SIF-Coach: »Wir können nicht kämpfen«

Fußball-Verbandsliga

Thomas Bleicher
24. Mai 2018, 23:10 Uhr

Lukas Linhardt (re) und seine SIFer unterlagen am Mittwochabend den konzentrierten Tarpern um Tobias Kütemann. Foto: Sven Geißler

Oeversee. Jannik Berndt fiel sofort seinem Trainer Mike Tausendfreund um den Hals, Tarper Mannschaftskollegen rissen die Arme hoch. 

Die geschlagenen Fußballer von Slesvig IF schüttelten derweil den Kopf, Max Reimann setzte sich auf den Hosenboden, Stürmer Nico Kraushaar hielt sich auf dem Rücken liegend lange enttäuscht die Hände vors Gesicht. 

Emotionen nach einem Verbandsliga-Spiel, das Tarper Begeisterung und Schleswiger Ernüchterung zurücklässt. Der FC Tarp-Oeversee freute sich riesig über den 3:1 (2:1)-Heimsieg am vorletzten Spieltag, der den Hausherren die Punkte 28, 29 und 30 und mit ziemlicher Sicherheit den Ligaverbleib sicherte. »Die Mannschaft hat sich am Dienstag allein zum Grillen getroffen. Sich auch mal die Meinung gesagt. Heute hat sie eine sehr gute Leistung gezeigt«, lobte Mike Tausendfreund, der mit seinem Team zuletzt eine rasante Talfahrt durchlebte, die den zwischenzeitlichen Tabellenachten sogar noch in akute Abstiegsgefahr manövrierte. 

Fünf Tore im Schnitt kassiert

»Wir hatten vor einigen Wochen das starke 3:3 gegen Stjernen. Das ist wohl irgendwie in den Köpfen hängengeblieben. In den vergangenen fünf Spielen haben wir dann fünf Tore im Schnitt kassiert«, erklärt Tausendfreund, der sich nun wohl freuen kann, sich mit dem Klassenerhalt zu verabschieden. Er übernimmt dann wieder die A-Jugend des FC, sein Trainer-Partner Stefan Pienack coacht die Männer dann solo.

Finn Petersen bleibt - und hat augenscheinlich jede Menge Arbeit vor sich. Der SIF-Coach war, trotz längst geschafften Klassenerhalts, nachdenklich und bedient nach dieser insgesamt mehr als dürftigen Vorstellung seiner Schützlinge. »Ich bin sprachlos. Ich hab’ gedacht. nach dem Spiel in Leck geht es nicht schlechter. Ich weiß nicht, was mit der Mannschaft los ist. Das hier ist auch unangenehm gegenüber den anderen Mannschaften, die gegen den Abstieg spielen. Das geht gar nicht«, sagte Petersen zu Flensborg Avis. 

0:2-Rückstand

Beim 0:1 durch Jannik Berndt (18. Minute) sah die SIF-Defensive ebenso schlecht aus wie beim 0:2 vier Minuten später, als Jesse Jacobsen den Ball im eigenen Tor versenkte (22.). Der Freistoßhammer zum 1:2-Anschluss durch Max Reimann (30.) machte Hoffnung auf Besserung, die spielerisch überlegenen Gäste schlugen aber kein Kapital aus ihren zweifellos vorhandenen Qualitäten. Bestes Beispiel gleich zu Beginn, als Nico Kraushaar eine nahezu 100-prozentige Chance ausließ.

Auch die lautstarke Halbzeit­ansprache von Finn Petersen verpuffte. Nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel ließ Jesse Jacobsen auf der linken SIF-Seite die Hausherren gewähren, der Ball gelangte in die Mitte zu Berndt, der den zu zögerlichen SIF-Keeper Kenny Koch nahe der Strafraumgrenze links umkurvte und mühelos zum 3:1 einschob (47.). Beide Teams hatten Chancen, wie etwa SIF durch Kraushaar (76.) oder den Freistoß-Streichler von ­Erik Wegner (84.), Treffer aber fielen nicht mehr.

»Das müssen wir abstellen«

Petersen: »Wir können froh sein, dass wir mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun haben. Weil wir nicht kämpfen können. Tarp hat vorgestern erst gespielt. Die musst du an die Wand spielen, unter Druck setzen. Das müssen wir abstellen. Sonst wird das ganz schwer nächstes Jahr.«

SIF empfängt zum Abschluss am Sonnabend (16 Uhr) TuS Collegia Jübek. Der FC Tarp-Oeversee hat zeitgleich das abgeschlagene Schlusslicht Heider SV II zu Gast.

FC Tarp-Oeversee:Osbahr - Rauschke, Jessen, Michaelis, Kütemann - Beutel (80. Friedrichsen), Hansen, Martensen (63. Andresen), Bastian, Specht - Berndt (72. Schwarz).
Slesvig IF:Koch - Jesse Jacobsen (73. Voelkner), Reimann, Bernsee (46. Kolberg), Erdmann - Mohr, Wegner, Jost Jacobsen - Linhardt, Püschel (57. Carstensen)- Kraushaar.
Zuschauer:77
Schiedsrichter:Donik Ibrahimi

Marc Reese
mr@fla.de 

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