Schwarzes Wochenende für die »Krabben«

Das war der 21. Spieltag

26. März 2017, 19:00 Uhr

SH-Liga der Damen

Bärenstarke »Löwen« holen sich weitere Punkte und machen Druck auf Fockbek. Diesmal geht SIF leer aus. Kiel/Kronshagen verliert nicht nur gegen Heide sondern auch gegen Mönkeberg und rutscht somit hinter den Aufsteiger. Statt erhofften vier Punkte stehen null zu Buche. Oeversee weiter im Aufwind und Sieger im Derby gegen Lindewitt. Fockbek gewinnt ein vier Punkte Spiel gegen tapfer kämpfende Tarper, die damit den Gang in die Landesliga kaum noch abwenden können. Begleiten könnte sie nach der Niederlage in Treia auch der THW Kiel, der nur noch theoretische die Katastrophe abwenden kann. Lauenburg total neben der Spur und Duvenstedt erweist sich erneut als Favoritenschreck. Reinfeld lässt nichts anbrennen, schlägt couragierte Heider und übt weiter Druck auf die Spitze aus.

Die Spiele im Detail:

MTV Heide – HSG Kiel/Kronshagen 35:34 (18:19)

»Ich weiß gar nicht recht was ich zu dem Spiel sagen soll,« suchte eine enttäuschte Constanze Lüdtke (Kiel/Kronshagen) nach passenden Worte für die nicht eingeplante Niederlage beim Aufsteiger aus Heide.»Wir kamen gut ins Spiel und haben Heide in den Anfangsminuten förmlich überrannt, aber da zeigte es sich schon, dass wir in der Abwehr immer wieder vergassen, das Scheunentor zu schließen. So konnten sie immer wieder leichte Tore ohne Gegenwehr erzielen. Mit 34 Toren auf des Gegners Platz darf man eigentlich kein Spiel verlieren, aber heute haben wir uns selber geschlagen.« Mit der HSG Mönkeberg-Schönkirchen wartet am Sonntag bereits ein erneut unangenehmer Gegner.» Was anderes als das Spiel so schnell wie es es geht abzuhaken bleibt uns nicht übrig, ansonsten erwartet uns die nächste böse Überraschung,« hofft Lüdtke auf eine Reaktion der Mannschaft.

HSG Tills Löwen - Slesvig IF 35:29 (17:14)

Hannah Gahl (Tills Löwen) erfolgreich. (foto:privat)

Die Löwen mausern sich und die Sparkassen-Arena in Mölln wird zur Festung.» Eine konzentrierte Leistung reichte heute aus, um einen sicheren Start – Ziel Sieg hinzulegen,« freute sich Claudia Winkel (Tills Löwen) über weitere wichtige Punkte im Abstiegskampf.»Es war schade, dass wir SIF nach einer deutlichen sieben Tore Führung wieder ins Spiel brachten und nur mit drei Toren Differenz in die Pause gingen. Bs dahin liefen die Abläufe wie am Schnürchen und auch in der Abwehr konnten wir den Schleswiger Angriff gut lesen. Als die Gäste dann auf eine Manndeckung gegen Laura Riehl und Hannah Gahl wechselten, wussten Annika Kussauer und Stina Stobbe ihre Räume zu nutzen und brachten uns auf die verdiente Siegerstrasse.« So entschied am Ende die geschlossene Mannschaftsleistung der Löwen die Partie. »Wir hatten das ganze Spiel große Probleme mit dem starken Rückraum von Mölln. Haben sie einfach nicht richtig in den Griff bekommen,« kannte Melf Carstensen (SIF) den Grund für die am Ende doch deutliche Niederlage.

»Zwei weitere Punkte, die ein besseres Ergebnis verhinderten, waren das unsere Torhüter gar nicht ins Spiel gefunden haben und das die Chancenverwertung auch hätte besser sein können. Somit geht der Sieg von Mölln so in Ordnung.« Nach einem sensationellen Start in die Saison verbleibt die Mannschaft von SIF im gesicherten Mittelfeld der Liga. »Wir haben immer gesagt, daß wir nur erfolgreich spielen können, wenn fast alle Leistungsträger am Limit spielen und das schaffen wir zur Zeit nicht,« kennt Carstensen das derzeitige Problem.


