Auf einem guten Weg zum Ziel

Handball Champions League

20. November 2017, 17:50 Uhr

Maik Machulla gibt erfolgreich die Richtung vor: Aktuell läuft es rund für den SG-Coach und sein Team. (Fotos: Tim Riediger)

Flensburg. »Wir wollten letzte Saison nach Köln und auch in der Saison davor, daher ist es auch diesmal wieder eines unserer Ziele«, so Dierk Schmäschke. 


Der Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt weiter: »Ich habe schon vor einigen Wochen nach unseren Spielen in Veszprém (27:28) und Kielce (25:25) gesagt, dass wir in jeder Halle Europas bestehen können. Zu Hause haben wir mit Siegen gegen Paris und Brest bewiesen, dass wir solche Spiele auch gewinnen können. Daher sage ich auch ganz offen: wir wollen nach Köln, aber der Weg dorthin ist schwer.« Wobei er sich nach dem 37:30 (20:13)-Sieg gegen HC Meshkov Brest um Ex-Spieler Petar Djordjic - auf dem Papier - als einfacher erweist. Anders gesagt: Nach aktuellem Stand ist die Ausgangslage besser denn je. Nach 8. Spieltagen in der Vorrunde ist die SG Zweiter der Gruppe B und würde als solcher im Achtelfinale auf einen der Gewinner aus dem Playoff-Spiel der Gruppen C und D treffen. Dies dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit Skjern Håndbold (mit Anders Eggert) und Montpellier sein. Gewinnt die SG dieses Duell, wartet im Viertelfinale ein Sieger aus den Achtelfinals zwischen den Gruppen-Dritten (Nantes/Veszprém) gegen die -Sechsten (Kristianstad/Brest). Sowohl im Achtel- als auch im Viertelfinale hätte die SG im Rückspiel Heimvorteil. Selbst wenn sie noch Rang zwei abgeben und am Ende nur Dritter werden sollte, die Flensburger würden in einem möglichen Viertelfinale den Gruppensiegern Vardar Skopje und Paris sowie Teams wie dem THW Kiel, Barcelona und Kielce aus dem Weg gehen. Im Vorjahr hatte die SG Rang vier in der Gruppe erreicht und scheiterte im Viertelfinale u.a. an Skopje, einem der Vorrunden-Sieger, weil die Mazedonier im Rückspiel Heimrecht hatten.

