Hallenfußball
Zwischenfall überschattete Weiches dritten Masters-Sieg
Kiel. Die wichtigste Nachricht: Brian Jungjohann ist auf dem Weg der Besserung. Der 19-Jährige Abwehrspieler von Flensburg 08 war im letzten Vorrundenspiel mit dem Kopf gegen die Bande gekracht und musste minutenlang behandelt werden. Am Ende konnte er bei vollem Bewusstsein und auf eigenen Füßen unter donnerndem Applaus der 8659 Zuschauer die ausverkauft Halle verlassen. Vorsorglich wurde er in ein Kieler Krankenhaus zur näheren Untersuchung gebracht. »Es geht ihm den Umständen entsprechend gut und nach einer weiteren Untersuchung wird er hoffentlich am Montag nach Hause können«, sagte 08-Trainer Torsten Böker am Sonntag.  Der Zwischenfall mit seinem Schützling stellte beim Hallenmasters alles Sportliche in den Schatten und das obwohl die 19. Auflage des Hallenmasters auch Fußballerisch einiges zu bieten hatte. Dabei tat sich vor allem der zweite Flensburger Vertreter einmal mehr hervor. Regionalligist ETSV Weiche Flensburg wiederholte seinen Erfolg aus dem Vorjahr und sicherte sich nach 2014 und 2016 insgesamt zum dritten Mal den Titel bei den SHFV-Hallen-Landesmeisterschaften sowie 5000 Euro Siegprämie. In einem sehenswerten Finale gewann Weiche mit 4:2 gegen Eutin 08. Der SH-Liga-Spitzenreiter bekam für Platz zwei 2500 Euro. Im Halbfinale hatte sich Weiche mit 5:2 gegen Lokalmatador Holstein Kiel durchgesetzt. Eutin hatte den VfR Neumünster mit 3:2 besiegt. Sowohl Holstein als auch der VfR belegten einen geteilten dritten Rang und konnten sich jeweils über 1000 Euro Preisgeld freuen. Zudem wurden in diesem Jahr deutlich mehr Tore (in 2016 waren es 45, dieses Jahr 71) erzielt, was die Verantwortlichen des SHFV (Schleswig-Holsteinischer Fußballverband) auf die neu eingeführte Rückpass-Regelung (wir berichteten) zurückführten. Der Verbands-Vorsitzende Hans-Ludwig Meyer sagte: »Fußballerisch und spielerisch war das Turnier mit das Beste in der Masters-Geschichte, und die veränderten Regeln haben sehr dazu beigetragen. Noch nie haben wir so viele Tore gesehen, und ich hatte den Eindruck, die Spieler haben sich nicht auf die Regeln sondern auf das nach vorne spielen konzentriert«. Die Beteiligten waren da nicht alle seiner Meinung. So sagte Weiches Trainer Daniel Jurgeleit: »Tore hin oder her, die Spielweise war diesmal deutlich aggressiver, weil es viel mehr Zweikämpfe an der Bande gab. Wir müssen jedoch mit den Regeln leben und uns entsprechend darauf einstellen.« Dies war seinem Team bestens gelungen und darauf war er sehr stolz. Laut Jurgeleit war trotz des Turniersieges u.a. seinem Team im letzten Jahr »Ballgeschiebe« vorgeworfen worden. »Jetzt haben wir mir beiden Regelauslegungen, also mit Rückpass und ohne gewonnen«, entgegnete Jurgeleit den Kritikern.
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