Das war der 10. Spieltag

Jübek läßt Federn und die Verfolger siegen deutlich

03. Dezember 2016, 21:20 Uhr

SH-Liga der Damen

Ein Spieltag ganz im Sinne der Verfolger. 

Jübek verliert in Heide und macht die Liga wieder spannend. Lauenburg gegen Oeversee, Kiel-Kronshagen gegen Tills Löwen und Reinfeld gegen SIF fahren deutliche Siege ein und setzen ein dickes Achtungszeichen. Im Derby kann Lindewitt die HSG Tarp/Wanderup deutlich in die Schranken weisen und am Ende der Tabelle wird die Luft für den THW Kiel immer dünner nach der Niederlage gegen Fockbek. Mönkeberg entscheidet das Aufsteiger-Duell knapp gegen tapfer kämpfende Alt Duvenstedter.

Spiele im Detail:

TSV Lindewitt - HSG Tarp/Wanderup 30:19 (14:8)

Lindewitt auf dem Weg zu einem sicheren Sieg (Foto:privat)

»Eigentlich konnte es heute nur einen Sieger geben,« freute sich Teammanager Eckhard Franzke (TSV Lindewitt) nach entspannten 60 Minuten Handball in der Schulsporthalle zu Lindewitt. » Von Anfang an bestimmten wir das Spiel und ließen überhaupt keine Zweifel aufkommen, wer hier gewinnen wird.« Mit einer schnellen Führung im Rücken (6:1; 16.Min) spielte Lindewitt in den ersten 30 Minuten mit Tarp Katz und Maus und schraubte schon zur Halbzeit da Ergebnis beruhigend auf 14:8 in die Höhe. »Mit Eike Petersen im Tor hatten wir heute den absoluten Matchwinner auf unserer Seite,« freute sich Franzke. 17 Paraden, davon 3 gehaltene Siebenmeter, waren schließlich der Garant für diese Führung und dem späteren Sieg. Auch in der zweiten Halbzeit liessen die Friedrich-Schützlinge nicht nach, rührten in der Abwehr weiter Beton an und liessen die Bemühungen der Tarperinnen auf einen Torerfolg frühzeitig im Keim ersticken. »Egal was Tarp in Angriff und Abwehr probierte, wir waren vorbereitet und hatten immer die richtige Antwort parat. So konnte wir frühzeitig allen Spielerinnen Anteile geben und das nutzten die Damen, damit sich alle in die Torschützenliste eintragen konnten.« Nun heißt es am nächsten Wochenende volle Konzentration auf das Spiel gegen die HSG Tills Löwen, bevor am 16.12. das Nachholspiel gegen Fockbek angepfiffen wird.

Lauenburger SV - SG Oeversee/Ja-We 30:18 (12:9)

Garant für den deutlichen Sieg der »Diven«, der Mittelblock und Torhüterin Kaatz (Foto:Fi-Lo Movies)

»Wir sind zurück und haben einen Gegner über 60 Minuten beherrscht,« konnte sich Teammanager Arne Bahde (Lauenburg) über das Geschenk der 2 Punkte zum eigenen Geburtstag freuen. »Basis dafür war wieder einmal unsere sehr gute Deckung, die gegen einen starken Rückraum nur 18 Gegentore zuließ und somit Garant für den Sieg war.«

Spätestens nach dem 4:4 Ausgleich (15 Min) nahmen die »Elbdiven« das Heft in die Hand und liessen einen entscheidenen 6:0 Lauf folgen. »Es war auch wieder einmal Lena Kaatz im Tor, die dem Gegner mit ihren Paraden, darunter drei gehaltenen 7-Meter, den Zahn zog. Dazu unser starker Mittelblock und dann entstehen solche deutlichen Ergebnisse.« »Lauenburg hat heute verdient gewonnen,« musste Christian Carlsen (Oeversee) die Niederlage neidlos anerkennen. »Obwohl ich meine, er ist um ein paar Tore zu hoch ausgefallen, denn bis zur Hälfte der Spielzeit waren wir gut dran. Dann haben wir durch technische Fehler und zu schnellen Abschlüssen Lauenburg das Siegen viel zu leicht gemacht und dazu bei unzähligen Möglichkeiten den Torwart zum Weltmeister geschossen.« Oeversee vergab durch die Niederlage die Möglichkeit sich im Mittelfest zu stabilisieren, während Lauenburg weiter Druck auf den Tabellenführer macht.