»Wir rechnen nicht«

Von solchen Rechenbeispielen will Maik Machulla allerdings (noch) nichts wissen. Der SG-Trainer sagt: »Wir rechnen nicht und sagen, wenn wir das machen, dann passiert das. Außerdem weiß ich nicht, ob Rang zwei wirklich ein Vorteil ist. Skjern und Montpellier sind keine Gegner gegen die man auf jeden Fall eine Runde weiterkommt.« Der Coach freut sich vielmehr über die aktuelle Situation. »Wenn uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir nach acht Spielen Zweiter sind, nur eine unglückliche Niederlage in Veszprém auf dem Konto und als einziges Team Paris geschlagen haben, das hätten wir unterschrieben. Wir machen in der Champions League einen guten Job und darauf bin ich stolz. Wir müssen aber froh über jeden Punkt sein, denn mit Veszprém, Kielce und in Paris kommen noch schwere Spiele. Zudem geht es jetzt nach Celje und danach kommt Kiel, es gilt einfach Punkte zu holen und deshalb wollen wir unsere Spiele gewinnen. Was ich sagen kann ist, dass es auf dem Weg zum Achtelfinale sehr gut aussieht.« Dies dürfte den Flensburgern in der Tat nur noch theoretisch zu nehmen sein. Es fehlen noch drei Punkte bis zum Erreichen der K.o.-Runde. Damit verbunden wäre ein zusätzliches Preisgeld von 30.000 Euro. Für die Teilnahme an der Champions League-Vorrunde haben die Norddeutschen garantierte Einnahmen von 60.000 Euro. Als Gruppensieger - auf Paris sind es nur zwei Zähler - kämen neben dem direkten Viertelfinal-Einzug nochmals 30.000 Euro hinzu. Und aktuell scheint alles möglich, denn neben den Punkten stimmt bei der SG längst auch die Form. Tat sich die neuformierte Mannschaft zu Saisonbeginn hin und wieder noch schwer und ließ vor allem viele Chancen ungenutzt, passt der Rhythmus im zweiten Viertel der Saison. Vor allem die Torausbeute ist seit einigen Begegnungen deutlich besser geworden. Gegen Brest wurden neben dem langzeitverletzten Jim Gottfridsson zudem die Ausfälle von Magnus Rød (Mittelhandbruch) und dem kurzfristig erkrankten Rasmus Lauge bestens aufgefangen. Kentin Mahé wusste im Rückraum ebenso zu überzeugen wie der überragende Holger Glandorf. Zum aller ersten Mal in dieser Spielzeit beherrschte die SG einen Gegner so deutlich, dass Machulla Mitte der zweiten Hälfte beim Stande von 29:19 (43.) munter durchwechseln und Spielanteile sowie die Kraft verteilen konnte. In der Endphase bekam der 18 Jahre alte Jannek Klein, der Rød in den kommenden Wochen ersetzen wird, einige Einsatzminuten und erzielte einen Treffer. Sein Champions-League-Debüt hatte Klein schon als 17-Jähriger in der vergangenen Saison gefeiert. »Er hat das gut gemacht und nach den ersten Fehlversuchen nicht aufgehört zu werfen, dass freut mich«, so Schmäschke, der insgesamt angetan ist vom Team. »Es läuft derzeit gut. Die Ausfälle von Magnus und Rasmus wurden aufgefangen weil alle zusammenstehen. Sie haben Spaß am Handball und spielen einen tollen Ball. Die Jungs leben unsere Philosophie von attraktivem und erfolgreichem Handball. Der Sieg gegen Brest war ein gutes Signal, aber wir haben gerade Mal ein Drittel der Saison hinter uns.« Einziger Wermutstropfen; bei Jacob Heinl haben sich die Schulter-Beschwerden (wir berichteten) verschlimmert. Der Kreisläufer kam deshalb gegen Brest nicht zum Einsatz. Eine MRT-Untersuchung soll Aufschluss über die Verletzung bringen.


Ruwen Möller

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller – Karlsson, Glandorf 9, Mogensen 1, Svan 7, Wanne 3, Jeppsson 5/1, Steinhauser 1, Heinl n.e., Zachariassen 3, Toft Hansen 1, Klein 1, Mahé 6/2

HC Meshkov Brest: Pesic, Matskevich – Rutenka 1, Kulak 1, Shkurinsky 6, Yurynok 3, Poteko 2, Nikulenkau 2, Stojkovic 3/1, Shumak 1, Prodanovic 1, Horak, Razgor, Igropulo 4, Djordjic 4, Shylovich 2
Schiedsrichter: Santos/Fonseca (Portugal)
Zuschauer: ca. 4000
Siebenmeter: 5/3:2/1 (Jeppsson vergibt gegen Pesic und Matskevich - )
Zeitstrafen: 6:4 (Toft Hansen 2, Karlsson, Mogensen 2, Zachariassen - Shkurinsky, Yurynok, Rutenka, Nikulenkau). 

Resume:

Efter otte spillerunder i Champions League ligger SG Flensburg-Handewitt på andenpladsen i pulje B. Senest kom en 37-30-sejr i hus mod Brest fra Hviderusland. Det betyder, at SG næsten er kvalificeret til 1/8-finalen, og vejen til klubbens store mål, deltagelsen i Final Four i Køln ser godt ud. Ud over resultaterne er det pt også måden, SG spiller på, som er overbevisende. Takket være en bred trup havde holdet ingen problemer med, at den danske landsholdsspiller Rasmus Lauge med kort varsel var sygemeldt.