SG klettert mit Sieg gegen Wetzlar

Handball-Bundesliga

Thomas Bleicher
08. März 2018, 20:23 Uhr

SG-Linkshänder Holger Glandorf erfuhr harte Gegenwehr, trotzdem war der treffsichere Routinier kaum zu stoppen. (Foto: Lars Salomonsen)

Flensburg. Die SG Flensburg-Handewitt hält im Kampf um die Champions League-Plätze weiterhin gute Trümpfe in der Hand. Die Mannschaft von Cheftrainer Maik Machulla bezwang am Donnerstagabend in der Handball-Bundesliga die HSG Wetzlar mit 34:27 (16:15) und schraubte ihr Punktekonto auf 36:10 Zähler.

Damit überholten die Fördestädter in der Tabelle die TSV Hannover-Burgdorf und liegen nach Pluspunkten sogar gleichauf mit dem Zweiten, Füchse Berlin (36:8), die allerdings ein Liga-Spiel weniger absolviert haben.
Weiter geht es für die SG am Sonntag (12.30 Uhr) bei Schlusslicht Ludwigshafen.

Turbostart von Hampus Wanne

Hampus Wanne traf in der ersten Halbzeit wie er wollte - seine sechs Würfe im ersten Spielabschnitt zappelten allesamt im Netz des Gegners. (Foto: Lars Salomonsen)

Die Hausherren aus Flensburg hatten das Spielgeschehen gegen Wetzlar zunächst fest im Griff. Bis zum 3:3 hielten die Gäste zunächst mit, ehe sich die SG mit drei Treffern in Folge auf 6:3 absetzen konnte. Das Machulla-Team setzte sich kurz darauf mit zwei Treffern in Folge von Spielmacher Thomas Mogensen auf 10:6 (17. Minute) ab, ehe Wetzlar-Coach Kai Wandschneider seine Schützlinge zu seiner ersten Auszeit bat.

Diese brachte Wetzlar zunächst nichts. Im Gegenteil: gleich drei Mal (12:7, 14:9 und 15:10) zogen die Flensburger, die auf den Verletzten Magnus Rød verzichten mussten, auf fünf Tore weg. Bärenstark und treffsicher allen voran Linksaußen Hampus Wanne, der seine sechs Würfe in Halbzeit eins allesamt im Tor versenkte.
Nach seinem sechsten Volltreffer (16:12/27.), war allerdings erstmal Schluss mit lustig. Vorne glückte seiner SG in der Schlussphase der ersten Spielhälfte nämlich nicht mehr viel, Kentin Mahé verwarf sogar einen Siebenmeter, während die HSG Wetzlar auf ihre Chancen lauerte, sie nutzte, und bis zur Pausensirene bis auf ein mickriges Tor Rückstand aufschließen konnte.

Konzentration in Halbzeit zwei

Dieser Nackenschlag konnte Trainer Maik Machulla nicht gefallen.
Der Coach wird in der Kabine aber passende Worte gefunden haben. Zwar unterliefen der SG vor allem im Offensivspiel viele Fehler, sie agierte weiterhin immer wieder glücklos, doch die Flensburger hatten im Angriffsspiel eben einen einmal mehr stark aufgelegten Holger Glandorf. Der Ex-Nationalspieler warf ganz wichtige Tore (17:16, 19:18, 20:19, 22:20) und spätestens nach dem dann folgenden Doppelschlag durch Jim Gottfridsson (23:20) und Henrik Toft Hansen (24:20) sah es wieder rosig aus. Auch, weil Mattias Andersson im SG-Tor immer wieder mit Paraden glänzen konnte.
Und dem an diesem Abend so lange glücklosen Rasmus Lauge, dessen Wechsel nach der kommenden Saison 2018/2019 zu Telekom Veszprem (Ungarn) seit wenigen Tagen bekannt ist, wird in der 47. Minute eine immense Last von den Schultern gefallen sein. Per Tempogegenstoß und seinem ersten Tor besorgte er die Vorentscheidung (25:20). Wenig später konnte auch sein ebenfalls vor dem gegnerischen Tor zuvor glückloser Kollege Lasse Svan erstmals ein eigenes Tor bejubeln (26:20).
In der Schlussphase wirkten auch die zuletzt verletzten Simon Jeppsson und Jacob Heinl wieder mit.
Der Sieg war letztlich ungefährdet und auch in der Höhe verdient. Hampus Wanne  (9 Tore) war bester Werfer des Spiels.
Für Holger Glandorf war die Partie - statistisch gesehen - ein ganz Besonderes. Mit seinen acht Treffern am Donnerstagabend ließ der 34-Jährige in der ewigen Torschützenliste der Handball-Bundesliga Martin Schwalb hinter sich und ist mit 2280 Treffern nun alleiniger Vierter hinter Kyung-Shin Yoon (2905), dem langjährigen SG-Linksaußen Lars Christiansen (2875) und Jochen Fraatz (2683).

Marc Reese
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