UPDATE: Derbysieg ging an die Gäste

Handball

01. Dezember 2017, 22:59 Uhr

Timo Brüne (am Ball) unterlag mit seinem DHK der SG II um Norman Louwers (r.) und Dani Baijens. (Foto: Sven Geißler)

Flensburg. Sascha Zollinger war voll des Lobes für den DHK Flensborg. Allerdings beschränkten sich die aufbauenden Worte des Trainers der SG Flensburg-Handewitt II auf das Drumherum, was die Verantwortlichen des SdU-Vereins rund um das Stadtderby am Freitagabend in Idræts­hallen auf die Beine gestellt hatten. Was das Sportliche angeht, konnte Zollinger nur das eigene Team hervorheben. Die SG-Talente hatten das Nachbarschaftsduell verdient mit 33:27 (17:13) gewonnen. 

»Es macht einfach Spaß, dieses Derby hier zu spielen, auch wenn wir jetzt die Partycrasher sind«, so Zollinger, der von der Atmosphäre in der mit rund 800 Zuschauern bestens gefüllten DHK-Heimspielstätte be­eindruckt war. Beeindruckt waren zu Beginn scheinbar auch die Hausherren, und zwar von der offensiven Deckung der Gäste. Mal als 3-3-, mal als 3-2-1-Variante stellte die SG II den DHK vor enorme Schwierigkeiten. Der eigene Angriff wurde bestens von dem jungen holländischen Nationalspieler Dani Baijens geführt. Während die DHK-Akteure zu langsam agierten, waren die SG-Spieler schnell auf den Beinen. 

Zudem waren die Außen Johannes Krüger (10 Tore) und Janos Steidtmann (6) extrem treffsicher. Im zweiten Durchgang kam eine überragende Torwartleistung von Tim Lübker hinzu. Er hielt oder »guckte« insgesamt fünf DHK-Siebenmeter vorbei. »Wir haben nicht ein einziges Mal geführt, fünf Siebenmeter verworfen und dazu noch zehn bis zwölf freie Bälle vergeben. Tim Lübker hat gut gehalten, wir haben uns in der Abwehr schlecht bewegt und hatten im Angriff nicht die nötige Durchschlagskraft. Wir haben schlecht gespielt«, lautete die knallharte Analyse von DHK-Coach Torben Walluks kurz nach dem Spiel. Während die SG II mit dem Auswärtserfolg auf Rang sieben kletterte, ist der DHK auf Platz 12 abgerutscht, einen Rang vor der Abstiegszone. Das Junior-Team muss am kommenden Freitag noch beim TSV Altenholz antreten, der DHK hat dagegen schon sein letztes Spiel in 2017 absolviert und somit Winterpause. Zeit also für Walluks, eine Zwischenbilanz zu ziehen. »Die hohen Niederlagen in Schwerin (22:32) und Oranienburg (21:30) taten schon weh und sollten uns so nicht passieren. Dazu hätten wir vielleicht zu Hause den einen oder anderen Punkt mehr holen können, aber ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf«, so Walluks, der einräumte, dass sich über ein halbes Jahr gesehen durchaus bemerkbar macht, dass im rechten Rückraum ein Linkshänder fehlt. »Die Mannschaft kämpft und versucht, das so gut es geht zu kompensieren, aber das es schwer wird, wussten wir vorher.« Kurzfristige Abhilfe in Form eines Neuzugangs ist nicht in Sicht, aber die DHK-Verantwortlichen ließen durchblicken, dass sich möglicherweise eine Perspektive für die neue Saison aufgetan hat. Zunächst aber steht die Winterpause an und danach will der DHK wieder »neu angreifen«, wie es Spielmacher Lasse Johannsen formulierte. Am 13. Januar wartet das erste Spiel bei Hannover-Burgwedel und eine Woche später geht es im ersten Heimspiel 2018 gegen Potsdam. Das Rückspiel gegen die SG II wartet am 2. Februar im Rahmen des Tag der Youngster in der Flens-Arena. »Da holen wir uns die Punkte zurück«, zeigte sich Walluks noch am Freitagabend kämpferisch. Zwei Tage vorher wartet ein ganz besonderer Test auf den DHK-Coach und sein Team. Der Deutsche Rekordmeister THW Kiel kommt zu einem Freundschaftsspiel (31. Januar 2018) nach Flensburg.


Ruwen Möller

Statistik

DHK Flensborg: Basenau, Weidner - Zakrzewski 5, Jessen 2, Pedersen 3/1, Brüne 4, Worm 1, Blumenberg n.e., Wickert-Grossmann 1, Jochimsen 6/1, Ejmar n.e., Johannsen 1, Desler 4

SG Flensburg-Handewitt II: Lübker, Ejlersen - Nielsen 3, Steidtmann 6/1, Baijens 7, Bleckmann 2, Jürgensen n.e., Tobeler 1, Krüger 10/3, Runow 1, Asmussen, Louwers 1, Thing, Klein 2
Schiedsrichter: Matthias und Sebastian Klinke
Zuschauer: ca. 800
Siebenmeter: 7/2:5/4
Zeitstrafen: 3:3
Rote Karte: Malte Jessen (dritte Hinausstellung)

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