Handewitt. Vergesst den Tatort, hier kommt die 2. Handball-Bundesliga! Für Krimifans war der Sonntagabend bereits 26 Stunden zuvor ein wahrer Thriller. Allerdings: ohne Happy End. Mit 31:32 unterlag der TSV Nord Harrislee in der Handewitter Wikinghalle der TG Nürtingen. Ein Spiel, das über weite Strecken nach einem Unentschieden ausgesehen hatte, wurde erst durch einen Siebenmeter Sekunden vor dem Ende entschieden. »Ein Unentschieden wäre verdient gewesen«, urteilte Trainer Herluf Linde, der aber die Schuld bei sich selbst und der Mannschaft suchte, nicht beim Gegner. »Nürtingen ist eine starke Mannschaft, aber dieses Spiel haben wir verloren. Wir dürfen niemals 32 Gegentore in eigener Halle bekommen.« Viele unglückliche Abwehr-Aktionen, technische Fehler, eine schnelle erste Welle, die nicht konsequent zu Ende gespielt wurde. »Da waren wir mit der falschen Einstellung unterwegs«, sagte der Coach vor allem im Blick auf die erste Halbzeit, als sein Team mit 8:12 und 10:14 zurücklag. »Aber wir haben in der Pause gesagt: Wir drehen das! Und haben das umgesetzt.« 

Harrislee. Jetzt zählt es - der TSV Nord Harrislee steht vor den Heimspiel-Wochen in der zweiten Bundesliga. Drei Heimspiele in der Liga nacheinander, dazu eins im Pokal: Die Fans der Nordfrauen kommen im Dezember und Januar so richtig auf ihre Kosten. »Diese Spiele werden enorm wichtig«, blickt Trainer Herluf Linde voraus. 

Harrislee. Das ist Handball! Als Harrislee-Trainer Herluf Linde nach 59 Minuten und neun Sekunden die Auszeit nahm, war die Spannung in der Holmberghalle förmlich zu greifen. Beim Stand von 26:25 war Gegner Nürtingen noch einmal gefährlich nah gekommen. Doch kein Problem für den TSV Nord: Eingeleitet von Franziska Peters ging es einmal rechts herum, einmal links am Kreis vorbei - und dann wieder ins Zentrum zu Peters. Ihr Wurf ließ die Halle beben. Die Entscheidung! Dass Nürtingen noch einmal herankam, beantwortete sie abermals mit einem Tor. 

Harrislee. »Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen!« Der Satz, der normalerweise Fußball-Fans beim Gedanken an 1954 kommt, könnte in der kommenden Saison beim TSV Nord Harrislee auch in der Holmberghalle zu hören sein. Mit dem Unterschied, dass das Verb dann »werfen« heißt. 

Flensburg. Tief enttäuschte Gesichter auf der einen, erleichterte auf der anderen: Der TSV Nord Harrislee musste sich in einem hart umkämpften 2-Liga-Spiel mit 28:29 (13:17) bei der TG Nürtingen geschlagen geben. Ein hörbar heiserer Herluf Linde sprach von einem »bitteren Ergebnis«.

Flensburg. 853 Kilometer Busfahrt haben die Nordfrauen am Samstagabend hinter sich, wenn das erste Pflichtspiel des neuen Jahres angepfiffen wird. Ab 19.30 Uhr geht es bei der TG Nürtingen um die nächsten zwei Punkte. Es ist die längste Fahrt der Saison.