SG Oeversee/Ja-We - TSV Lindewitt 26:24 (13:13)

»Ich bin zufrieden,« fasst Trainer Christian Carlsen (Oeversee) das gesehene in kurzen Worten zusammen. »Zwar hätte ich mir nach meinem Urlaub etwas mehr Ruhe auf der Bank gewünscht, aber so sind Derbys. Hart umkämpft mit Höhen und Tiefen auf beiden Seiten. Wir haben gegen eine starke Eike Petersen im Lindewitter Tor aber zu viele Chancen – u.a. fünf Siebenmeter- liegen lassen. So blieben die kampfstarken Lindewitter immer dran. Wenn man aber einen Lauf hat, gelingen einem zum Schluss auch die Big Points zu Sieg.« Es war ein Spiel, das hin und her ging und am Ende etwas unglücklich verlief,« ärgerte sich Teammanager Eckhard Franzke (Lindewitt) immer noch über die letzten Minuten des Spiels.» Wir übernahmen von Beginn an die Initiative und gingen verdient mit drei Tore in Führung. Zwar glich Oeversee zur Pause aus, aber wir ließen uns nicht aus der Ruhe bringen und kamen zum 20:21 Anschlusstreffer. Dann allerdings war ich mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen nicht ganz einverstanden und plötzlich kippte das Spiel. In der 54. Minute, beim 23:23, waren wir nochmal dran, am Ende reichte es aber nicht mehr für zählbares.« Die »Miezen« schwimmen weiter auf der Erfolgsleiter, während der Trend bei Lindewitt deutlich nach unten geht. 


HSG Fockbek/Nübbel - HSG Tarp/Wanderup 27:25 (12:15)

Kein Durchkommen für Fockbeks Witt gegen Tarps Tanja Heckel (foto:privat)

Gelungene Revanche der Fockbeker für eine deutliche Niederlage in der Hinrunde. Somit bleibt Tarp im Keller stecken und hat bei noch ausstehenden fünf Spielen bereits 10 Punkte Rückstand auf Platz 11, der vielleicht am Ende der Saison noch nicht reichen muss, wenn die gleitende Skala greift und Travemünde die 3. Liga nicht halten kann. »Wir kamen gut ins Spiel und führten schnell, verloren dann aber genauso schnell wieder den Faden und mussten Tarp ziehen lassen,« beschrieb Jörg Becker (Fockbek) die Anfangsminuten des Spiels. In der 2 Halbzeit über eine 100% Teamleistung ins Spiel gekämpft. Dann erste Führung in der 2. Halbzeit zehn Minuten vor Schluss mit 23:22. Danach clever zu Ende gespielt und beide Punkte in Fockbek gelassen.« Durch die Siege der Konkurrenten und einem eigenen fünf Punkte Rückstand auf den rettenden 10 Tabellenplatz heißt es für die Grün/Weißen weiter fleissig Punkte zu sammeln, am Besten schon nächstes Wochenende in Heide.

TSV Alt Duvenstedt - Lauenburger SV 26:21 (12:8)

Siegerpose in der Duvenstedter Kabine (foto:privat)

Lauenburg raus aus dem Meisterschaftskampf? Nach der Niederlage der »Elbdiven« beim heimstarken Aufsteiger deutet alles darauf hin. »Es hat endlich wieder richtig Spass gemacht der Mannschaft zu zusehen,« freute sich Co-Trainerin Kerstin Müller (Duvenstedt) über den Husarenstreich ihrer Damen und ergänzte,» und die, allerdings nicht unbedingt eingeplanten, Punkte tun unserem Konto sehr gut.« Nach der deutlichen Niederlage in Lauenburg ein nach der Papierform überraschender Ausgang. »Wir kamen heute sehr gut ins Spiel und hielten die schnell erspielte Führung das ganze Spiel über. Heute war eine sehr gut aufgelegte Mannschaft auf der Platte. Unsere Abwehr stand heute bombensicher und dahinter eine sehr starke Torwartleistung. Aber auch im Angriff spielten wir geduldig die Angriffe aus und warfen uns Tor um Tor zum Sieg. Es waren mehr als verdiente 2 Punkte für uns«, sagte Müller. Auf den Punkt bringt es Teammanager Arne Bahde (Lauenburg): »Wir haben einen gebrauchten Tag erwischt. Vorne nix, hinten nix. Von allein gehts nicht. Wir hatten Phasen von wenigen Minuten, in denen es zu laufen schien. Zum größten Teil blieb es statisch. Zu wenig, um gegen einen keineswegs groß aufspielenden Gegner zu bestehen.«

