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WM: Norwegen bereit für das große Duell

Mit Fotogalerie

Thomas Bleicher
20. Januar 2019, 21:58 Uhr

Magnus Rød war neben Sandor Sagosen der Top-Torschütze für Norwegen. Foto: Lars Salomonsen

Herning. Von der Tribüne aus wachte Adlerauge Kent-Harry Andersson, auf der Bank natürlich Christian Berge und auf dem Feld wirbelten Magnus Jøndal, Torbjørn Bergerud, Gøran S. Johannessen und Magnus Rød - es gab jede Menge SG Flensburg-Handewitt-Einschlag als Norwegen mit 32:28 (16:14) gegen Ägypten gewann.

Damit hat Norwegen nun vier Punkte auf dem Konto und spielt am Montag (18 Uhr/live Eurosport/ Livestream sportdeutschland.tv) im direkten Duell gegen Schweden um die Vorentscheidung in Sachen Halbfinal-Einzug.
Gegen Ägypten um den ehemaligen Flensburger Ahmed Elahmar war es zunächst ein Kraftakt für die Skandinavier. Der ehemalige SG-Spielermacher Berge, heute Nationalcoach in seinem Heimatland, hatte mit Bergerud, Rød und Jøndal ein aktuelles SG-Trio von Beginn an aufs Feld geschickt. Nach nur fünf Minuten gesellte sich Johannessen dazu.

Rød sorgte mit seinem zweiten Tor für das 6:5 (10.) und somit für die erste Führung seiner Farben. Der frühere Flensburg-Trainer Andersson, der 2004 die erste Meisterschaft an die Förde geholt hatte, führte auf der Pressetribüne energisch Strichliste. Andersson, Mentor der Norweger, hatte schnell bei allen SG-Feldspielern mindestens ein Tor notiert.

Dennoch konnten sich die in blauen Hosen und roten Trikots spielenden Handball-Vikinger nicht wirklich absetzen. Nach einer Viertelstunde stand es lediglich 10:8. Und es blieb bis zur Pause knapp. Rød traf insgesamt fünf Mal und Bergerud nahm beim 16:14 (30.) noch einen Siebenmeter weg.

Der zweite Durchgang begann schmerzhaft für Rød. Beim Stande von 17:15 (34.) wurde der Linkshänder heftig von Karim Abdelrahim zu Fall gebracht. Der Ägypter sah dafür die direkte Rote Karte. Rød konnte nach kurzer Behandlungspause weitermachen. Er erzielte mit dem 19:15 (40.) sein sechstes Tor. Es schien, als könnte sich Norwegen absetzen, doch beim 22:23 (46.) waren die Nordafrikaner wieder dran. Jøndal stellte per Siebenmeter und mit seinem vierten Tor auf 24:22 (47.). Im Gegenzug verkürzte Elahmar ebenfalls per Strafwurf. Sein 23:24 war sein drittes Tor. Jetzt war wieder Jøndal dran vom Punkt, doch sein Aufsetzer ging an den Querbalken. Rød macht es kurz darauf genauer, sein Wurf knallte gegen die Unterkante der Latte und vor dort ins Tor - 25:23. Elahmar blieb zunächst der Spielverderber und markierte das 25:27 (54.), doch beim nächsten Versuch scheiterte er per Strafwurf an Bergerud (28:25/55.). Norwegen verpasste auf vier Tore wegzugehen und Andersson haute oben auf der Tribüne vor Ärger mit der Faust auf den Tisch. Sein Notizblock vor ihm war längst vollgeschrieben. Er schien viel gesehen zu haben, was die Norweger am Montag gegen seine schwedischen Landsleute besser machen müssen. Rød empfahl sich mit dem 29:26 (57.) für weitere Spielminuten. Als er mit 105 km/h sein neuntes Tor zum 31:27 (58.) reinhämmerte, waren auch bei Andersson die letzten Zweifel am Sieg verflogen, er klappte sein Büchlein zu und ging in Richtung Kabine. Bevor er da ankam traf Rød mit seinem zehnten Tor noch zum 32:28-Endstand.


Ruwen Möller