THW Kiel - HSG Fockbek/Nübbel 23:25 (13:14)

»Es soll eben nicht sein,« äußerte sich ein tief enttäuschter Patrick Kohl (THW Kiel) nach dem Spiel und wurde anschließend sehr deutlich,« Wir müssen nach vorne schauen. Ich nehme als Coach für die sportliche Talfahrt die Verantwortung. In der ersten Halbzeit haben wir den Angriff von Fockbek nicht in den Griff bekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir dann zwar in der Abwehr deutlich besser, aber dann fehlte uns das Glück im Angriff. Über 20 Fehlwürfe im Angriff können wir in der Abwehr nicht kompensieren. Ich bin auch enttäuscht von mir als Coach, dass ich meiner Mannschaft in der Abwehr nicht helfen konnte.« Zwar liegen die Kieler immer noch ohne einen einzigen Sieg am Tabellenende, doch bereits mit einem Sieg würden sie die Rote Laterne abgeben können, ein Sieg gegen Oeversee im nächsten Spiel vorausgesetzt. » Ich glaube, mit der Abwehrarbeit in den ersten Minuten, haben wir einen wichtigen Grundstein für den späteren Sieg gelegt,« war Coach Reiner Heldt (Fockbek) mit der Leistung seiner Damen zufrieden. »Zwar waren wir noch nicht so konstant wie ich es mir wünsche, aber Kiel verfügt auch über eine gute erste Welle, die nur schwer zu verteidigen ist.« So war Kiel ständig dran und auf Augenhöhe, schaffte es aber nicht, das Blatt entscheidend zu wenden. »Der endgültige Zwischenspurt zum 24:20 brachte dann die Entscheidung zum ersten Auswärtssieg der Saison und einem beschaulichen 2. Advent,« freute sich Heldt.

HSG Mönkeberg/Schönkirchen - TSV Alt Duvenstedt 23:22 (12:11)

Kein Durchkommen für Mönkeberg (Foto:privat)

Heimnimbus gewahrt und weiterhin zu Hause ungeschlagen. Mönkeberg weiterhin in der Erfolgsspur. »Wir starten gut in die Partie, spielen mit viel Tempo und können uns einen fünf Tore Vorsprung erarbeiten,« war für Kerstin Müller (Alt Duvenstedt) zu diesem Zeitpunkt die Welt noch in Ordnung. »Leider konnten wir diesen Vorsprung nicht mit in die Pause nehmen, denn plötzlich riß der Faden, Mönkeberg egalisierte und ging erstmalig mit dem Pausenpfiff in Führung.« Zwar gelang Duvenstedt kurz nach der Pause nochmal das Ergebnis zu drehen (12:14), aber es sollte nur ein kurzes Strohfeuer sein. Mönkeberg setzte sich entscheidend ab und konnte tapfer kämpfende Gäste auf Distanz halten. »Leider gab es immer wieder einige Entscheidungen des Schiedsrichters (Anm.:Partie wurde nur von einem Schiedsrichter geleitet) gegen uns, die uns total aus dem Rhythmus brachten. »Sekunden vor Ende der Partie hatten wir noch einen Freiwurf zugesprochen bekommen, der aber vom Schiedsrichter ständig korrigiert wurde, ohne die Zeit anzuhalten. So blieb uns am Ende nur noch ein direkter Wurf, der aber in der Abwehr hängen blieb und so unsere Niederlage besiegelte. Schade, heute war einfach mehr drin,« sagte Müller.