SV Preußen Reinfeld - MTV Heide 28:25 (13:9)

Das war knapp Reinfeld. So sieht es auch Trainer Detfred Dörling (Reinfeld) nach einem extrem schweren Heimspiel seiner Damen. »Wir fangen super an und hatten alles im Griff. Heide deckte ab der 20. Minute extrem offensiv, lassen uns aber nicht aus dem Konzept bringen und führen zur Halbzeit mit vier Toren. Dann verspielen wir eine sichere Führung und geraten selber innerhalb von drei Minuten mit einem Tor in Rückstand. Minuten später ist Heide mit drei Toren vorne. Individuelle Fehler unserseits haben das ermöglicht. Wir spielen wieder konzentriert in der Abwehr und bewegen uns vorne besser. Logischerweise gehen wir wieder in Führung. Am Ende reicht es dann zum Sieg gegen einen starken Gegner.« Somit bleibt Reinfeld zusammen mit Treia/Jübek Punktgleich an der Tabellenspitze, muss aber auf einen Ausrutscher des Tabellenführers hoffen, um selber den Platz an der Sonne zu übernehmen.

HC Treia/Jübek - THW Kiel 29:23 (13:13)

Die »schwarze« Mauer steht. (foto:sterner)

»Am Ende zählen die Punkte, auch wenn ich mir heute einen etwas ruhigeren und entspannteren Tag auf der Bank gewünscht hätte,« konnte Thomas Bleicher (Treia/Jübek) das abgelaufene Spiel noch gar nicht recht einordnen.» Wir kommen raus wie die Feuerwehr, gewinnen Bälle mit einer gut stehenden 5:1 Abwehr und nutzen unsere 1. und 2. Welle, um bereits nach 5 Minuten mit 5:1 zu führen. Das war schon gut mit anzusehen.« Doch genau so schnell wie es begann, verflachte das Spiel des Tabellenführers. Vier Pfostentreffer in Folge verunsicherten Treia zusehends und man ließ in der folgenden Zeit den THW gewähren. »Es zog sich wie ein roter Faden durch das Spiel und ich kann mir bis heute nicht erklären, warum man das Spiel so lange und unnötig spannend gemacht hat. Will man eine Spitzenmannschaft sein, muss man einfach souveräner auftreten und eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller deutlicher beherrschen.« »Während der HC Treia/Jübek durch den 29:23 Erfolg einen großen Schritt Richtung Meisterschaft gemacht hat, sind die Chancen für uns auf den Klassenerhalt nur noch reine Theorie,« fasste Thorsten Tüx (THW Kiel) das Spiel in einem Satz zusammen.»Bis zur 50. Minute konnten wir das Spiel dank einer gut aufgelegten Laura Napp im Tor und einer treffsicheren Denise John auf Rechtsaußen relativ offen gestalten. Durch die Verletzung von Franziska Fock ist uns dann auf der halb rechten Position eine wichtige Spielerin ausgefallen und wir mussten ein wenig improvisieren. Obwohl wir kämpferisch alles gegeben haben hat der HC am Ende dann auch verdient gewonnen, auch wenn die Niederlage nachher vielleicht 2-3 Tore zu hoch ausgefallen ist."

HSG Kiel/Kronshagen - HSG Mönkeberg-Schönkirchen 26:30 (14:12)

Mönkeberg entführt zwei Punkte von den »Krabben« (foto:sterner)

Ganz schwarzes Wochenende für die Kieler »Krabben«. Nach der Auswärtsniederlage in Heide müssen sie sich dem Aufsteiger aus Mönkeberg auch geschlagen geben, der nun überraschend Platz drei in der Tabelle übernimmt. Wer hätte das gedacht! »Das was wir uns vorgenommen hatten, konnten wir heute einfach nicht umsetzen,« stellt eine enttäuschte Constanze Lüdtke (Kiel/Kronshagen) nur wenige Minuten nach der Niederlage gegen beherzte Mönkeberger fest. Zu viele technische Fehler kosteten uns heute den Sieg. Ansonsten war das Spiel die ganze Zeit eng, sodass wir in der 52. Minute noch 24:22 führen, aber schon wenige Minuten den Ausgleich zum 25:25 hinnehmen müssen. Wir sind einfach nicht abgezockt genug gewesen.« Zwar rutschen die Krabben auf den vierten Tabellenplatz ab, haben aber den großen Vorteil, beide, Reinfeld und Treia, noch zu Hause zu bespielen.