Die ersten Schritte zum Neuanfang

Handball

19. April 2016, 16:10 Uhr

Martin Schwalb ist zurück beim HSV. (Foto: Axel Heimken/dpa)

Hamburg. Mit prominenten Namen und großer Unterstützung will sich der HSV wieder auf den Weg in die Spitzenklasse machen. »Ich bin sicher, dass der HSV Handball bald wieder dort ist, wo er hingehört: In der Beletage des deutschen Handballs«, sagte Uwe Schwenker. Der Präsident des Ligaverbands HBL gehörte ebenso wie Hamburgs Sportstaatsrat Christoph Holstein zu den Gästen der Mitgliederversammlung des Clubs, dessen Bundesligamannschaft nach der Insolvenz der Spielbetriebsgesellschaft aus der deutschen Eliteklasse abgemeldet worden war (wir berichteten). 

»Wir glauben an das Projekt HSV. Auch im Namen der Sportstadt«, sagte Holstein und ergänzte: »Wir helfen, wo wir helfen können.« 

Neuer Präsident des Vereins ist der Hamburger Unternehmen Marc Dieter Evermann. Für den Bereich Sport und Kommunikation soll künftig Martin Schwalb zuständig sein. Der Erfolgscoach hatte den HSV 2011 zur Meisterschaft und 2013 zum Champions League-Sieg geführt. Auch Torsten Jansen, derzeit noch bei Rekordmeister THW Kiel unter Vertrag, kehrt zurück. Der Weltmeister von 2007 soll als Co-Trainer Jens Häusler unterstützen und Jugendteams betreuen. Häusler hatte die U23-Mannschaft als Meister der Oberliga HH/SH in die 3. Liga geführt. HSV-Vizepräsident Sven Hielscher erklärte, dass der eingetragene Verein HSV Hamburg noch Forderungen in Höhe von 183.000 Euro an die insolvente Spielbetriebsgesellschaft hat: »Damit sind wir der fünftgrößte Gläubiger. Ich glaube aber nicht daran, dass wir das Geld bekommen werden.« Den Verlust des Clubs im Jahr 2015 bezifferte Schatzmeister Jürgen Rütsch auf 250.000 Euro. Geschäftsführer Gunnar Sadewater wies darauf hin, dass der Club trotz des Profi-Desasters mit dem Aufstieg der U23, der Qualifikation der A-Jugend für die kommende Bundesliga-Saison, dem zweiten Platz der B-Jugend in der Oberliga sowie der Hamburger Meisterschaft der C-Jugend seine sportlich erfolgreichste Saison hinter sich habe. Zum Etat, mit dem das Drittliga-Team in die Saison 2016/17 gehen wird, wurden keine Zahlen genannt. »Aber wir geben nur das aus, was wir einnehmen«, so Schatzmeister Rütsch: »Es geht auch um wirtschaftliche Reputation.« Schwenker war da schon weiter: »2019 spielt der HSV Hamburg vielleicht schon wieder in der Bundesliga.« Wenn dann auch noch Spiele der WM, die in jenem Jahr gemeinsam mit Dänemark ausgetragen wird, in Hamburg stattfinden, wäre das »eine tolle Vision«.


(dpa)