Handball
Mehr Gänsehaut-Momente feiern
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»Da wollen wir gewinnen. Wir haben ein paar Schachzüge einstudiert«, lacht Rückraum-Shooterin Franziska Peters. In der Tabelle steht Wuppertal auf Rang zehn, der TSV auf Platz drei. Peters sieht hinter »den Überfliegern Halle-Neustadt und Buchholz ein enges Feld. Da hat jeder eine Chance. Daher wird es auch Samstag sehr eng.«
Peters selbst hat auch eine weite Anreise zur Festung Holmberghalle. Aus Dithmarschen pendelt sie. Das mag nicht so weit wie die Strecken der Gegner sein, summiert sich mit der Zeit jedoch. »Und das schlaucht! Da ist man am Freitagabend kaputt«, erzählt Peters, die in dieser Saison wieder eine Vollzeit-Stelle bei der Arbeit als Logopädin hat.
Da bekommt das Wort Doppel-Belastung eine ganz andere Bedeutung. Dennoch bereut sie ihre Entscheidung, doch noch weiter für Harrislee aufzulaufen, nicht.
»Ich genieße die Moment-Aufnahme sehr. Es war definitiv die richtige Entscheidung, doch zu verlängern.«
Rückblick: Im Mai noch standen die Zeichen auf Abschied, sie wurde vor den Fans im letzten Heimspiel mit Blumenstrauß geehrt. Dann konnte sie zum Bleiben überredet werden. »Es macht in diesem Team unglaublich viel Spaß. Da ist es umso leichter, Leistung zu zeigen«, erklärt Peters, die aufgrund der Arbeits-Situation auch vor Ort in Dithmarschen trainieren kann.
»Da haben wir einen Kompromiss gefunden, für den ich sehr dankbar bin«, erklärt sie. Insgesamt sei vieles leichter: Durch den breit aufgestellten Rückraum könne viel gewechselt werden, jede Spielerin entlaste die anderen. Auch das ist übrigens einer der Gründe, warum sich die Gegner in der Festung so schwer tun: Harrislee ist nur schwer auszurechnen.
Nur eins ist klar: »Die Kulisse ist unglaublich«, staunt Peters, die seit dem DHB-Pokal-Erfolg gegen Oldenburg noch mehr Zuschauer zählt. »Das sind Gänsehaut-Momente, die wir von der Bank aus genießen. Das zu sehen, ist fantastisch.« Die nächsten Gänsehaut-Momente will sie am Sonnabend feiern.
Finn-Ole Martins