Verzicht bei Aufstieg

Handball/3. Liga Frauen

Thomas Bleicher
23. März 2018, 09:40 Uhr

Nachdenklich: Herluf Linde, Coach des TSV Nord, spielt auch nächste Saison Drittliga-Handball. Foto: Tim Riediger

Flensburg. Die drei Nordvertreter in der 3. Handball-Liga der Frauen können sich schon vier Spieltage vor Saisonende über eine sportlich sehr erfolgreiche Saison freuen. Sowohl die HG OKT (Owschlag/Kropp-Tetenhusen), die als Sechster mit fünf Punkten Rückstand auf das Spitzenduo etwas zurückgefallen ist, als auch der TSV Nord Harrislee (mit 28:8 Zählern punktgleich mit Spitzenreiter SV Henstedt/Ulzburg) und die HSG Jörl-Doppeleiche Viöl (26:10 Punkte) können sich noch berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft machen.

Im Restprogramm sind allerdings noch hohe Hürden zu bewältigen. Für Nord nun am Wochenende (Samstag) in Henstedt. Jörl spielt am vorletzten Spieltag - ebenfalls auswärts - in Owschlag.
Dann käme im Falle des Titelgewinns auch noch ein Relegationsspiel gegen den Westmeister dazu. Doch wer Meister wird, ist die eine Frage.
Mindestens ebenso spannend aber ist die Frage, wer im Falle des sportlich erreichten Aufstiegs auch in die 2. Liga gehen würde. Dazu haben wir die Verantwortlichen der drei Nord-Vertreter befragt. 

»Ich weiß nicht, wo wir die Differenz herbekommen sollten«

TSV Nord-Vorsitzender Claus Bargiel nahm wie folgt Stellung:

»Man muss für die 2. Liga, so wie es jetzt aussieht, 200.000 Euro veranschlagen. Unser Etat in der 3. Liga beläuft sich auf ca. 70.000 Euro. Ich weiß nicht, wo wir die Differenz her bekommen könnten. Damit sollte die Antwort klar sein.«
Der ehemalige Erst- und Zweitligist, der sein Team schon vor einigen Jahren aus der 2. Liga zurückziehen musste, würde auch jetzt aus finanziellen Gründen verzichten müssen.

Verzichten würde auch die HG OKT, wenn auch aus anderen Gründen. 
Dazu HG-Vorstand Jens Stolley: »Finanziell könnten wir es womöglich hinkriegen. Doch bei uns sind alle Spielerinnen berufstätig, deshalb ist es nicht möglich den hohen zeitlichen Aufwand zu erübrigen. Besonders da ja bei der eingleisigen 2. Liga durchaus noch Mittwoch-Spiele dazukommen. Wenn die 2. Liga wieder zweigleisig werden sollte, sieht es anders aus.«

»Ich wäre dann guten Mutes, die Mittel zusammen zu kriegen«

Trainer Thomas Blasczyk und seine Spielerinnen haben ein Wörtchen mitzureden, sollte es mit dem Aufstieg klappen. Denn sie sollen nun nach ihrer Meinung gefragt werden. (Archiv: Tim Riediger)

Für Carsten Martensen, Manager der HSG Jörl Doppeleiche-Viöl, hat die Frage der Finanzierung nicht die erste Priorität: »Ich möchte erst eine Mannschaft und einen Trainer haben, die den Aufwand 2. Liga auf sich nehmen wollen. Deshalb werde ich jetzt mit den Spielerinnen und dem Trainer sprechen. Eine Entschei­dung muss im April fallen, denn die Meldung muss bis zum 30. April ­beim DHB sein. Ich wäre dann guten Mutes, die notwendigen finanziellen Mittel zusammen zu kriegen.«


Harald Jacobsen
ja@fla.de 

RESUME Både TSV Nord Harrislee, HSG Jörl Doppeleiche-Viöl og HG OKT har fire kampe inden sæsonens slutning chancen for at blive mester i håndboldkvindernes 3. liga og til at sikre sig en billet til 2. Bundesliga. En rundspørge viser dog, at både Nord og HG OKT i givet fald ikke ville tage imod billetten. En oprykning er nemlig både dyr og tidskrævende. I Jørl vil man nu spørge spillere og træner om deres holdning til en mulig oprykning.