UPDATE: "Derzeit ist einfach nicht mehr zu machen"

Handball

03. November 2018, 19:34 Uhr

Nur selten fand der DHK die richtigen Lücken in der Abwehr des SC Magdeburg II. Foto: Tim Riediger

Flensburg. »Hut ab, dass so junge Kerle so konzentriert und mit wenig Fehlern vorwärts gehen, war sehr beeindruckend«, zollte Trainer Jens Häusler nach der deutlichen 26:36-Niederlage des DHK Flensborg gegen den SC Magdeburg II den Gästen Respekt. Schwerer fiel dem DHK-Trainer allerdings, die passenden Worte für die derzeitige Situation der SdU-Handballer zu finden.

Mittlerweile ist der Kader auf zehn einsatzfähige Akteure beim DHK geschrumpft, davon zwei Torhüter und drei Kreisläufer. Dazu befindet sich mit Knieproblemen auch Toptorjäger und Leistungsträger Sjören Tölle nur noch zu Strafwürfen auf dem Feld. Ein Handicap, das ein erfolgreiches Abschneiden gegen den gut ausgebildeten Bundesliga-Nachwuchs von der Börde nicht auszugleichen war. 
»Das war das zweite bittere Spiel, dass wir gemacht haben. Mir fehlen auch ein wenig die Worte. Nicht ob der Leistung sondern der Situation, die wir gerade zu meistern haben. Es macht mittlerweile auch tatsächlich wenig Spaß. Die Jungs quälen sich und versuchen innerhalb ihrer Möglichkeiten das Beste herauszuholen, aber wir haben momentan keine Chance um in irgendeiner Form gegen zu halten«, so Häusler deutlich. Den vollkommen verschlafenen Beginn und den 1:7-Rückstand nach neun Minuten wollte der DHK-Trainer aber nicht ausschließlich auf die Personalsituation zurückführen. 
»Das, was mich ärgert, ist, dass, wenn wir so ein Spiel verlieren, dann doch bitte in der zweiten Halbzeit. Hier verlieren wir es in den ersten zehn Minuten, wo wir eigentlich noch frisch sind und normalerweise noch gegenhalten können und müssen. Das haben wir nicht getan«, so Häusler, der einige Punkte im Auge hatte: »Wir haben die einfachsten Sachen ausgelassen und in der Abwehr viel zu lieb agiert. Wir waren zu defensiv und haben immer wieder zu Würfen eingeladen. Das Rückzugsverhalten war nicht gut. Da müssen wir weiter dran arbeiten.« 
Bis zur Pause war der SC Magdeburg II bereits auf 13:21 enteilt. In der zweiten Halbzeit gesellte sich zudem mit Alexander von Eitzen noch ein weiterer Rückraumspieler zum Lazarett, was Jens Häusler dazu veranlasste, fortan mit zwei Kreisläufern zu spielen. 
Mit ein wenig mehr Fortune und einer größeren Portion Cleverness hätte der DHK Flensborg das Nervenkostüm der Gäste sogar nochmal ins Wanken bringen können, aber die Chancen auf fünf Treffer zu verkürzen, wurden ausgelassen. Ein Umstand, der für den DHK-Trainer nicht unbedingt überraschend daher kam. 
»Es ist derzeit, einfach nicht mehr zu machen. Die Jungs reißen sich den Arsch auf und machen dann irgendwann auch Fehler. Mit nachlassender Kondition leidet auch die Konzentration«, so Häusler, dem die Pause am kommenden Wochenende gerade recht kommt. »Wir haben Pause und Zeit zum Wunden lecken.« 
An der deutlichen 26:36-Niederlage gab es unter dem Strich aber nichts zu rütteln, was auch Jens Häusler anerkannte. »Das ist derzeit bitter, aber durch diese Situation müssen wir durch. Die Aufgabe liegt jetzt auch bei uns in der Führungsetage die angespannte personelle Situation zu lösen«, blitzte der Kampfgeist beim DHK-Trainer aber schon wieder auf.

Timo Fleth




Statistik

DHK Flensborg: Basenau, Wendt – Heinker 2, Jessen 1, Blumenberg 2, Wickert-Grossmann 2, von Eitzen 4, Ejmar 2, Tölle 3/3, Zinndorff 2, Desler 6, Skaaning Linnebjerg 2.
SC Magdeburg II: Diedrich, Döhler – Winter 1, Reimann 1, Bransche 2, de la Pena 10/1, Baumgart 4, Danowski 2, Kluge, Hack 5, Neuhaus 8/1, Schikora 3.
Zeitsrafen: 1:0. Siebenmeter: 4/3:4/2.
Schiedsrichter: Daniel Lochner/Kevin Mottig.
Zuschauer: 468.