MTV Heide - HC Treia/Jübek 34:27 (18:12)

»Ich glaube, wir hätten heute noch stundenlang spielen können und hätten es nicht geschafft, dieses Spiel noch zu drehen,« war sich Trainer Thomas Bleicher (Treia) nach dem Abpfiff sicher. Soeben verlor nun auch der Tabellenführer sein erstes Spiel und dadurch rückt die Liga wieder dichter zusammen.»Es war ein absolut gebrauchter Tag für uns. Nichts klappte, wir bekamen überhaupt keinen Zugriff zum Spiel und ließen Heide frei schalten und walten vor der Abwehr. Im Angriff schafften wir es auch nicht Chancen zu kreieren und wenn wir dann doch mal einen freien Raum hatten, scheiterten wir beim Torwurf teilweise kläglich.« So nahm schon in den ersten Minuten das Schicksal für Treia seinen Lauf. Schnell zog Heide auf 5:1 weg und hielt diesen Vorsprung über die gesamte Spielzeit. » So etwas wie heute kann passieren, tut aber besonders weh, vergleicht man unsere Leistung von heute zum Spiel gegen Lauenburg. Aber das ist Sport.« Näher als bis auf drei Tore konnte Treia den Rückstand nie verkürzen. Hatten man die Möglichkeit dichter aufzurücken, häuften sich wieder unerklärliche Fehler im Angriff ,die Heide zum Gegenstoß nutzte. »Hingefallen, aufstehen, Mund abwischen, Pflaster drauf und weiter geht’s,« gibt sich der Coach kämpferisch.

Slesvig IF - SV Preußen Reinfeld 23:33 (11:18)

SIF nutze zu wenig die sich bietende Räume in der Reinfelder Abwehr (Foto: Lübker)

»Am Ende war es auch in dieser Höhe eine verdiente Niederlage gegen starke Reinfelder,« musste Marco Heßel (SIF) neidlos anerkennen.» Wir haben in der ersten Halbzeit einfach keinen Zugriff zum Angriff der Gäste bekommen, standen viel zu passiv in der Abwehr und haben mindestens zehn Bälle ohne Torwurf im Angriff abgeschenkt.« Nach dem Wechsel ein verbesserter Auftritt von SIF, die Mitte der 2. Halbzeit die Möglichkeit hatten, den Rückstand zu verkürzen.» Wir sind auf vier dran,»beschreibt Heßel diese Phase,» bekommen einen 7m und können auf drei verkürzen. Wer weiß, was dann noch möglich gewesen wäre. Doch leider vergaben wir die Chance und laufen anschließend in zwei Konter, die Reinfeld wieder uneinholbar davon ziehen lässt.» Am Ende leichtes Spiel für Reinfeld, die das Ergebnis deutlich ausbauten. » Heute haben wir eine starke Partie abgeliefert,« freute sich Detfred Dörling (Reinfeld) nach der Partie.» Vor dem Spiel hatte ich noch ein paar Zweifel über den heutigen Ausgang, nach dem Spiel weiß ich, das wir als Mannschaft schon sehr weit sind und der Sieg heute absolut verdient war.« Selbst eine 14 minütige Unterzahl brachte Preußen nicht aus dem Gleichgewicht, man zog das Tempo an und Schleswig war geschlagen. 

HSG Kiel/Kronshagen - HSG Tills Löwen 35:18 (17:9)

» Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase haben wir sehr schnell die Weichen auf Sieg gestellt,« freute sich Constanze Lüdtke (Kiel-Kronshagen) über zwei wichtige Punkte vor dem Jahreswechsel. »Heute konnten wir endlich mal etwas für das Torverhältnis tun und uns die nötige Sicherheit im Angriff holen. Besonders unsere Gegenstöße stachen und die leichten Tore brachten die Sicherheit für das gesamte Spiel.« Hier tat sich besonders Annika Hinrichsen und Katharina Mitzkus hervor. »Wir hatten uns heute eh nicht sehr viel ausgerechnet,« war Silvia Kussauer (HSG Tills Löwen) über das Ergebnis nicht besonders überrascht. » Aufgrund unseres eh schon dezimierten Kaders waren die Chancen nur gering. Zu allem Unglück verletzte sich auch Annika Kussauer schon im ersten Angriff und fiel für den Rest der Partie aus. So lastete die gesamte Verantwortung bei Hannah Gahl im Angriff. » Aber sie alleine konnte die Partie auch nicht kippen,« sagte Kussauer,» und mit zunehmender Spielzeit merkte man uns den großen Kräfteverschleiß an. So mussten wir mit ansehen, wie Kronshagen geschätzte 20 Gegenstöße lief und den Vorsprung kontinuierlich ausbaute. Wir hatten wirklich nichts mehr entgegen zu setzen und waren froh, als der Schlusspfiff ertönte.«