UPDATE: SG fegt harmlose Göppinger aus der Halle

Handball-Bundesliga 2018/2019

Thomas Bleicher
30. August 2018, 20:06 Uhr

Simon Jeppsson (Nr. 17) und seine SG Flensburg-Handewitt siegten deutlich in der Bundesliga-Heimpremiere der Saison 2018/2019. Foto: Martin Ziemer

»Es war super, überragend. Es hat ganz viel Spaß gemacht.« Dani Baijens war ein Strahlemann nach dem 26:15 (13:5)-Sieg seiner SG Flensburg-Handewitt am Donnerstag in der Heimspielpremiere der neuen Saison gegen Frisch Auf Göppingen. »Mach dich gut warm, gib alles was du hast«, habe ihm sein Trainer Maik Machulla noch mit auf den Weg gegeben, ehe der niederländische Nationalspieler sein Liga-Debüt feierte und das obendrein mit einem Torerfolg krönte.

»Die Mannschaft war sehr fokussiert auf diese Aufgabe. Wir haben das sehr ernst genommen. Göppingen hat letzte Woche mit dem Heimsieg gegen Berlin bewiesen, was die Mannschaft zu leisten imstande ist. Deshalb waren wir sehr konzentriert«, freute sich Meistertrainer Maik Machulla. Dabei sah er eine zerfahrene, schwache Anfangsphase seines Teams. Die SG kam schwer in die Gänge, profitierte schon sehr früh aber davon, dass die Gäste die Bälle ganz einfach nicht ins Tor des starken SG-Keepers Benjamin Buric (insgesamt 19 Paraden) brachten. 

Abschlussschwache Gäste

»Wir haben in der ersten Halbzeit insgesamt 16 Fehlwürfe gehabt, wovon der größte Teil am Tor vorbeigeht. Insgesamt hatten wir 23 Fehlwürfe und zehn technische Fehler«, rechnete Frisch Auf-Coach Hartmut Mayerhoffer hadernd vor. Die SG zog von 5:4 auf 11:4 davon und hatte zur Pause bereits einen beruhigenden Neun-Tore-Vorsprung. Weil nun auch Sicherheit, Stabilität und Selbstvertrauen zunahmen. Neben dem starken Torhüter Benjamin Buric, der 60 Minuten zwischend den Pfosten stand, spielte auch der neue Kreisläufer Johannes Golla, als wäre er schon jahrelang bei er SG. Konzentriert, beherzt und leidenschaftlich löste er seine Aufgaben in der Abwehr und vorne am Kreis (4 Tore). Der Titelverteidiger war den chancenlosen Gästen so weit weggelaufen, dass sie es sich am Ende locker leisten konnte, Kapitän und Abwehrchef Tobias Karlsson draußen zu lassen. Nur Torwart Torbjørn Bergerud und der kränkelnde Däne Aners Zachariassen kamen nicht zum Einsatz. Machulla möchte die erste Viertelstunde zwar schon noch besprechen (»Ich finde da laufen wir den Gegenstoß sehr schlecht, sehr unstrukturiert«, »wir sollten da schon höher führen«), zeigte sich ansonsten aber sehr zufrieden. »Wenn die Mannschaft sich erstmal in einen Rausch spielt, dann ist es wunderschön von außen anzusehen. Dann läuft der Ball, dann ist sie mit Energie dabei. Ich bin insgesamt sehr froh, jeden eingesetzt zu haben. Das ist für die Entwicklung wichtig. Dass Golla viel Verantwortung bekommen hat. Und das absolut top gemacht hat. Das gibt mir Mut für die Zukunft. Und ein gutes Gefühl für die Jungs, damit wir das in einer Beständigkeit hinkriegen. Denn wir müssen das auch richtig einordnen«, sagte Maik Machulla, der mit seiner SG nun 4:0 Zähler auf dem Konto hat und gleich mal die Tabellenführung übernahm. »Wir bleiben realistisch und auf dem Boden«, betonte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke, der längst den Blick nach vorne richtete. Auf den Dienstag (4. September, 19 Uhr/live Sky), wenn es zu den Füchsen nach Berlin geht. Oder auf den nächsten Samstag (8. September, 18.10 Uhr/live ARD) wenn Meisterschaftsfavorit THW Kiel zum Kräftemessen in die Flens-Arena kommen wird.

Selbstvertrauen

Jim Gottfridsson (li.) im Duell mit Jacob Bagersted. Foto: Martin Ziemer

»Wir können sehr viel Positives mitnehmen und es gibt uns Selbstvertrauen. Jetzt gegen Berlin wird es eine Reifeprüfung für uns«, weiß SG-Routinier Holger Glandorf. 


Statistik SG: Buric, Bergerud (n.e.) - Karlsson, Golla 4, Hald, Glandorf 4, Svan 3, Wanne 5/1, Jeppsson 2, Jøndal 2, Steinhauser 1, Zachariassen (n.e.), Gottfridsson 1, Lauge 1, Baijens 1, Rød 2.
Zeitstrafen: 2:3
Siebenmeter SG: 2/1 (Wanne trifft, Jøndal verwirft)
Schiedsrichter: Immel/Klein
Zuschauer: 5460

Marc Reese