»In Gummersbach gibt es nur Vollgas«

Handball-Bundesliga

Thomas Bleicher
21. Oktober 2017, 10:31 Uhr

Schwede im Höhenflug: Gegen die Füchse um Drago Vucovic und Ignazio Plaza Jimenez klappte es trotz der Versuche nicht mit einem Tor von Simon Jeppsson aus dem Rückraum. Das soll jetzt in Gummersbach deutlich besser werden.(Foto: Tim Riediger)

Flensburg. Maik Machulla hat in seinen wenigen Monaten als Cheftrainer des Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt schon vieles durchgemacht. Herrliche Siege gegen die Rhein-Neckar Löwen oder Paris, ärgerliche und bittere Niederlagen wie in Hannover und Leipzig. Und vor allem am Mittwoch, als seine SG früh wie lange nicht mehr durch das 26:29 gegen die Füchse Berlin bereits im Achtelfinale des DHB-Pokals die Segel streichen musste.

Die Niederlagen begründeten sich vor allem aus den teils eklatanten Schwächen im Tor-Abschluss - die gilt es abzustellen, wenn der Tabellen-Fünfte (13:5 Zähler) am Sonntag (15 Uhr) beim Tabellen-Vorletzten VfL Gummersbach (4:14) gastiert.
Wie am späten Mittwochabend bereits sein Rückraum-Ass Holger Glandorf sagte (»Gummersbach wird eng, wir müssen uns auf ein schweres Spiel einstellen«), weiß auch Machulla, dass das Kräftemessen in Gummersbach volle Konzentration fordert. 

Abhängig von Lichtlein

»Für Gummersbach geht es in dieser Saison bislang auf und ab«, sagte Machulla im Pressegespräch und erinnerte an Gummersbachs Sieg kürzlich beim TVB 1898 Stuttgart sowie die nur knappen Heimniederlagen gegen die Füchse Berlin (29:31) und Meister Rhein-Neckar Löwen (26:29). »Mit Carsten Lichtlein haben sie einen überragenden Torwart, von dem sie aber auch sehr abhängig sind. Sie spielen kreativ in der Abwehr und haben mit Moritz Preuss einen neuen Kreisläufer vom BHC, der sehr viel Unruhe stiftet«, sagte Machulla, der auch auf den 2,06 Meter großen Florian Baumgärtner im rechten Rückraum sowie den schwedischen Spielmacher Josef Pujol verwies, die er zu den Schlüsselspielern bei den Gummersbachern zählt. 
»Sie sind sehr breit aufgestellt und nutzen den ganzen Kader«, so Machulla über das Team von Trainerkollege Dirk Beuchler, dem mit Simon Ernst (23/Kreuzbandriss) eines der größten deutschen Handball-Talente im Rückraum fehlt. Verletzungssorgen - das kennt man in Flensburg. Neben Torwart Kevin Møller und den schwedischen Rückraumspieler Jim Gottfridsson ist seit Mittwochabend auch der Däne Rasmus Lauge durch seine diagnostizierte schwere Schulterprellung vorerst außer Gefecht gesetzt, auch wenn er am Donnerstag im Training bereits erfolgreich erste Würfe nahm. »Rasmus spielt Sonntag nicht, wir werden ihm Zeit geben«, sagte Maik Machulla. 
Er hofft, dass sein zuletzt starker Däne im Champions-League-Duell daheim in der Flens-Arena am 1. November gegen RK Celje wieder mitwirken kann.

Im letzten Spiel vor der Pause gibt es nur Vollgas

Solange wird er die Verantwortung verteilen. Besonders der routinierte dänische Spielmacher Thomas Mogensen als auch der junge Schwede Simon Jeppsson im linken Rückraum werden viel spielen und liefern müssen, wenn in der Schwalbe-Arena Punkte hersollen. »Das ist das letzte Spiel vor der Pause. Da gibt es nur Vollgas. jetzt müssen alle Verantwortung übernehmen, Simon auch«, sagt Machulla klipp und klar. Im Training klappte es in jedem Fall bereits mit dem Nutzen klarer Chancen, wie Machulla berichtete. 

»Wir haben eine Gegenstoß-Übung gemacht, die im Idealfall mit einem Tor abgeschlossen wird. Die Jungs haben 45 in Folge reingemacht«. 
Nun soll das auch wieder im Ernstfall klappen.
Marc Reese