Lauge glänzte bei dänischem Arbeitssieg

Handball

13. Januar 2018, 22:04 Uhr

Rasmus Lauge zeigte gegen Ungarn seine Torgefahr. (Archivfoto)

Varazdin. Der zweifache Europameister (2008 und 2012) Dänemark ist mit einem Sieg in die Titelkämpfe in Kroatien gestartet. Gegen Ungarn gelang die Revanche für das Achtelfinal-Aus bei der WM 2017 und die Dänen gewannen mit 32:25 (14:12). Lange Zeit war es allerdings ein ausgeglichenes Spiel und erst in der Schlussphase setzten sich die Dänen gegen Ungarn um Nationaltrainer Ljubomir Vranjes durch.
Dänemark begann nahezu mit einer kompletten Bundesliga-Auswahl. Lediglich Superstar Mikkel Hansen gehörten als Paris-Akteur nicht in den Kreis der deutschen Legionäre um Casper U. Mortensen, Morten Olsen (beide Hannover), René Toft Hansen, Niklas Landin (beide THW Kiel), Hans Lindberg (Füchse Berlin) und Rasmus Lauge von der SG Flensburg-Handewitt. Seine Vereinskameraden Lasse Svan, Henrik Toft Hansen und Anders Zacharissen saßen zunächst auf der Bank. Von dort kam stets Henrik Møllgaard (Paris) statt Olsen für die Abwehr.

Vranjes, ehemaliger Trainer der SG Flensburg-Handewitt, schickte seine neuformierte ungarische Auswahl angeführt von Spielmacher Mate Lekai aufs Feld. Die Magyaren präsentierten sich von Beginn an als der erwartet unangenehme und vor allem körperlich starke Gegner. Zudem wurden sie vom Großteil der rund 5000 Besucher in der Halle frenetisch nach vorne getrieben. Die Stimmung erinnerte ein bisschen an ein Veszprém-Heimspiel und die rund 300 dänischen Fans waren nicht nur zahlenmässig sondern auch stimmlich deutlich unterlegen.
Dennoch konnten sie sich zur Pause über eine knappe 14:12-Führung für ihr Team freuen. Lauge (3 Tore) und nach seiner Einwechslung (17.) auch Henrik Toft Hansen (2) hatten einiges dazu beigetragen.
Ungarn war allerdings keineswegs chanenlos und nicht so deutlich unterlegen wie von Vranjes im Vorfeld der EM befürchtet. Er hatte sogar eine erstaunliche Breite im Kader, wovon er selber nicht ausgegangen war. So kamen mit Gabor Csaszar, Iman Jamali und Donar Bartok im Laufe der ersten Halbzeit gute Leute von der Auswechselbank. Doch auch Dänemarks Nationalcoach Nikolaj Jacobsen nutzen das große Potenzial in seinem Team und konnte mit Mads Mensah Larsen und Michael Damgaard ebenfalls nachlegen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen Svan und auch der junge Magnus Landin auf den Außenposition in die Partie.
Beide Teams hielten das insgesamt hohe Niveau der ersten Halbzeit und zeigten weiter ein starkes Spiel. Ungarn schaffte beim 16:16 (35.) sogar wieder den Ausgleich und eine Überraschung lag in der Luft. Jetzt zeigte sich jedoch die Stärke der Dänen. Mit Mikkel Hansen verfügen die Skandinavier über einen außergewöhnlichen Akteur, der jetzt das Heft des Handelns in die Hand nahm. Entweder als Anspieler oder Torschütze brachte er sein Team auf die Siegerstraße. Beim Stande von 20:17 (41.) kassierte er allerdings seine dritte Zeitstrafe und sah somit automatisch die Rote Karte. Ungarn machte in dieser Phase jedoch zu viele Fehler und konnte das nicht ausnutzen. Die Dänen gingen 22:17 (44.) in Front und sorgten für die Vorentscheidung. In den Schlussminuten konnten sie sogar noch einen deutlichen Sieg herausspielen.

Lauge, am Ende mit sieben Treffern bester Torschütze der Partie, wurde zum besten Spieler gewählt. Zachariassen kam nicht zum Einsatz.

Ruwen Möller

Statistik

Dänemark: N. Landin, Green – Kirkeløkke n.e., M. Landin 2, Mortensen 3, Lauge 7, Zachariassen n.e., Svan 1, Lindberg 2/2, R. Toft Hansen, Møllgaard, Mensah Larsen 1, H. Toft Hansen 2, Hansen 6/2, Olsen 3, Damgaard 5
Ungarn: Mikler, Borbely – Schuch 3, Juhasz, Csaszar 2, Balogh 3, Ligetvari 1, Vilovski, Hornyak, Jamali 2, Banhidi, Szollosi, Bartok 4, Ancsin 2, Bodo 3, Lekai 5
Schiedsrichter: Gubica/Milosevic (Kroatien)
Zuschauer: 5170
Siebenmeter: 4/4:2/1 (Balogh vorbei)
Zeitstrafen: 5:3 (Hanen 3, M. Landin, Møllgaard – Ancsin, Lekai, Schuch 2)
Rote Karte: Mikkel Hansen (Dänemark/41., dritte Hinausstellung)