Vranjes fordert mehr Kontrolle

SG Flensburg-Handewitt

15. Oktober 2015, 17:50 Uhr

SG-Kapitän Tobias Karlsson (re.) und seine SG ließen gegen Besiktas Istanbul viele Wünsche offen. (Foto: Sebastian Iwersen)

Flensburg. »Ich bin zufrieden mit den zwei Punkten. Doch meine Mannschaft war nicht 100 Prozent da mit dem Kopf. Ich weiß, dass wir alle drei Tage ein Spiel haben, aber wir wollten von Beginn an mit der richtigen Einstellung spielen, das haben wir nicht getan. Damit bin ich nicht zufrieden.« Ljubomir Vranjes, Trainer der SG Flensburg-Handewitt, zeigte sich nach dem 33:25 (16:14)-Sieg im Champions League-Heimspiel gegen Besiktas Istanbul ziemlich enttäuscht darüber, was seine Schützlinge über weite Strecken boten. 

Die SG tat sich gerade zu Beginn des Spiels ungewohnt schwer. Im Offensivspiel reihte sich ein Fehler an den nächsten, hinten wackelte die Defensive. Über 3:0 (5.) und 5:1 (8.) führten die hellwachen Gäste Mitte der ersten Halbzeit mit 8:6, dann aber drehten die Flensburger so langsam den Spieß um. Insbesondere dem zehnfachen Torschützen Anders Eggert und einem starken Kevin Møller zwischen den Torpfosten war es zu verdanken, dass Flensburg zur Pause vorne lag und auch nach dem Seitenwechsel einem letztlich ungefährdeten Sieg entgegensteuerte.

Vranjes erwartet mehr

Vranjes, der bei einer Auszeit richtig laut wurde, erklärte auf der Pressekonferenz, dass er einfach mehr erwarte. »Die Mannschaft muss lernen, ein Spiel besser zu kontrollieren. Daran müssen wir arbeiten«, sagte der schwedische Erfolgstrainer. Ähnlich formulierte es sein französischer Rückraumspieler Kentin Mahé, der in der zweiten Halbzeit für frischen Wind bei der SG sorgte. »Das Beste ist, dass wir die zwei Punkte haben. Wir müssen länger fokussiert sein, denn wir wissen, dass jedes Tor wichtig sein kann in der Tabelle«, sagte der 24-Jährige, dessen Team mit nunmehr sechs Punkten aus fünf Spielen auf Rang vier der Gruppe A rangiert.

Fokus auf Gummersbach

Mannschaftskapitän Tobias Karlsson hatte eine belastungsbedingte Müdigkeit ausgemacht. »Dennoch haben wir 60 Minuten die Ruhe bewahrt. Es kann nicht immer ein Feuerwerk sein«, sagte der Schwede. Vranjes, Mahé, Karlsson und die anderen SG-Akteure richten den Blick längst nach vorn. Am Sonntag (15 Uhr) geht es zum Auswärtsspiel in der Handball-Bundesliga beim VfL Gummersbach. Mit einem Sieg will sich die SG (13:5 Punkte) im Spitzenfeld festsetzen. 


 Marc Reese mr@fla.de

SG Flensburg-Handewitt:Møller, Andersson (n.e.) – Karlsson, Eggert 10/2, Glandorf 3, Mogensen 4, Djordjic 1, Jakobsson 4, Toft Hansen 2, Lauge 3, Mahé 3, Radivojevic 3.

Besiktas Mogaz Istanbul:Demir (ab 49.), Kocic – Caliskan, Arifoglu 1, Pribak 6, Boyar, Buljubasic, Demirezen 1, Özbahar, Dacevic 3, Coban 1, Djukic 5, Döne 7/2, Rasic 1.Schiedsrichter:Baranowski/Lemanowicz (Polen); 
Zeitstrafen: 3:3 (Jakobsson, Glandorf, Lauge – Özbahar, Buljubasic, Rasic);
Rote Karte:Rasic (48., Foulspiel);
Siebenmeter:2/2:3/2 (Döne scheitert an Møller)
Zuschauer:4307