Wenn eine Bundesligamannschaft aber mit zwei Toren führt, lässt sie sich das normalerweise nicht mehr aus der Hand nehmen, dafür ist das Selbstverständnis und die Sicherheit im Spiel einfach zu groß«, so Daniel Jurgeleit. 

Damit muss eine weitere Überraschung im DFB-Pokal bis zum nächsten Pokal-Auftritt des SC Weiche Flensburg 08 warten. Dass es für die Fördestädter möglich ist, musste auch der VfL Bochum schon erfahren. 

Timo Fleth

Statistik

SC Weiche Fl 08: Kirscke – Jürgensen, Paetow, Schulz, Wirlmann (61. Keller), H. Ostermann (74. Wulff), J. Ostermann, Meyer, Thomsen, Pastor Santos, Ibekwe (81. Pläschke). 

SV Werder Bremen: Pavlenka – Pizarro (66. Harnik), Augustinsson, Kainz, Veljkovic, Sahin, Gebre Selassie, J. Eggestein (77. Rashica), Klaassen, Friedl, M. Eggestein (79. Möhwald). 
Schiedsrichter: Tobias Reichel. 
Zuschauer: 8.637 (ausverkauft)

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