SG-Coach fordert volle Aufmerksamkeit

Handball-Bundesliga

Thomas Bleicher
22. Februar 2018, 09:16 Uhr

Da staunten selbst die Gäste. Elf Treffer gelangen dem dänischen Nationalspieler Anders Zachariassen im Hinspiel für seine SG gegen Hüttenberg. »Ich bin froh, Anders wieder dabeizuhaben«, sagt SG-Cheftrainer Maik Machulla. (Foto: Tim Riediger)

Bundesligist SG Flensburg-Handewitt gastiert am Donnerstagabend bei Schlusslicht TV 05/07 Hüttenberg. Simon Jeppsson fehlt weiter, Anders Zachariassen ist wieder dabei.

Flensburg. Der Tempomat wird nicht runtergedreht, bloß weil der Gegner TV 05/07 Hüttenberg heißt und am Tabellenende krebst. Das machte Maik Machulla, Coach des Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt, vor dem Auswärtsspiel am Donnerstag (Anwurf 19 Uhr/live Sky) bei den Hessen deutlich.
»Ich warne ausdrücklich davor zu denken, dass wir schon vor dem Spiel irgendwas gewonnen haben. Das habe ich den Jungs auch eben im Training gesagt. Die Spieler sind aber erfahren und haben solche Aufgaben auch in der Vergangenheit gut gemeistert«, sagte Machulla im Pressegespräch am Mittwoch. Er sei jemand, der »lieber einmal zu viel als zu wenig warnt«. Auf jeden Fall will er seine SG von Beginn an »engagiert und couragiert« gegen eine »eingespielte, erfahrene und gefestigte Mannschaft« sehen.

Erst zwei Siege für Hüttenberg

Der Tabellenvierte aus Flensburg (32:10 Punkte) ist haushoher Favorit beim Tabellenletzten (7:35), der bisher nur bei den Heim-Siegen gegen Lübbecke und Ludwigshafen sowie den drei Unentschieden (in Wetzlar und Erlangen sowie gegen Göppingen) punkten konnte.
Bei der Mission Auswärtssieg soll auch Anders Zachariassen helfen. Beim dänischen Kreisläufer, der im Hinspiel am 16. November 2017 mit elf Treffern bester Werfer beim 38:23 (20:9)-Heimsieg war, gab es - wie berichtet - Entwarnung, nachdem er im Champions League-Duell am Samstag bei Paris Saint-Germain kurzfristig verletzt ausfiel.
»Anders ist dabei«, sagte Machulla, der am Mittwoch einen guten Training-Eindruck von Zachariassen hatte. »Das ist auch wichtig für den Kopf, dass er weiß, dass nichts kaputt ist. Spieler sind bei ihrem Körper sehr sensibel«, weiß der Coach.
Machulla braucht ihn. Zum einen, weil Henrik Toft Hansen aufgrund des Ausfalls von Jacob Heinl sonst mutterseelenallein auf der Kreisläuferposition wäre und keine Entlastung hätte. Zum anderen wohl auch, weil Hüttenberg gerade Zacharia­ssen erneut liegen sollte. »Anders hat große Qualitäten gegen Mannschaften, die Platz machen. Er ist ein schneller Kreisläufer«, sagt Machula mit Verweis auf die Hüttenberger Defensive, die auch unter Trainer Emir Kurtagic (löste im Oktober den Isländer Adalsteinn Eyjolfsson ab) gern mit einer offensiven 3-2-1- bzw. 3-3-Variante aufwartet.

Jeppsson: Ich bleibe hier und mache Reha

Fehlen wird der SG Flensburg-Handewitt neben Heinl weiterhin der schwedische Nationalspieler Simon Jeppsson (Wadenverletzung). »Ich bleibe hier und mache meine Reha«, sagte Simon Jeppsson.
Die SG braucht den Sieg, um sich hinter dem enteilten Doppel-Meister und Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen (34:6 Punkte) möglichst gute Chancen auf die Champions League-Qualifikation zu erhalten. Der Tabellenzweite Hannover-Burgdorf (33:9 Punkte) und die Füchse Berlin auf Platz drei (32:8) sind nicht weit weg und haben am Donnerstag - zeitgleich zur SG - gegen Kiel beziehungsweise Leipzig keine leichten Aufgaben vor sich.
Für den Hinweg wählte die SG das Flugzeug von Hamburg nach Frankfurt und Weiterfahrt per Bus zum Spielort. Zurück geht es dann komplett im Bus.

Viel Zeit für »Ljubo«

»Dann habe ich die ganze Rück­fahrt Zeit, um mir Ljubo anzugucken«, sagt Machulla. Am Sonntag (Anwurf 17 Uhr, Flens-Arena) kommt Ex-Trainer Ljubomir Vranjes, dem Machulla jahrelang als Co-Trainer zur Seite stand, mit Telekom Veszprem zum Champions League-Duell an seine alte Wirkungsstätte.

Marc Reese